die
Wippe, welche die Leistung so erhöhte, daß ein
Arbeiter damit täglich 10,000 Nadeln
[* 2] anköpfen konnte. In unserm
Jahrhundert
kehrte man, um die vollständige Herstellung der Nadeln auf einer
Maschine
[* 3] zu ermöglichen, zum Teil auf die uralte Kopfbildung
durch Stauchen zurück
(Hunt 1817), dann gewann wieder das heute allgemein übliche
Verfahren mittels
Handarbeit,
unterstützt durch einfache Geräte (Knopfrad, Knopfspindel) und
Arbeitsteilung, die Oberhand.
Schah von
Persien,
[* 5] geb. 1688 in dem Dorf
Kelat in
Chorasan, Sohn eines turkmenischen Befehlshabers,
nahm bei dem
Statthalter von
Chorasan Militärdienste, stellte sich aber sodann an die
Spitze einer ihm ergebenen
Schar, mit
welcher
er den von der
Regierung verdrängten rechtmäßigen Thronerben,
Schah Tahmasp, dem
Namen nach wieder auf den
Thron
[* 6] setzte;
thatsächlich überkam Nadir die Leitung aller Staatsgeschäfte, entthronte 1732 den
Schah, bemächtigte
sich im
Namen des jungen
SchahsAbbas III. der
Regentschaft und begann seine
Feldzüge gegen die
Türken, die er bei Akderbend
(1733) und bei
Eriwan (1735) schlug.
Nach dem
Tod seines
Mündels von den
Großen desReichs zum
Schah ausgerufen, nahm
er denNamen
Nadir an.
SeinEhrgeiz ließ ihn den
Versuch wagen, die schiitischen
Perser zu
Sunniten zu machen, um durch den Religionshaß nicht
in seinen
Eroberungen gehemmt zu sein; der
Plan mißlang jedoch. Nadir trug seine
Waffen
[* 7] siegreich in alle Nachbarländer; sein
glänzendster, aber auch greuelvollster
Feldzug war der gegen den
Großmogul, dessen Hauptstadt
Dehli er
eroberte, wobei er 200,000 Einw. niedermetzeln ließ. Durch seine Strenge und Unduldsamkeit
verhaßt, ward Nadir auf Anstiften seines
NeffenAli Kulichan ermordet.
Seinen Sohn retteten einige seiner
Getreuen nach
Semlin, wo ihn die
KaiserinMaria Theresia taufen und erziehen ließ. Derselbe trat unter dem
NamenBaron
v.
Semlin in russische
Dienste
[* 8] und machte den Siebenjährigen
Krieg mit Auszeichnung mit; er starb in
Mödling bei
Wien.
[* 9] Nadirs
Leben beschrieb
Fraser (Lond. 1742).
(spr. náhd-),Markt im ungar.
KomitatHajdu, in sumpfiger Gegend, nahe der Bahnstation Püspök-Ladány,
mit (1881) 7360 ungar. Einwohnern sowie
Weizen-,
Kukuruz- und Weinbau.
Marktflecken in
Gallien, in rauher Gebirgsgegend, an der Bystrica, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines
Bezirksgerichts, hat
Sägemühlen, Holzhandel und (1880) 6707 Einw. (davon 4190
Juden).
zu den
Lohitavölkern gehörige Volksstämme in
Indien, die sich selbst Kwaphi nennen und einen Landstrich bewohnen,
der westlich vom
Fluß Kopili, östlich von den
Bergen,
[* 14] die
Assam von dem
Bor-Khamtiland scheiden, nördlich vom
Thal
[* 15] von
Assam
und südlich von einer
Linie, welche mit dem 23.° nördl.
Br. zusammenfällt, begrenzt wird. Die Zahl
der auf britischem
Territorium im
Distrikt Naga
Hills in
AssamLebenden wurde 1882 auf 94,000 berechnet. Die Naga sind stark gebaut,
tapfer und kriegerisch, aber auch roh, hinterlistig und rachsüchtig.
Ihr liebster
Schmuck ist ein
Halsband aus
Ziegenhaaren mit den Skalpen erschlagener Feinde. Die Tättowierung
wird nur an jungen Männern, welche einen
Kopf erbeutet haben, vollzogen.
IhreWaffen sind
Speer,
Schild
[* 16] und Hackmesser (letzteres
zugleich ihr einziges Ackerwerkzeug), seit neuester Zeit auch Schießgewehre. Sie glauben an
Seelenwanderung und stehen unter
Häuptlingen. Mit den Engländern haben die Naga wiederholt blutige
Konflikte gehabt; 1880 wurde das Land
endgültig besetzt und Kohima zum Sitz der
Verwaltung gemacht.
(Nangasaki), Hauptstadt der japan.
Provinz Hizan, liegt auf der Westküste der
InselKiusiu am Ende einer schmalen
Bucht und besitzt einen der tiefsten und sichersten
Hafen von ganz
Japan,
[* 17] der auch dem europäischen
Handel geöffnet ist.
Auf der Westseite ist die
Insel Takaboko (Papenberg) vorgelagert, von deren steiler
Höhe einst viele
Hunderte gemarterter
Christen
ins
Meer gestürzt wurden. Die Stadt füllt einen kleinen Thalkessel zu beiden Seiten eines
Baches aus und steigt an den Berghängen
hinan.
Sie hat enge
Straßen, dagegen ist das Fremdenviertel an derKüste geräumig und sauber; das chinesische
Viertel liegt weiter zurück. Die Einwohner (1884: 39,016 an der Zahl) fertigen Schildpattarbeiten,
Lackarbeiten mit Perlmuttereinlage,
lackierte
Thonwaren
[* 18] u. a. Außer diesen Gegenständen und Aritaporzellan werden ausgeführt:
Tabak,
[* 19]
Thee,
Pflanzentalg,
Kampfer.
Der
Handel Nagasakis mit
China und
Korea hat sich in der Neuzeit sehr gehoben, während im
Verkehr mit
Europa
[* 20] und
Nordamerika
[* 21] Nagasaki gegen
Jokohama und
Kobe zurücktritt.
Als
Werft- und Depotplatz ist Nagasaki aber von wachsender Bedeutung. Mit
Schanghai
[* 22] steht es durch eine europäische und eine japanische
Schiffahrtsgesellschaft in regelmäßiger
Verbindung. Nagasaki ist Sitz eines deutschen
Konsuls und verschiedener Missionsgesellschaften.
Durch den
Verkehr mit den Portugiesen blühte Nagasaki aus einem bescheidenen Fischerdorf zu einer reichen
Handelsstadt empor. An die
Stelle der Portugiesen traten 1639 die
Holländer, welche, unter beständiger
Kontrolle, auf die
kleine, mit Nagasaki durch eine
Brücke
[* 23] verbundene
InselDeshima beschränkt, bis 1859 die großen Vorteile des
Handelsmonopols genossen.
eine Privatklinik für Augenkranke ein. 1867 wurde er außerordentlicher und 1874 ordentlicher Professor der Augenheilkunde,
zugleich Direktor der ophthalmiatrischen Universitätsklinik daselbst. Nagel war der erste, welcher das Gesetz von der Identität
der Netzhäute in seiner Arbeit: »Das Sehen
[* 30] mit zwei Augen« (Leipz. 1861) angriff und demselben die Projektionstheorie gegenüberstellte,
durch welche er das Doppeltsehen bei Augenmuskellähmungen lediglich als Ausdruck fehlerhafter Gesichtsfeldsprojektion
interpretierte, eine Anschauung, welche durch AlfredGräfe weiter ausgeführt worden ist.
Auch ist von Nagel die Empfehlung der Strychnineinspritzungen als Heilmittel bei Sehnervenleiden (schwarzem Star) ausgegangen.
Er schrieb noch: »Die Refraktions- und Akkommodationsanomalien des Auges« (Tübing. 1866);
auch redigierte er 1871-78 den von ihm begründeten »Jahresbericht über
Leistungen und Fortschritte im Gebiet der Ophthalmologie« und gibt seit 1882 die »Mitteilungen aus der
ophthalmiatrischen Klinik in Tübingen« heraus.