Namenpapiere
(Rektapapiere), Handelspapiere, welche im Gegensatz zu den Inhaberpapieren auf eine bestimmte Person als Gläubiger lauten und auch nicht durch Indossament auf einen andern begebbar sind wie die Orderpapiere.
(Rektapapiere), Handelspapiere, welche im Gegensatz zu den Inhaberpapieren auf eine bestimmte Person als Gläubiger lauten und auch nicht durch Indossament auf einen andern begebbar sind wie die Orderpapiere.
war nach römischem und gemeinem deutschen Recht in das Belieben der betreffenden Privatperson gestellt.
Partikularrechtlich ist dagegen zur Abänderung des Familiennamens obrigkeitliche Genehmigung, in manchen Staaten sogar die Genehmigung des Landesherrn erforderlich.
Auch haben Landesgesetze den Eintrag der Namensänderung in das standesamtliche Geburtsregister angeordnet. In Preußen [* 2] (Zuständigkeit der Bezirksregierungen) ist die Sache durch Kabinettsorder vom und allerhöchsten Erlaß vom geregelt. S. auch Alias.
Tag, der im Kalender dem Heiligen, dessen Namen man führt, gewidmet ist und in römisch-katholischen Ländern statt des Geburtstags, von den Griechisch-Katholischen aber als eins der größten Feste im Jahr gefeiert wird.
Abstimmung, s. Abstimmung. ^[= die förmliche und ausdrückliche Willenserklärung der Mitglieder einer Versammlung oder eines ...]
(redende Wappen, franz. armes parlantes) nennt man solche, die auf den Namen des Inhabers entweder anspielen, oder ihn rebusartig darstellen. Die Anspielung liegt meist in der [* 1] Figur, seltener in der Farbe. Die Grafen von Henneberg führten eine Henne auf einem Dreiberg, [* 3] die v. Aufenstein einen »Auf« oder Uhu, die Grafen von Helfenstein einen Elefanten; die v. Olvenstedt führten ein Kamel, welches man im Mittelalter olfent nannte. Die spätere offizielle Heraldik verfuhr bei der Wahl der Namenwappen sehr willkürlich und den Gesetzen der Heroldskunst widersprechend. So ist das Wappen [* 4] des preußischen Staatsministers Boden (geadelt 1739) dreifach redend, indem es eine Pfote (Pote), einen Boden und einen Boten enthält.
(russ.), s. v. w. Statthalter, ein Titel, den früher namentlich die Generalgouverneure von Polen und die des Kaukasusgebiets führten, der aber gegenwärtig außer Gebrauch ist.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk und Kreis [* 5] Minden, [* 6] hat eine kalte salinische Schwefelquelle mit Bad [* 7] und (1885) 943 Einw.
(Namnetes), kelt. Volk im N. der Mündung des Liger, trieben schon zur Zeit des Pytheas (300 v. Chr.) bedeutenden Handel mit Britannien;
ihre Hauptstadt war Condivicnum oder Portus Namnetum (jetzt Nantes). [* 8]
Fluß, s. Namsos. ^[= Städtchen im norweg. Amt Norddrontheim, 1845 gegründet, mit (1885) 1914 Einw., liegt an dem ...]
Kleisstadt im preuß. Regierungsbezirk Breslau, [* 9] an der Weida und der Linie Breslau-Tarnowitz der Preußischen Staatsbahn, 158 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine höhere Knabenschule, ein Waisenhaus, ein Amtsgericht, eine sehr bedeutende Bierbrauerei, [* 10] Maschinenfabrikation, besuchte Viehmärkte und (1885) mit der Garnison (2 Eskadrons Dragoner Nr. 8) 5890 meist evang. Einwohner. Namslau erhielt 1270 deutsches Stadtrecht.
Das befestigte Schloß (früher Kommende des Deutschen Ordens) wurde 1741 geschleift.
Städtchen im norweg. Amt Norddrontheim, 1845 gegründet, mit (1885) 1914 Einw., liegt an dem Namsenfjord, dem Mündungsbusen des 138 km langen, lachsreichen Namsenelv, welcher das Namdal durchfließt, das sich bis an die schwedischen Grenzgebirge hin erstreckt.
Einige Meilen von der Mündung bildet der Fluß einen prachtvollen Wasserfall (s. Fiskum-Fossen).
Die Umgegend ist besonders an Wäldern sehr reich, deren Produkte über Namsos ausgeführt werden. Namsos ist Sitz eines deutschen Konsuls.
[* 11] (spr. -ür), belg. Provinz, grenzt nördlich an die Provinz Brabant, nordöstlich an Lüttich, [* 12] südöstlich an Luxemburg, [* 13] südlich an Frankreich, westlich an Hennegau und umfaßt 3660 qkm (66,47 QM.). Das Land ist im ganzen gebirgig (durch die Ardennen, die sich bis zu 650 m Höhe erheben) und reich an Wald; der Boden ist besonders in der Landschaft Condroz fruchtbar, während das Arrondissement Dinant noch große Heidestrecken hat. Der Hauptfluß ist die Maas mit ihren Nebenflüssen Hermeton, Molignée, Bocq, Sambre, Lesse u. a. Das Klima [* 14] ist im allgemeinen feucht und kalt.
Die Bevölkerung [* 15] zählte Ende 1886: 335,780 Seelen. 62 Proz. des Areals stehen unter Kultur (davon sind über die Hälfte Pachtungen), die Waldungen umfassen 26,6 Proz. Gebaut werden die gewöhnlichen Getreidearten, Hülsenfrüchte und Obst sowie etwas Tabak [* 16] und Wein;
von großer Wichtigkeit ist die Viehzucht, [* 17] besonders die Schafzucht. 1880 zahlte man 31,306 Pferde, [* 18] 120,683 Stück Rindvieh, 48,264 Schafe [* 19] und 52,372 Schweine. [* 20]
Der Bergbau [* 21] ist namentlich auf Eisen, [* 22] Steinkohlen, Blei [* 23] und Zink von Bedeutung. In großer Blüte [* 24] steht die Industrie; neben zahlreichen Hochöfen und andern Eisenwerken gibt es Stahlfabriken, Kupferhämmer, Bleihütten, Bleiweiß-, Porzellan- und Fayencefabriken, Glashütten, Papiermühlen, viele Gerbereien, Baumwollmanufakturen, Nagelschmieden, Brennereien etc. Der Handel ist bedeutend; zur Ausfuhr kommen besonders Eisen und Eisenwaren, Holz, [* 25] Leder, Vieh, Marmor und Backsteine. Das Land hat ein trefflich organisiertes Eisenbahnnetz, dessen Mittelpunkt die Hauptstadt Namur ist. Die Provinz zerfällt in die drei Arrondissements: Dinant, Namur und Philippeville. - Das Land, in der ältesten Zeit von Eburonen und Tungrern bewohnt, wurde von den Franken zu Austrasien gezogen;
als erster Graf von Namur wird Béranger von Lomme, im 10. Jahrh., genannt. Zu Anfang des 13. Jahrh. kam die Grafschaft in den Besitz des Hauses Hennegau, 1262 durch Kauf an Flandern und 1421 unter den Lehnshof von Mecheln. [* 26]
Hierauf bildete sie eine der 17 Provinzen der Niederlande [* 27] und teilte deren Schicksale. Im Lüneviller Frieden kam sie als Departement Sambre-et-Meuse unter französische Herrschaft. Seit 1814 bildete sie eine Provinz der Niederlande und fiel 1831 an Belgien.
Die gleichnamige ehemals befestigte Hauptstadt (vläm. Namen), am Einfluß der Sambre in die Maas gelegen, bildet den Knotenpunkt von fünf Eisenbahnlinien in der Richtung nach Brüssel, [* 28] Lüttich (Aachen [* 29] und Köln), [* 30] Luxemburg, Charleville (Reims) [* 31] und Charleroi (Paris) [* 32] und eine der Hauptstationen der beiden wichtigen Linien Köln-Paris und Brüssel-Luxemburg. Die Stadt hat schöne, breite Straßen und große öffentliche Plätze, von denen der Waffenplatz, der St.-Aubinplatz und der Lillonplatz die bedeutendsten sind.
Unter den zahlreichen Kirchen zeichnen sich besonders aus: die Kathedrale (St.-Aubin, 1772 beendigt, mit dem Grab Don Juans d'Austria);
die prachtvolle, 1621-53 von den Jesuiten erbaute Lupuskirche;
die 1756 erbaute Franziskanerkirche und die durch ihre Größe und schönen Verhältnisse hervorragende Kirche Notre Dame.
Andre bemerkenswerte öffentliche Gebäude sind: die Citadelle, der Belfried (Beffroi) aus dem 11. Jahrh., der Justizpalast (ehemaliges Albinuskloster), der Gouvernementspalast, das Stadthaus und das Theater. [* 33] Die Bevölkerung beträgt (Ende 1886) 28,211 Seelen. Die Industrie ist sehr lebhaft und namentlich ¶
vertreten durch Stahlwaren (ausgezeichnete Messerfabrikation), Eisengießerei, [* 35] Gerberei, Brauerei, Bleiweiß-, Stärke-, Leim-, Thon-, Papier- und Kupferwarenfabrikation, Seifensiederei etc. Ferner hat Namur Eisen-, Blei- und Steinkohlenminen, lebhaften, durch die Schiffahrt auf der Maas und Sambre und die großen Eisenbahnlinien begünstigten Handel, bedeutende Jahresmessen und Viehmärkte. Namur hat ein königliches Athenäum, bischöfliches Seminar, höhere Knabenschule, Industrieschule, eine Bibliothek (mit wertvollem Antiquitätenkabinett), eine Gemäldegalerie, verschiedene gelehrte und industrielle Gesellschaften, eine Besserungsanstalt für Frauen, ein Taubstummen- und Blindeninstitut, Irrenhaus und mehrere Hospitäler. Es ist der Sitz des Gouverneurs, eines Bischofs, eines Handelsgerichts und eines Tribunals. - Namur war in ältester Zeit eine Stadt der belgischen Aduatuker und hieß unter den Römern Oppidum Aduaticorum. Im Mittelalter war es Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft (s. oben).
Obgleich 1691 von Coehoorn durch das Fort Wilhelm verstärkt, ward Namur dennoch 1692 von den Franzosen unter Vauban nach 6 tägiger, das Fort nach 22 tägiger, die Citadelle aber nach 30 tägiger Belagerung eingenommen. Wilhelm III. von Oranien eroberte 1695 die letztere, welche Vauban noch bedeutend verstärkt hatte, nebst der Stadt, die von 16,000 Mann unter Boufflers verteidigt wurde, nach zehnwöchentlicher Belagerung. 1715 ward Namur durch den Barrieretraktat den Barriereplätzen beigesellt und von den Holländern besetzt. 1746 nahmen die Franzosen unter dem Grafen von Clermont die Stadt und das Fort ein, gaben aber beide 1748 im Aachener Frieden zurück, worauf Joseph II. die Werke von Namur (mit Ausnahme der Citadelle) schleifen ließ, was 1794 auch mit der 1792 von den Franzosen eroberten Citadelle geschah. Doch wurde es seitdem von neuem, noch stärker seit 1816 befestigt; seit 1866 sind zwar die Festungswerke, mit Ausnahme der Citadelle, geschleift worden, doch sollen neue Außenwerke angelegt werden.