wurde im März 1846
Präsident des
Staatsrats. Infolge der
Revolution vom Mai 1849 mit dem
Ministerium zurückgetreten, lebte
er seitdem litterarischen
Arbeiten und trat nur bei den
Verhandlungen über die deutsche Verfassungsreform in der
Broschüre
»Baden
[* 2] in seiner
Stellung zur deutschen
Frage« (Karlsr. 1850) öffentlich hervor. Er starb erblindet in
Karlsruhe.
[* 3]
Noch sind von seinen vortrefflichen volkswirtschaftlichen
Schriften hervorzuheben: »Betrachtungen über den Zustand
Großbritanniens in staatswirtschaftlicher Hinsicht« (Karlsr. 1818);
in der deutschen Strafprozeßordnung Bezeichnung für den Anschluß des Privatbeteiligten an die öffentliche
Klage der Staatsanwaltschaft. In der
Regel werden nämlich strafbare
Handlungen von der Staatsanwaltschaft von
Amts wegen mit
der öffentlichen
Klage verfolgt. Nur bei
Beleidigungen und leichten
Körperverletzungen, die lediglich auf
Antrag des Verletzten
strafrechtlich verfolgt werden, ist es
Sache des letztern, als Privatkläger aufzutreten.
Nur wenn es im öffentlichen
Interesse liegt, erhebt in diesen
Fällen die Staatsanwaltschaft die öffentliche
Klage. Dann aber
ist es demjenigen, welcher sonst als Privatkläger aufzutreten berechtigt gewesen wäre, gestattet, als Nebenkläger neben
dem
Staatsanwalt in der Untersuchung aufzutreten und sein
Interesse wahrzunehmen. Ebenso kann derjenige,
welcher die Zuerkennung einer
Buße (s. d.) beansprucht, als Nebenkläger sich der Staatsanwaltschaft anschließen.
BeimMenschen haben sie platte, halbmondförmige oder dreieckige Gestalt, weiche, schwammige
Konsistenz und rötlichbraune
Farbe.
Sie bestehen aus einer dünnen, aber festen Bindegewebshülle und aus einer
Rinden- und Marksubstanz. Die
Rinde wird aus fächerartig
angeordneten Bindegewebsbalken gebildet, in deren
Maschen feine
Arterien sowie
Kapillaren verlaufen; in der
Marksubstanz, deren bindegewebiges
Gerüst netzförmig ist, verzweigen sich zahlreiche
Venen.
Die sehr zahlreichen sympathischen
Nerven
[* 8] dringen, ohne an die
RindeZweige abzugeben, bis ins
Mark vor und enthalten dort
Haufen
von Ganglienzellen.
[* 9] Was sonst noch an
Raum in der
Drüse vorhanden ist, wird von rundlichen
Zellen ausgefüllt.
Die Nebennieren entwickeln sich beim
Embryo sehr zeitig und sind anfänglich viel größer als die
Nieren. Bei dem zwölfwöchentlichen
Embryo sind Nebennieren und
Nieren etwa gleich groß; beim sechsmonatlichen
Fötus sind erstere ungefähr halb so groß wie letztere;
beim reifenKind verhalten sie sich wie 1:3, beim Erwachsenen wie 1:8. Ihr
Gewicht beträgt bei letzterm
5-7 g. Sie haben keinen Ausführungsgang.
Gewöhnlich werden sie zu den sogen. Blutgefäßdrüsen (s.
Drüsen) gestellt, doch ist ihre Bedeutung für den
Organismus
gänzlich dunkel.
Krankheiten der Nebennieren kommen selten vor; man kennt nur dieBlutung, die
Tuberkulose, die
kropfartigen
Geschwülste (Adenome, Strumen) und den
Krebs
[* 10] der Nebennieren. Doch knüpft sich an diese
Affektionen der Nebennieren, zumal die
Tuberkulose,
ein besonderes
Interesse, seitdem der englische
ArztAddison beobachtet hat, daß Kranke, welche an dieser
Krankheit leiden,
eine eigentümliche bronzefarbige, rotbraune oder braungrüne
Haut
[* 11] besitzen (die sogen.
Addisonsche Krankheit;
vgl.
Addison, On the constitutional and local effects of disease of the suprarenal capsules, Lond.
1855). Bei der
Entwickelung der Nebennieren kommt es nicht selten vor, daß kleine Gewebsstückchen in andre Nachbarorgane versprengt
werden, namentlich in das
Gewebe der
[* 12]
Nieren, in die breiten
Mutterbänder, in das
Bindegewebe längs der
Beckenarterien. Aus
Keimen dieser Art entwickeln sich zuweilen gutartige, zuweilen aber auch krebsartige
Geschwülste, welche
dem Sitz nach den
Nieren angehören, thatsächlich aber aus dem
Gewebe der Nebennieren stammen.
(Trabanten,
Monde,
Satelliten), diejenigen Weltkörper unsers
Sonnensystems, welche sich um die Hauptplaneten
bewegen und dieselben bei ihrem
Lauf um die
Sonne
[* 13] begleiten. Außer der
Erde (s.
Mond)
[* 14] werden nur die fünf
größten
Planeten
[* 15] von Nebenplaneten begleitet, und zwar hat
Mars
[* 16] deren 2,
Jupiter 4,
Saturn 8,
Uranus 4,
Neptun 1, so daß es in unserm
Sonnensystem 20 Nebenplaneten gibt.
Das Dasein eines
Mondes der
Venus, den mehrere Astronomen zu sehen geglaubt, ist nicht erwiesen. Mit Ausnahme
unsers
Mondes ist keiner dem unbewaffneten
Auge
[* 17] sichtbar.
Alle bewegen sich um ihren Hauptplaneten nach den
KeplerschenGesetzen
von W. nach O.
Alle Nebenplaneten stimmen wahrscheinlich darin überein, daß ihre Rotationszeit der Dauer eines
Umlaufs um den Hauptplaneten
gleich ist, weshalb sie diesem immer dieselbe Seite zukehren. Weiteres s.
Planeten (mit Tafel).
(Res accessoria,
Accessio), im juristischen
Sinn die zu einer andern
Sache (Hauptsache) in einem untergeordneten
Verhältnis stehende, ihr zugehörige und folgende
Sache (s.
Accession).
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