Blutverluste herbeiführt; oder das Nasenbluten ist habituell zur Zeit der
Mannbarkeit und wird als Vorbote späterer
Tuberkulose gefürchtet.
In allen
Fällen sind kleine Blutverluste leicht zu ertragen, man bekämpft sie am besten mit kalten
Kompressen auf
Stirn und
Nase
[* 2] oder steckt einen Wattepfropf, mit reiner
Gerbsäure bestreut, in jedesNasenloch, hält den
Kopf möglichst
wenig vornüber, sondern gerade aufrecht. Bei größern
Blutungen und namentlich, wenn diese erfahrungsmäßig oft wiederkehren,
ist sofort durch einen Chirurgen die Tamponade
(Verstopfung der Nasenhöhle) mittels der Bellocqschen
Röhre vorzunehmen. Bei
manchen
Krankheiten, z. B.
Typhus,
Lungenentzündung, wird öfters der kritische
Abfall von Nasenbluten begleitet; dasselbe ist
dabei als günstiges
Symptom zu deuten und bedarf keiner Behandlung.
ein wassergefülltes Blechgefäß mit Gummischlauch und einem Ansatzrohr, welches ziemlich den
Umfang
eines Nasenlochs haben und am freien Ende abgerundet sein muß, um nicht zu verwunden. Bei der Anwendung der Nasendouche wird
diesRohr ins eine Nasenloch gebracht und der
Kopf nicht ganz rechtwinkelig vornüber gebeugt. Die
Stärke
[* 4] des
Strahls ist bequem durch
Heben und Senken des
Gefäßes zu modifizieren; das einströmende
Wasser fließt bei richtiger Kopfhaltung
durch das andre Nasenloch ab. Die Nasendouche wird benutzt zum Ausspülen der
Nase, zur
Entfernung eingetrockneter katarrhalischer
Sekrete oder, um direkt auf die frisch katarrhalisch affizierte Schleimhaut zu wirken. Am besten wählt man
Wasser von 30°
C., dem man etwa 1 Proz.
Kochsalz zugesetzt hat, da reines und besonders
destilliertes Wasser oft einen empfindlichen
Reiz ausübt.
Bei unvorsichtigem
Gebrauch, z. B. beim Schreien oder Sprechen während desDouchens, kann
Wasser in das
Mittelohr geraten und krankhafte
Prozesse hierhin
übertragen. In der Ohrenheilkunde wird anstatt der Nasendouche daher meist ein größerer
Gummiballon benutzt, durch welchen in ein Nasenloch, während das andre zugedrückt wird, mit
Kraft
[* 5] ein Luftstrom eingeblasen
wird. Während des Einblasens läßt man den Kranken das Gaumensegel anheben, indem man ihn
Wörter wie
Klara, Klapperstorch etc. laut aussprechen läßt.
eine weiche Geschwulst, aus
Schleimgewebe bestehend, welche von der untern Nasenmuschel oder dem mittlern
Nasengang auszugehen pflegt, daselbst mit einem Stiel aufsitzt und durch Behinderung der
Atmung sowie durch starke Beeinträchtigung
des Sprechens die operative
Entfernung erheischt.
Diese gelingt meist durch Herausziehen der weichen
Masse
und Abreißen von dem Mutterboden (vgl.
Polyp).
(spr. näsch),Thomas, engl. Dichter, geboren um 1564 zu
Lowestoft in Suffolkshire, studierte auf dem St.
John'sCollege in
Cambridge, führte dann in
London
[* 6] ein joviales und ungebundenes Dichterleben und starb daselbst
um 1600. Er hat sich vorzugsweise durch beißende
Satiren (auf den Dichter G.
Harvey und die
Puritaner), außerdem durch dramatische,
teils in
Versen, teils in
Prosa abgefaßte
Dichtungen hervorgethan. Wir nennen von seinen zahlreichen Werken: »Return of the
renowned cavaliero Pasquil of
England« (1589);
Säugetiergattung aus der
Ordnung der unpaarzehigen
Huftiere, welche
allein die
Familie der Nashörner (Nasicornia) repräsentiert, große, plumpe
Dickhäuter mit schmalem, auffallend gestrecktem
Kopf, unverhältnismäßig kleinem
Maul, auffallend kleinem
Auge,
[* 8] mäßig großem
Ohr
[* 9] und einem oder zwei hintereinander stehenden
Hörnern auf dem vordern Gesichtsteil. Der
Hals ist kurz, stärker als der
Kopf, der Leib kräftig, in eine panzerartige
Haut
[* 10] gehüllt, fast ganz oder größtenteils unbehaart.
Die kurzen, wie beim
Dachshund gekrümmten
Beine sind ziemlich schmächtig, an den vorn und hinten dreizehigen
Füßen ist der
mittlere
Huf
[* 11] etwa doppelt so breit als die beiden seitlichen. Der
Schwanz ist kurz. Die
Haut zerfällt oft
in mehrere durch tiefe Falten getrennte
Schilder, welche nur durch diese Falten eine gewisse Beweglichkeit erhalten. Die
Hörner
enthalten keinen Knochenkern, sondern ruhen nur auf der dicken
Haut. Das
Gebiß besteht aus sieben Backenzähnen in jedemKiefer;
Eckzähne fehlen, und die Schneidezähne durchbrechen entweder das
Zahnfleisch gar nicht, oder fallen sämtlich oder zum Teil
zeitig aus.
Das indische Nashorn (R. indicusCuv.), 3,15 m lang, mit 60
cm langem
Schwanz, 1,7 m hoch, mit verhältnismäßig kurzem
Kopf, einem 55
cm
hohen, mit der
Spitze zurückgebogenen, kräftigenHorn, langen, spitzen, aufrecht stehenden
Ohren und durch
tiefe Falten in
Schilder geteiltem, dunkel graubraunem, nacktem Hautpanzer, der mit hornartigen Warzenschildern bedeckt ist,
bewohnt
Vorderindien. Auf
Java lebt ein kleineres, einhörniges, auf
Sumatra ein großes, zweihörniges Nashorn mit minder stark
entwickelten Hautfalten.
Auch
Hinterindien
[* 12] und
Malakka besitzen eine eigentümliche zweihörnige Art. Das afrikanische Nashorn (R. africanusCamp.) ist 3,4 m lang, mit 60
cm langem
Schwanz, 1,6 m hoch, hat eine glatte, dunkelbraune
Haut und zwei
Hörner, von denen das
größere vordere 60-80
cm lang, nach rückwärts gebogen und zugespitzt ist. Es bewohnt Mittelafrika vom 18.° nördl.
Br. bis 24.° südl.
Br., und außer ihm kommen noch zwei
Arten in
Afrika
[* 13] vor.
Alle Nashörner sind mehr oder
weniger an das
Wasser gebunden und leben am häufigsten in Wäldern in der
Nähe von
Sümpfen und
Flüssen, an deren
Ufern sie
sich täglich im Schlamm wälzen.
Sie schlafen am
Tage, gehen nachts weit in die
Steppen und
Wälder hinein und brechen, gleich den
Elefanten,
durch die verschlungensten Dickichte schnurgerade Wege. Sie schweifen nicht wie die
Elefanten umher, sondern verändern nur
notgezwungen ihren Standort. Das Nashorn frißt sehr große
MengenKraut,
Gras,
Blätter,
Zweige und
Wurzeln. Es lebt meist einzeln
oder in kleinen Trupps, bewegt sich zwar plump, aber ziemlich schnell und ausdauernd und schwimmt vortrefflich.
Von
Natur harmlos, zeigt es sich, wo es häufig verfolgt wurde, ungemein bösartig. Es flieht vor
Hunden, aber gereizt, stürzt
es in blinder Wut auf jeden Feind und wird dann durch seine furchtbare Körperkraft höchst gefährlich. Bei seiner
großen
Reizbarkeit fürchtet
man es im allgemeinen mehr als den
Elefanten, obwohl durchaus nicht alle
Arten gleich bösartig
sind. Das Nashorn wirft nur ein
Junges, welches eine rötliche, faltenlose
Haut besitzt und erst nach acht
Jahren Mittelgröße erreicht.
Die
Mutter säugt das
Junge zwei Jahre und verteidigt es mit beispiellosem
Grimm. Ein
Vogel, der
Madenhacker,
ist der
¶
mehr
fortwährende Begleiter des Nashorns; er sitzt beständig auf dessen Rücken und befreit es von dem Ungeziefer, von welchem
das Tier arg geplagt wird. Gefangene Nashörner werden verhältnismäßig zahm, zeigen sich sehr gutmütig und gewinnen entschiedene
Zuneigung zu dem Wärter, haben sich aber bisher nicht fortgepflanzt. In kultivierten Ländern ist das
Nashorn durchaus schädlich. Das Horn liefert sehr schöne Säbelgriffe, namentlich aber fertigt man im MorgenlandBecher
[* 15] und Tassen
daraus, welche die Eigenschaft besitzen sollen, aufzubrausen, sobald eine vergiftete Flüssigkeit hineingegossen wird.