(griech.
Sitophobie), eine nicht seltene krankhafte Willensäußerung, die bei allen
Formen und
Stadien von
Geisteskrankheit je zuweilen vorkommt, am häufigsten jedoch in der
Melancholie.
Bald ist es
eine dunkle
Erfindung eines krankhaften Zustandes des
Magens und
Darms, welche dem Geisteskranken einen Abscheu gegen jede
Nahrung
eingibt; bald beruht die Nahrungsverweigerung auf
Halluzinationen, namentlich des Geschmackssinns, indem der Kranke ungenießbare, übelschmeckende
Dinge vor sich zu haben glaubt, bald auf allerhand
Wahnideen; bald ist die Nahrungsverweigerung nur eine Modifikation des
Selbstmordtriebs, welche für den
Kranken höchst lebensgefährlich werden kann, die
Ernährung aufs äußerste stört und
nicht selten trotz aller ärztlichen Bemühungen zum Hungertod führt. Die
Ernährung muß in solchen
Fällen künstlich mit
der Schlundsonde bewirkt werden, und wenn die Kranken durch willkürliches
Erbrechen die
Speisen wieder
von sich geben, bleibt nur der
Versuch durch Klystierernährung übrig.
(Sutura), in der
Anatomie, s.
Knochennaht. - In der
Chirurgie ist die Naht ein schon im
Mittelalter
sehr gebräuchliches
Mittel, um Wundränder zu vereinigen. Man hat wohl die Vereinigung der Wundflächen durch
Verbände,
Heftpflaster,
Kollodium, Stahlklammern als unblutige Naht bezeichnet, welcher die eigentliche mit
Nadel und
Faden
[* 14] ausgeführte als blutige gegenübersteht.
Von den vielfachen
Methoden sind fast allein noch zwei üblich: die gewöhnlichste, die Knopfnaht, und
die umschlungene Naht. Bei der ersten wird nahe am
Rande des Wundspalts eingestochen und der
Faden an einer genau gegenüberliegenden
Stelle des andern Randes wieder herausgeführt; die
Enden des
Fadens werden angezogen und über dem so geschlossenen
Spalt mit
einfachen oder chirurgischen
Knoten geknüpft.
Zur umschlungenen Naht dienen gerade, lange, sogen.
Karlsbader Insektennadeln, welche tagelang in der
Wunde liegen
bleiben und dadurch wirken, daß der in ∞-Touren umschlungene
Faden die Ränder aneinander hält. Man bedient sich dieser
Methode, wenn man das Umlegen und Einrollen der Wundränder fürchtet (bei
Hasenscharten und andern kosmetischen
Operationen),
beiFällen, in denen die Naht zugleich blutstillend wirken soll, und endlich bei großen Bauchwunden, bei
denen es auf genauen
Schluß des
Spalts ankommt.
Man wählt als
Fäden meistens präparierte
Seide
[* 15] und
Catgut (in Karbolöl aufbewahrte feine
Darmsaiten), seltener Silberdraht;
das
Catgut hat den Vorzug, daß es in tiefen
Wunden einheilt und liegen bleiben darf, während die andern
Fäden nach 2, 3, 4 bis 8
Tagen entfernt werden müssen oder von selbst ausgestoßen werden. Die Naht wird bei Weichteilen, namentlich
Haut,
[* 16]
Muskeln,
[* 17]
Sehnen, bei
Nerven,
[* 18] selten am
Darm
[* 19] und der
Gebärmutter
[* 20] angewandt, immer aber nur dann, wenn eine Aussicht auf direkte
Verheilung, d. h.
Heilung ohne
Eiterung, vorliegt; gequetschte oder allzu tiefe
Schuß- oder Rißwunden
dürfen nicht genäht werden, weil sie doch in
Eiterung übergehen und die Naht üblerweise den Abfluß der
Sekrete hindert.
Die
Knochennaht wird bei sogen. falschen
Gelenken (Pseudarthrosis) angewandt, wo zwei sich gegenüberliegende Knochenenden
gereizt und durch hindurchgezogene Silberdrähte vereinigt werden, um ihr Zusammenheilen zu bewirken.
Die
Nervennaht dient namentlich bei Schußverletzungen, aber auch sonst bei Nerventrennungen dazu, die getrennten
Stücke zu
vereinigen, um so die Leitung und Bewegungsfähigkeit des
Gliedes wiederherzustellen. Die
Sehnennaht wird bei Trennungen namentlich
einzelner
Sehnen der
Finger mit gutem Erfolg ausgeführt und rettet oft die Beweglichkeit, welche ohne
die
Operation verloren wäre.
See im südlichen Teil der
Argentinischen Republik, am östlichen
Fuß der
Andes, 539 m ü. M., ist 1260 qkm
(22,9 QM.) groß, von fruchtbarem Hügelland umgeben. Es entströmt
ihm der
Limay (ein Quellfluß des
Rio Negro).
[* 21]
Von hier aus führen die nur 877 und 840 m hohen
Pässe von
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