Dieser
Vogel ist am Oberkopf, Oberhals,
Nacken und an der Vorderbrust schwarz, an der Halsmitte gelb, an der
Kehle, den
Backen und obern Halsseiten bleigrau, am
Rücken, an den Brustseiten und
Flügeln bräunlich aschgrau, an den Unterteilen
schmutzigweiß; das
Auge
[* 8] ist perlgrau, der nackte Teil des
Gesichts fleischfarben, der
Schnabel horngraubraun, der
Fuß grau.
Er bewohnt die
Steppen derStaaten des
Rio de la Plata,
[* 9] lebt mit meist 5-7
Hennen in gesonderten Familiengruppen,
welche sich nach der Brutzeit zu
Herden sammeln, ohne sich weit von ihrem Geburtsort zu entfernen. Er nährt sich hauptsächlich
von
Gras,
Beeren,
Samen
[* 10] und
Kerbtieren. Er läuft ungemein schnell; seine
Sinne sind scharf und seine geistigen
Fähigkeiten nicht gering; er naht sich den Ansiedelungen, wenn auch vorsichtig, und mischt sich unter die
Herden, meidet
aber den Gaucho und den
Indianer.
Häufig mischt er sich den
Rudeln des Steppenhirsches bei. Er nistet im
Dezember; der
Hahn
[* 11] füttert eine
Mulde im
Boden notdürftig
mit
Gras aus, und das Gelege besteht aus 13-17, angeblich auch aus 50
Eiern. In der Umgebung des
Nestes
findet man wie beim
Strauß
[* 12] verstreute
Eier.
[* 13] Diese sind von schwankender
Größe, bis zu 13
cm im
Durchmesser, gelblichweiß,
grüngelb gepunktet und werden vom Männchen allein ausgebrütet, aber auch stundenlang verlassen, in der
Gefahr verteidigt.
Die
Jungen wachsen ungemein schnell. Die Steppenbewohner genießen die
Eier, das grobe
Fleisch der erwachsenen
Vögel und das zartere der
Jungen; auch das
Fett, die Halshaut und die
Federn werden benutzt. In der Gefangenschaft wird der
Nandu sehr schnell zahm und hat sich in
Berlin
[* 14] regelmäßig fortgepflanzt. In
Südamerika fängt man an, ihn
zu züchten, um die
Federn zu gewinnen.
Parbat (Diarmer),
Berg an der Nordwestgrenze von
Kaschmir
[* 15] gegen
Kafiristan, unter 35° 14' nördl.
Br. und 74°
14' östl. L. v. Gr., erhebt sich bei 8116 m absoluter
Höhe
über alle
Berge in seiner Umgebung um 2000 m. Er bildet den westlichen Eckpfeiler
der zentralen
Kette des
Himalaja.
Gletscher steigen von seinen Seiten bis zu 2865 m herab, sein steiler Gipfel aber ist fast
völlig kahl. Von der Seite dieses
Bergs stürzten 1841 die Gesteinsmassen herab, welche den an seinem
Fuß vorüberfließenden
Indus aufdämmten, bis derselbe die
Schranke durchbrach und furchtbare Verheerungen bis in das
Pandschab
trug.
(Neniae, lat.), Trauerlieder, Klagegesänge, dergleichen bei Leichenzügen der
Römer
[* 17] von den Hinterbliebenen
oder von gemieteten Klageweibern gesungen wurden.
GiovanniMaria, ital.
Komponist, geboren um 1540 bei
Rho im
Mailändischen, ein
Schüler Claudio
Goudimels, war 1571-75
Kapellmeister an
Santa MariaMaggiore zu
Rom, wurde 1577 ins
Kollegium der päpstlichen
Sänger aufgenommen
und starb Nanini ist der
Stifter der später berühmt gewordenen römischen Musikschule, welche zum Unterschied von der
ältern des
Goudimel die »jüngere« genannt wurde. Seine
Kompositionen, bestehend in geistlichen und weltlichen
mehrstimmigen
Gesängen, sind in großer Zahl erhalten und neuerdings durch Partiturausgaben (z. B.
in Proskes »Musica divina«) dem
Publikum zugänglich gemacht.
chinesisches glattes, festes
Baumwollgewebe, dessen sehr echte rötlichgelbe
Farbe der dazu verwendeten
Baumwolle
[* 19] (von
Gossypium religiosum) eigentümlich ist, aber auch durch
Färben weißer
Baumwolle erzeugt wird. In
Europa
[* 20] nachgeahmter Nanking, aus weißer, mit
Eisen
[* 21] gefärbter
Baumwolle, ist minder echt und dauerhaft.
Später verstand man unter
Nanking auch anders gefärbte, selbst geköperte Baumwollenstoffe, welche indes, wie die chinesische
Ware, wieder durch neuere
Gewebe
[* 22] verdrängt wurden.
(»südliche Hauptstadt«, im
Gegensatz zu
Peking,
[* 23] »nördliche Hauptstadt«, offiziell Kiangning), Hauptstadt der
chines.
ProvinzKiangsu, am Unterlauf des
Jantsekiang, ungefähr 210 km von seiner Mündung gelegen, war bis zu Ende des 14. Jahrh.
die Hauptstadt des chinesischen
Reichs und damals wohl die größte und volkreichste Stadt der
Erde.
IhreGröße schwand
seit der Verlegung der Hauptstadt nach
Peking. Einen neuen Aufschwung nahm Nanking während der
Revolution der
Taiping (s.
China,
[* 24] S. 20), wo Nanking seit 1853
Mittelpunkt des neuen
Reichs war, bis es wieder an die Kaiserlichen übergeben wurde.
Damals war die Stadt in einen Trümmerhaufen verwandelt, wobei auch der berühmte
Porzellanturm nebst
allen andern Prachtbauten, an denen Nanking reich war, zerstört wurde. Zwar wurde Nanking neu aufgebaut, aber
als Handelsplatz ist es vom nahen
Tschingkiang überflügelt worden. Die chinesische
Regierung hat bei der Stadt ein
Arsenal
angelegt; die
Industrie liefert die als »Nankings« bekannten Baumwollzeuge sowie
schönen
Atlas.
[* 25]
Seinen ersten
Rang als Hauptsitz chinesischer
Künste und
Wissenschaften hat Nanking wiedergewonnen;
jährlich
¶
mehr
kommen an 12,000 Kandidaten hierher, um ihr Examen zu machen. GroßeBibliotheken und Druckereien bestehen hier gleichfalls,
die letztern chinesisches sowie europäisches Material enthaltend. Die Zahl der Einwohner wird (1878) auf 130,000 angegeben,
wovon 50,000 Mohammedaner. Nanking ist Amtssitz evangelischer und katholischer Missionäre.