Nemausus,
Stadt, s. Nîmes. ^[= (Nismes, spr. nihm), Hauptstadt des franz. Departements Gard, Kreuzungspunkt der Eisenbahnen ...]
Stadt, s. Nîmes. ^[= (Nismes, spr. nihm), Hauptstadt des franz. Departements Gard, Kreuzungspunkt der Eisenbahnen ...]
kleines Thal [* 2] in Argolis, südwestlich von Korinth, [* 3] zwischen Kleonä und Phlius, im Altertum berühmt durch das Heiligtum des nemeischen Zeus, [* 4] in dessen Hain in jedem zweiten Jahr (Nemeade), und zwar im Frühling des zweiten und im Herbste des vierten Jahrs jeder Olympiade, die Nemeischen Spiele (Nemeen) gefeiert wurden. Die Zählung der Nemeaden beginnt mit dem Jahr 576 v. Chr.; doch führte die Sage die Stiftung der Nemeen schon auf die Sieben gegen Theben oder auf Herakles [* 5] zurück, der hier den nemeischen Löwen [* 6] überwunden hatte, dessen angebliche Höhle noch jetzt gezeigt wird. Die Einrichtung der Spiele scheint sich von der der berühmtern Olympischen und Isthmischen nicht unterschieden zu haben; der Siegeskranz war von Eppich. Die Leitung derselben hatte Kleonä, später Argos, nach welcher Stadt unter römischer Herrschaft die ganze Feier übertragen wurde, abwechselnd mit Korinth.
Vgl. Krause, Die Pythien, Nemeen und Isthmien (Leipz. 1841);
(Schnurwürmer),
s. Platoden. ^[= (Plathelminthes oder Platodes, Plattwürmer), die niederste Klasse der Würmer, meist ungegliederte, ...]
Marcus Aurelius Olympius, röm. Dichter aus Karthago, [* 8] lebte um 280 n. Chr. Wir besitzen von ihm die ersten 425 Verse eines Gedichts über die Jagd: »Cynegetica« (hrsg. von Haupt, Leipz. 1838),
und vier Eklogen, in welchen er den Calpurnius (s. d.) stark ausgenutzt hat.
Ausgaben von Weber (Götting. 1842),
Bährens (in »Poetae latini minores«, Bd. 3, Leipz. 1881) und Schenkl (»Calpurnii et Nemesiani opera«, Prag [* 9] 1885);
Übersetzung von Müller (Leipz. 1832).
Bischof von Emesa in Phönikien, um 400 Verfasser einer Schrift »Über die Natur des Menschen«, in welcher er die Präexistenz der Seele (nach Platon) und die Ewigkeit der Welt (nach Aristoteles) lehrt und die Annahme der Willensfreiheit gegen den Fanatismus verteidigt, herausgegeben Antwerpen [* 10] 1565, von Matthäi (Halle [* 11] 1802) und lateinisch von Holzinger (Prag 1887), deutsch von Osterhammer (Salzb. 1819).
(griech.), dem Wortsinn nach s. v. w. Rechtsgefühl; dann in der Mythologie als Personifikation die Göttin des Gleichmaßes, welche darüber wacht, daß das Gleichgewicht [* 12] der sittlichen Weltordnung nicht gestört, sondern Glück und Unglück dem Menschen nach Gebühr zugeteilt werde. Hieraus entsprang später (bei den Tragikern) die Vorstellung von einer Rächerin und Bestraferin aller menschlichen Frevel und Verbrechen, wodurch Nemesis mit Ate (s. d.) und den Eumeniden oder Erinnyen [* 13] (s. d.) verwandt wird.
Adrastos sollte ihr das erste Heiligtum errichtet haben, weshalb sie Adrasteia hieß. Am berühmtesten war ihr Kult zu Rhamnus in Attika. Von der bildenden Kunst wurde die Nemesis je nach der Auffassung verschieden dargestellt. In älterer Zeit ist ihr eine an Aphrodite [* 14] erinnernde Gestalt gegeben worden, so in der berühmten Marmorstatue des Agorakritos zu Rhamnus in Attika. Auf ihre Bedeutung als die milde Göttin des Gleichmaßes aller Dinge spielte der erhobene, das Gewand am Zipfel fassende Arm an, womit das Ellenmaß bezeichnet wurde. Als die strenge Rächerin menschlicher Frevelthaten dagegen fährt sie geflügelt auf einem von Greifen gezogenen Wagen daher, ein Schwert oder eine Geißel haltend. Auch auf dem Kapitol war ihr eine Statue errichtet.
(ungar.), »deutsch«, kommt in vielen ungarischen Ortsnamen vor.
Nemi,
Dorf
in der ital.
Provinz
Rom,
[* 15] in reisender Gegend auf einem Vorberg des
Albanergebirges über
dem
Lago di Nemi
, an der
Stelle eines im
Altertum berühmten
Tempels der
Diana gelegen, von welchem durch
Ausgrabungen in neuester
Zeit Baureste bloßgelegt worden sind, hat ein altes
Schloß der
Frangipani und (1881) 917 Einw. Der
See füllt einen
Krater
[* 16] aus, liegt 325 m ü. M. und hat eine
Fläche von 280
Hektar. Nemi
ist nach einem der
Diana geweihten
Hain (nemus)
genannt.
Nemirow
(poln. Niemirow), Flecken im russ. Gouvernement Podolien, Kreis [* 17] Braclaw, hat eine lutherische, eine griechisch-katholische und eine römisch-kath. Kirche, eine Gymnasium, etwas Tuchfabrikation und 5419 Einw. In der Nähe das Nikolajewsche Nonnenkloster und 1 km weiter die ein Viereck [* 18] bildenden Erdwälle der alten Stadt Mirow.
Hier im Juni und Juli 1737 Kongreß zwischen den Russen und Österreichern einer- und den Türken anderseits.
ein Nemo, s. v. w. ein unbedeutender Mensch.
ante mortem beātus (lat.), »Niemand ist vor dem Tode glücklich«, Ausspruch, den nach Herodot Solon vor Krösos gethan haben soll.
Fluß im preuß. Regierungsbezirk Königsberg, [* 19] entsteht in den Waldungen der Tilsiter Niederung, wird 14 km unterhalb Petricken schiffbar, vereinigt sich mit der ebenfalls schiffbaren Laukne (im Oberlauf Arge genannt) und mündet, 125 m breit, bei dem Dorf Nemonien in die südöstliche Ecke des Kurischen Haffs. Er ist wichtig als schiffbares Verbindungsglied zwischen Memel [* 20] (Gilge) und Pregel [* 21] (Deime), da von der Gilge der Seckenburger Kanal und von der Deime der Große Friedrichsgraben zu ihm führen.
Benth. (Triftenfreund), Gattung aus der Familie der Hydrophyllaceen, einjährige Kräuter in Kalifornien, von denen mehrere Arten und Spielarten als Zierpflanzen kultiviert werden, z. B.
Nemophila maculata Benth., mit weißen, inwendig schwarz punktierten Blumen;
Nemophila insignis Lindl., mit großen, himmelblauen, im Grund weißen Blumen, die schönste Art.
(lat.), Wald- und Hainfeste.
s. Antilopen, ^[= (Antilopīna Laird, hierzu Tafel "Antilopen"), Unterfamilie der Horntiere (Cavicornia ...] S. 639.
(spr. nömuhr), 1) Stadt im franz. Departement Seine-et-Marne, Arrondissement Fontainebleau, am Loing, dem Loingkanal und an der Eisenbahn Paris-Nevers, mit altem Schlosse, Stadthaus mit Bibliothek, Hutfabrikation, Messerschmieden und (1881) 4268 Einw. Geschichtlich denkwürdig ist Nemours durch die hier zwischen König Heinrich III. und der Liga geschlossene Übereinkunft gegen die Hugenotten, das Edikt von Nemours genannt. 1404 ward die Stadt Nemours nebst Gebiet zu gunsten der Grafen von Evreux zum Herzogtum und zur Pairie erhoben.
Nachdem die Besitzungen 1425 wieder an die Krone gekommen waren, stellte König Ludwig XI. die Herzogswürde von Nemours zu gunsten Jacques' d'Armagnac, Grafen von La Marche, wieder her (1461). Im J. 1503 fiel Nemours abermals der Krone zu, worauf Ludwig XII. das Herzogtum 1507 seinem Vetter Gaston von Foix und nach dessen Ableben (1512) Julian von Medici, dem Gemahl seiner Tante Philiberte von Savoyen, gab. 1528 schon wieder erledigt, ward es von Franz I. an Philipp von Savoyen, den Bruder seiner Mutter, verliehen. Die weiblichen Nachkommen des in männlicher Linie 1659 ausgestorbenen Hauses Savoyen-Nemours verkauften es 1666 an Ludwig XIV., welcher es der Familie Orléans [* 22] verlieh, ¶
die es bis 1789 behielt. König Ludwig Philipp gab seinem zweiten Sohn, Louis Charles Philippe Raphaël (s. unten), den Titel eines Herzogs von Nemours. -
2) (Dschema Rhasuat) Hafenstadt in Algerien, [* 24] Provinz Oran, am Fuß eines ins Meer vorspringenden Felsens, auf dem sich eine alte Korsarenburg erhebt, hat (1884) 2435 Einw., darunter nur 978 Eingeborne, einen mittelmäßigen Hafen (Station für die Compagnie générale transatlantique) und Ausfuhr von Alfa, Gerste, [* 25] Schlachtvieh. In der Nähe reiche Lager [* 26] von Eisen- und Manganerzen.
(spr. nömuhr), Louis Charles Philippe Raphaël von Orléans, Herzog von, geb. zu Paris, [* 27] zweiter Sohn des Königs der Franzosen, Ludwig Philipp, wohnte, nachdem sein Vater die dem Sohn 1831 angetragene Krone Belgiens aus Rücksicht auf die andern Mächte abgelehnt hatte, den beiden französischen Expeditionen nach Belgien [* 28] und 1836 in Algerien dem verunglückten Zuge gegen Konstantine bei, befehligte 1837 als Brigadegeneral das Belagerungskorps von Konstantine und wurde hierauf zum Generalleutnant erhoben. Von Charakter streng und kalt, wußte er sich nur in geringem Grade die Neigung der Franzosen zu erwerben. Am begleitete er die Herzogin von Orléans auf ihrem Gang [* 29] nach der Deputiertenkammer und flüchtete dann mit seiner Familie über Boulogne nach England, wo er bis 1871 weilte. Seitdem lebt er in Paris. Aus seiner Ehe mit der Prinzessin Viktorie Auguste Antoinette von Sachsen-Koburg-Gotha (geb. gest. entsprangen: Ludwig Philipp von Orléans, Graf von Eu, geb. seit mit der Kronprinzen Isabella von Brasilien [* 30] vermählt;
Ferdinand von Orléans, Herzog von Alençon, geb. seit mit der Prinzessin Sophie von Bayern [* 31] vermählt;
Marguerite von Orléans, geb. seit mit dem Fürsten Wladislaw Czartoryiski vermählt;