an, durch geschickte
Manöver das feindliche
Schiff
[* 2] seeunfähig zu machen, indem man ihm entweder den
Schnabel des eignen
Schiffs
in den Leib trieb oder im Vorbeifahren die
Ruder abbrach. Von den
Römern wurden seit
Cäsar (46
v. Chr.) Naumachien als
Schauspiele
dem
Volk vorgeführt. Die Kämpfenden waren gewöhnlich Gefangene oder verurteilte Verbrecher. Während
Cäsar und
Augustus hierfür eigne
Seen graben ließen, benutzte
Claudius den
Fucinosee und ließ hierbei 19,000 Mann auf 100
Kriegsschiffen
kämpfen. Auch wurden die
Amphitheater zu diesem
Zweck verwandt, indem durch große, zum Teil noch erhaltene
Wasserleitungen
die
Arena derselben unter
Wasser gesetzt wurde.
2)
JohannFriedrich, Ornitholog, geb. zu Ziebigk bei
Köthen,
[* 17] Sohn des ebenfalls als Ornitholog bekannten
JohannAndreas
Naumann (geb. 1747, gest. 1826), erlernte bei seinem
Vater die
Landwirtschaft, widmete aber seine Muße naturgeschichtlichen, bald
fast ausschließlich ornithologischenStudien, ward später
Professor und Inspektor des ornithologischen
Museums des
Herzogs von
Anhalt-Köthen und starb in Ziebigk.
Sein Hauptwerk ist die an eignen
Beobachtungen ungemein
reiche, höchst gründliche und zuverlässig
»Naturgeschichte der
Vögel
[* 18]
Deutschlands«
[* 19] (2. Aufl., Leipz. 1822-44, 12 Bde.;
Nachträge hierzu von
Blasius,
Baldamus und
Sturm, 1851-60). Naumann fertigte nicht nur selbst die
Zeichnungen
zu derselben, sondern stach auch gegen 500
Platten in
Kupfer.
[* 20] Außerdem beteiligte er sich an
BuhlesSchriften und schrieb:
»Taxidermie«
(Halle
[* 21] 1815, 2. Aufl. 1848) und Ȇber den
Haushalt der nördlichen Seevögel
Europas« (Leipz. 1824). Beiden Naumann,
Vater und Sohn,
zu
Ehren hat die Deutsche
[* 22] Ornithologengesellschaft ihr
Organ »Naumannia« (1850 ff.) benannt.
MitCotta gab er die geognostische
Karte des
KönigreichsSachsen in zwölf
Sektionen heraus; später lieferte er eine
geognostische Spezialkarte des Kohlenbassins von
Flöha und schrieb dazu: »Geognostische
Beschreibung des Kohlenbassins
Flöha«
(Leipz. 1865);
4)
MoritzErnstAdolf,
Mediziner,
Bruder des vorigen, geb. zu
Dresden, studierte seit 1816 inLeipzig,
promovierte daselbst 1820, habilitierte sich 1824 ebenda als
Privatdozent, ward 1825 als außerordentlicher
Professor nach
Berlin berufen, erhielt 1828 eine ordentliche Professur in
Bonn,
[* 28] wurde 1851
Direktor des gesamten klinischen
Instituts und bald
darauf
GeheimerMedizinalrat, legte 1864 die Leitung der
Klinik nieder und starb inBonn. Er schrieb:
»Handbuch der medizinischen
Klinik« (Berl. 1829-39, 8 Bde.; 2. Aufl., 1. Bd.,
das. 1848);