abgeschiedenen
Seelen) genannt und durch sogen. Psychagogen (Heraufführer der
Schatten) geübt, zu verschiedenen Greueln aus,
z. B. zum
Schlachten
[* 2] lebender
Menschen, um ihre
Geister, noch ehe sie in die
Unterwelt hinabstiegen, zu befragen. Auch in den
Gesängen der schottischen
Barden sowie in altdeutschen Liedern finden wir
Spuren von dieser Art Wahrsagung.
Name der großen, in der
Nähe alter
Städte (z. B.
Syrakus)
[* 3] gelegenen Begräbnisstätten. Die erste Veranlassung zu Nekropolen
scheinen vernachlässigt
Steinbrüche gegeben zu haben, in denen
man inNischen die
Särge der
Toten beisetzte, und die man nach
Bedürfnis durch Anlegung neuer
Stollen so sehr erweiterte, daß sie förmlichen
Städten gleichkamen. Die
Zugänge zu den Gräberstraßen wie auch zu den einzelnen Felsengräbern waren meist mit schönen Säulenvorhallen und andern
Baulichkeiten geschmückt. Viele derselben, namentlich in
Ägypten,
[* 4] sind noch erhalten.
(griech.), bei den Alten der spezifische,
Unsterblichkeit gewährende Trank der
Götter, wie
Ambrosia (s. d.)
die Götterspeise ist. Spätere Dichter verbinden mit Nektar und
Ambrosia den
Begriff des anmutig, lieblich Duftenden.
In der
Botanik heißt Nektar (Honigsaft) ein süßer Saft, welcher von den
Nektarien (s. d.) abgeschieden wird und für die
Pflanze
insofern von Wichtigkeit ist, als die durch ihn angelockten
Insekten
[* 6] die
Bestäubung derBlüten bewirken. - Nektar heißt auch
eine in
England beliebte Weinbowle mit feinen Äpfeln, in
Amerika
[* 7] ein zum Aufbewahren bestimmter
Punsch
aus
Rum,
Zitrone,
Zitronensaft, Muskatnuß und
Milch.
(Honigwerkzeuge), diejenigen
Stellen einer
Blütenpflanze, an welchen normalerweise eine zuckerhaltige
Flüssigkeit
(Nektar) ausgesondert wird, finden sich in der
Regel in der
Blüte
[* 8] oder in nächster
Nähe derselben und stehen dann in deutlicher
Beziehung zur
Blütenbestäubung
[* 9] (s. d.); bisweilen kommen sie jedoch
auch auf Blättern und Blattstielen, weit von den
Blüten entfernt, vor. Die Blütennektarien sind im einfachsten
Fall nur
bestimmt begrenzte
Stellen auf der
Oberhaut der Blütenteile, bilden ein kleinzelliges, zartwandiges
Gewebe
[* 10] und pflegen körniges
Plasma nebst
Stärke,
[* 11] Gummiarten und
Zucker
[* 12] zu enthalten; als Umwandlungsprodukt dieserStoffe tritt dann
der sogen.
Nektar auf, der durch
Diffusion
[* 13] bis zur Oberfläche des als
Drüse wirkenden Nektariums dringt und daselbst auf verschiedene
Weise ausgesondert wird. Nektarien finden sich auf der innern
Fläche der Kelchblätter
(Linde), am
Grunde der
Blumenblätter als fleischige
Anschwellungen (Berberitze), auf den am
Grund verbreiteten Staubfäden
(Pentstemon), auf beiden Seiten
des
Fruchtknotens
(Caltha).
BeimEisenhut
(Aconitum) finden sich im Innern der
Blüte zwei gestielte, hörnchenartig gebogene
Körper, deren verdicktes Ende
den
Honig ausscheidet. Der zur Ansammlung des
Nektars bestimmte Blütenteil wird als Safthalter bezeichnet
und enthält in vielen
Fällen zugleich den eigentlichen
Nektar;
jedoch kann auch ein andrer Blütenteil der Nektariumträger
sein;
bei den Veilchenarten z. B. sondern zwei von den fünf vorhandenen
Staubgefäßen aus einem zwischen den
Staubbeuteln
befindlichen zäpfchenartigen Vorsprung den
Honig ab, der sich dann in einem Hohlsporn des Blumenblattes
ansammelt;
die Safthalter nehmen auch bei andern
Pflanzen gern die Form eines
Sporns oder einer bauchigen Aussackung an.
Bei
den
MarcgraviaceenBrasiliens ist die Honigabsonderung auf
Organe außerhalb der
Blüte (extraflorale Nektarien), nämlich die
Deckblätter,
übertragen, in welchen aus zwei
Poren sehr reichlich
Honig ausgesondert wird. Bisweilen sind oberhalb der
honighaltenden
Stelle dichte Haarbüschel oder auch taschenförmige Ausstülpungen der
Blumenkrone, z. B. bei vielen Asperifolien
die sogen. Schlundklappen, ausgebildet, welche das Einfließen der Regentropfen in die
Blumenröhre verhindern.
Auch gegen den Besuch der honigleckenden und blumenverwüstenden
Ameisen treten in den
Blüten oder im
Umkreis derselben mannigfache
Schutzeinrichtungen auf. Um erwünschten Blumenbesuchern den Weg zum
Honig anzudeuten, erscheinen
in vielen
Blumen diejenigen
Stellen durch auffallend Farbenzeichnung, die sogen. Saftmale, geziert, an welchen das Saugorgan
des Besuchers eingeführt werden muß, wenn die
Bestäubung derBlüten mit Sicherheit erfolgen soll. Sind die Blumennektarien
offenbar in den
Dienst der Blumenbestäubung gestellt, so erscheint: die Deutung der auf Blättern oder Blattstielen (z. B.
auf den Blattstipeln von
Vicia-Arten, auf den Stielen der Teilblättchen von
Erythrina crista galli, auf der Blattspreite von
Ailanthus glandulosa u. a.) vorkommenden Nektarien schwieriger;
man nimmt an, daß sie als indirekte Schutzmittel gegen
Raupen zu betrachten sind, indem durch die Honigabsonderung
Wespen und
Ameisen angelockt werden, welche die
Raupen angreifen
und verzehren.
(spr. -tóng),Auguste,
Mediziner, geb. studierte in
Paris,
[* 19] ward 1836 Chirurg an verschiedenen Hospitälern
und habilitierte sich zugleich als
Privatdozent bei der medizinischen
Fakultät daselbst. 1851 wurde er
Professor der chirurgischen
Klinik und 1866 Leibchirurg des
Kaisers;
im folgenden Jahr legte er sein Lehramt nieder, und 1868 ward
er in den
Senat berufen. Er starb Einer der ausgezeichneten Chirurgen der Neuzeit, hat er sich besonders um die
Steinoperation verdient gemacht;
in weitern
Kreisen aber wurde er bekannt durch die glückliche Behandlung
Garibaldis und des
kaiserlichen
Prinzen. Er schrieb: »Traité des tumeurs de la mamelle« (Par. 1839);
»Parallele
[* 20] des divers
modes opératoires dans le traitement de la cataracte« (das. 1850);
»De l'influence de la position dans des maladies chirurgicales«
(das. 1851);