Stärkesirup,
Butter mit
Kunstbutter versetzt. Die
Fälschungen von
Wein
(Unterschiebungen geringerer
Sorten und Gemische, Färbungen,
Zusatz von
Spiritus
[* 2] etc.) und
Bier sind allgemein bekannt, es wird sehr viel mehr
Madeira,
[* 3]
Médoc etc. getrunken, als die betreffenden
Weingegenden produzieren, und reiner
Rum,
Arrak ist eine Seltenheit im
Handel. Kaffeebohnen und Theeblätter
werden gefärbt, letztere auch durch
Pulver beschwert oder mit bereits benutzten und wieder getrockneten Theeblättern gemischt,
gemahlener
Kaffee wird mit Kaffeesatz,
Sand,
Zichorie, gebranntem
Getreide
[* 4] gemischt, Kakao und
Schokolade enthalten oft bedeutende
Mengen von
Stärke,
[* 5]
Mehl,
[* 6]
Talg,
Ocker,
Kalk etc. Am schlimmsten aber treiben es die Fälscher im
Handel mit
gemahlenen
Gewürzen, indem geeignete Fälschungsmittel (s.
Matta) in besondern
Fabriken dargestellt werden.
Haben nun auch alle diese betrügerischen
Manipulationen in der neuern Zeit sehr bedeutend an
Umfang gewonnen, so kamen doch
Verfälschungen von
Nahrungs- und
Genußmitteln schon vor
Jahrhunderten häufig genug vor und gaben, abgesehen von der Einwirkung
derZünfte, welche in ihrer ersten kräftigen
Entwickelung ein Augenmerk auf gute
Ware richteten, schon
frühzeitig Veranlassung zum Einschreiten des Gesetzgebers.
Friedrich III. bedrohte 1475 die Weinfälscher, und im 16. Jahrh.
wurde eine
Kontrolle des Gewürzhandels eingeführt.
Mit Gefängnis bis zu 6
Monaten und (oder) mit
Geldstrafe bis zu 1500 Mk. wird bestraft:
1) wer zum
Zweck der Täuschung im
Handel und
Verkehr Nahrungsmittel
[* 7] oder
Genußmittel nachmacht oder verfälscht, 2) wer wissentlich Nahrungsmittel oder
Genußmittel, welche verdorben oder nachgemacht oder verfälscht sind, unter Verschweigung dieses
Umstandes verkauft oder unter einer zur Täuschung geeigneten Bezeichnung feilhält. Ist die unter 2) bezeichnete
Handlung aus
Fahrlässigkeit begangen, so tritt
Geldstrafe bis 150
Mk. oder
Haft ein. Mit Gefängnis wird bestraft:
1) wer vorsätzlich Gegenstände, welche bestimmt sind, andern als Nahrungsmittel oder
Genußmittel zu dienen, derart herstellt, daß der
Genuß derselben die menschliche
Gesundheit zu beschädigen geeignet ist,
ingleichen, wer wissentlich Gegenstände, deren
Genuß die menschliche
Gesundheit zu beschädigen geeignet ist, als Nahrungsmittel oder
Genußmittel verkauft, feilhält oder sonst in
Verkehr bringt;
2) wer vorsätzlich
Bekleidungsgegenstände,
Spielwaren,
Tapeten,
Eß-, Trink- oder Kochgeschirr oder
Petroleum
derartig herstellt, daß der bestimmungsgemäße oder vorauszusehende
Gebrauch dieser Gegenstände die menschliche
Gesundheit
zu beschädigen geeignet ist, ingleichen, wer wissentlich solche Gegenstände verkauft, feilhält oder in den
Verkehr bringt.
Der
Versuch ist strafbar. Ist durch die
Handlung eine schwere
Körperverletzung oder der
Tod eines
Menschen verursacht worden,
so tritt Zuchthausstrafe bis zu 5
Jahren ein.
die von dem
Menschen zur
Nahrung benutzten
Pflanzen, finden sich sehr ungleich über die
Erde verteilt, am reichlichsten und
mannigfaltigsten in den
Tropen, während die
Polarzone außer
Algen,
[* 13]
Flechten,
[* 14]
Pilzen und einigen genießbaren
Beeren wenig einheimische
namhafte Nahrungspflanzen hervorbringt.
In denTropen selbst ist in dieser Beziehung keine Gegend bevorzugt; in der gemäßigten
Zone dagegen kann die westliche
Halbkugel mit der östlichen durchaus nicht in die
Schranken treten, und auf der letztern stehen
wieder die westlichen Teile und die östlichen gegen den mittlern Teil weit zurück.
Unsre wichtigsten Nahrungspflanzen stammen nämlich fast ohne Ausnahme aus dem Landstrich zwischen dem
Persischen und
ArabischenMeerbusen, dem
Mittelländischen,
Schwarzen und
KaspischenMeer; aber die meisten bieten in ihrem ursprünglichen
Zustand kaum angenehme und wohlschmeckende Teile dar, und erst durch die
Kultur sind sie zu dem geworden, was sie jetzt sind.
Im ganzen kann man die Zahl der Nahrungspflanzen auf etwa 1000 veranschlagen, und wenn man für
jede Art durchschnittlich nur 10-12
Spielarten annimmt, so übersteigt die Mannigfaltigkeit der Nahrungspflanzen die Zahl von 10,000
Sorten.
Im einzelnen kennt man etwa