Seit 1821
Präsident des Generalpostamts und seit 1823 preußischer Generalpostmeister, begründete er
das moderne Postwesen in
Deutschland,
[* 6] wenn er auch von
Vorurteilen, z. B. gegen die
Eisenbahnen, nicht frei war. (Nach ihm wurde
eine
Sorte sehr dünnen Briefpapiers »Naglers Verdruß« genannt.) 1823 verlieh
ihm der König das Adelsdiplom, und 1824 wurde er mit Belassung des Postdepartements als Gesandter bei
dem
Bundestag in
Frankfurt
[* 7] a. M. akkreditiert; 1835 von da abberufen, trat er in seine
Stellung als Generalpostmeister zurück
und wurde 1836 zugleich zum Staatsminister ernannt. Er starb Sein übrigens ziemlich wertloser Briefwechsel mit
dem
Staatsrat Kelchner ist von
Mendelssohn-Bartholdy (Leipz. 1869, 2 Bde.)
veröffentlicht worden.
2)
GeorgKaspar, Kunstschriftsteller, geb. zu Obersiesbach bei
Freising,
[* 8] besuchte die
Universität
zu
München
[* 9] und ward
Antiquar und Buchhändler. Die Hauptwerke Naglers, dessen Bedeutung weniger in der
Kritik als im fleißigen
Sammeln lag, sind:
»Neues allgemeines Künstlerlexikon«
(Münch. 1835-52, 22 Bde.; neue Bearbeitung von J.
^[Julius]
Meyer u. a.,
Leipz. 1870 ff.) und »Die
Monogrammisten« (Bd. 1-3,
Münch. 1858-63; Bd. 4, hrsg.
von
Andresen, 1864 ff.; Bd.
5, von
Clauß, 1876-80). Nagler starb in
München.
Division (Regierungsbezirk) der
Zentralprovinzen im britisch-ind. Kaiserreich, 62,261 qkm (1131 QM.)
groß mit (1881) 2,758,056 Einw. (meist
Hindu, nächstdem Naturanbeter), zerfällt in die
Distrikte Nagpur (9805 qkm oder 178 QM.
mit 697,356 Einw.),
Bhandara, Tschanda, Wardha und
Balaghat. Das ebene, aber mit zahlreichen isoliertenHügeln
besäete Land wird von der Wainganga in nordsüdlicher
Richtung mitten durchflossen, bis dieselbe in die
Godaweri fällt, welche
mit der Pranhita u. a. die
Süd- und Südwestgrenze gegen
Haidarabad und
Berar bildet.
Fieber treten häufig verderblich auf, ebenso
Cholera und
Pocken. Nagpur ist im ganzen wohlbewässert und zum größten Teil für
den
Ackerbau geeignet; Hauptkulturen sind:
Reis,
Weizen, Ölsaaten,
Baumwolle.
[* 14] Von
Mineralien
[* 15] findet man
Gold,
[* 16] etwas
Malachit, sehr
viel vorzügliches
Eisenerz, das die
Gond schmelzen,
Kohle (bei Warora ausgebeutet),
Antimon,
Ocker. Früher waren die hier gefertigten
Baumwollgewebe ihrer Feinheit halber hochberühmt, jetzt ist die Baumwollweberei sehr gesunken; noch fertigt manGewebe
[* 17] aus wilder
Seide,
[* 18] Messingwaren und
Steingut. Um 1700 wurde der
Bezirk noch von
Radschas des Deogarh-Gondreichs regiert; 1716 kam
er unter die
Gewalt derBhonsla-Könige von
Berar. Sie leisteten später den Pindhari
Beistand und kamen dadurch 1816 in feindliche
Berührung mit den Engländern, die das
Reich zuerst beschnitten, dann 1853 es als heimgefallen erklärten
und zum
Mittelpunkt der neuen
Zentralprovinz machten. - Die gleichnamige Hauptstadt des
Bezirks hat ein großes Gefängnis,
Hospital, Irrenhaus,
Asyl für Aussätzige, Armenhaus, viele Hindutempel,
Gärten und
Teiche zur Wasserversorgung. In der Vorstadt
Sitabaldi mit altem
Fort und englischer
Besatzung wohnen die
Europäer. Die Stadt hat (1881) 98,299 Einw.,
welche feine
Baumwollgewebe fertigen und bedeutenden
Handel mit
Getreide,
[* 19]
Salz,
[* 20]
Stoffen,
Seide,
Gewürzen u. a. treiben. Die Stadt
liegt an einer Zweigbahn der
Bombay-Allahabad-Eisenbahn, die von hier nach O. weitergeführt wird. Nordöstlich, 14 km entfernt,
die große Militärstation Kamthi mit 50,987 Einw.
(spr. nádj-bānja, ehemals
Frauenstadt), königliche
Frei- und Bergstadt im ungar.
Komitat Szathmár, Endstation
der
Ungarischen Nordostbahnlinie Szathmár-Nagy-Bánya, hat (1881) 8632 Einw.,
Fabrikation von
Spiritus,
[* 22] Töpferwaren,
Schmelztiegeln,
Leinwand und Baumwollzeugen, bedeutenden Obstbau, lebhaften
Handel, ein
Minoritenkloster, ein Obergymnasium und ist Sitz einer Berghauptmannschaft und Montandirektion. Das erzreiche
Trachytgebirge, welches sich von
Nagy-Szölös über Nagy-Bánya bis
Kapnik-Bánya hinzieht, enthält zahlreiche und bedeutendeBerg-
und
Hüttenwerke, welche in Nagy-Bánya ihren
Mittelpunkt haben.
In denBergwerken Nagy-Bánya (Rothwasser und
Kreuzberg) und
Felsö-Bánya, die
meist schon seit dem 14. Jahrh. in Betrieb stehen, und von denen jenes im
Kreuzberg 1490
Eigentum der
FamilieFugger war, sowie in den
HüttenwerkenKapnik-Bánya und Fernezely, wo insgesamt 1931
Arbeiter
beschäftigt sind, wurden zuletzt jährlich
ca. 540 kg
Gold, 11,000 kg
Silber, 29,000 kg
Blei
[* 23] und 800 Meterzentner
Kupfer
[* 24] gewonnen.
großen Strafanstalt und neuem großartigen Kollegiumgebäude, hat (1881) 5362 meist ungar.
Einwohner, starken Getreide- und Weinbau, ein berühmtes und reiches, vom FürstenGabrielBethlen 1658 gegründetes reform.
Kollegium, eine reformierte theologische Anstalt samt Lehrerpräparandie, eine Handels- und Winzerschule und ein Bezirksgericht.