Geheimschreiber, bewirkte nach dessen
TodFerdinands von
Österreich
[* 2]
Wahl zum König und ward als
Kommandant von
Ofen 1529 nach
hartnäckiger
Verteidigung von den
Türken gefangen genommen. Auf Verwendung Ludovicos Gritti bei
Zápolya mit dem
Tod verschont,
hing er fortan diesem an und erhielt zum
Lohn die Herrschaft
Fogáras inSiebenbürgen als »Erbherr«.
Später
(1534) wandte er sich wieder
Ferdinand zu, ward 1554 zum
Palatin erwählt und verwaltete dies hohe
Amt so gut, daß er sich
den
Namen »der große
Palatin« erwarb. Als Anhänger der
Reformation hat er gleichfalls hervorragende Bedeutung. Er starb Im
Nádasdyschen
Palais zuPest wurde ihm eine
Statue errichtet.
2)
Franz, Urenkel des vorigen, Enkel des
GeneralsFranz Nádasdy (1555-1603) und der
PrinzessinElisabethBáthori (s. d.), der 1611 wegen
ihrer grausamen Mädchenschlächtereien der
Prozeß gemacht wurde, Sohn des
GrafenPaul und der Gräfin
Judith von Révay, Günstling
des
Kaisers, war oberster Kronrichter, ward als Teilhaber an einer
Verschwörung des ungarischen
Adels zur
Aufrechthaltung ihrer
Rechte und
Freiheiten auf
KaiserLeopolds I. Befehl zu
Wien
[* 3] enthauptet. Er gab das Werk des
GrafenPetrus Révay:
»De monarchia et S. corona regni Hungariae« in neuer vermehrter
Auflage heraus (Frankf. 1659). Ihm selbst werden
zugeschrieben: »Mausoleum regni apostolici hungarici regum et primorum ducum« (Nürnb. 1664);
aus ungehärtetem
Stahl oder aus
Eisen
[* 18] bestehende
Feilen, welche ihrer
Biegsamkeit halber zur Bearbeitung
vertiefter Oberflächen, namentlich von Bijouterieartikeln, dienen.
(SyngnathusGthr.), Familie aus der
Ordnung der
Büschelkiemer,
Tiere mit ungemein gestrecktem,
meist deutlich siebenkantigem
Körper, großer Rückenflosse, deutlich ausgebildeter Schwanzflosse und beim Männchen mit
einer Schwanztasche, in welcher sich die
Eier
[* 19] entwickeln. Man kennt etwa 50
Arten aus allen
Meeren. Die
Seenadel
(Trompete, S.acusL.), 30-90
cm lang, mit dünnem, abgerundetem
Rüssel, hinten abgerundeter Schwanzflosse, auf blaßbraunem
Grunde dunkelbraun gebändert, lebt im östlichen Atlantischen
Ozean von Nordeuropa bis zum
Kap, im
Mittelländischen und
SchwarzenMeer, fehlt in der
Ostsee. Sie hält sich besonders in seichten Strandgewässern zwischen
Seegras etc. auf, schwimmt langsam
und nährt sich von allerlei Kleingetier. Das Weibchen legt seine
Eier in die Schwanztasche des Männchens,
in welche die
Jungen bei
Gefahr zurückkehren sollen.
(Spillgeld), jährliche
SummeGeldes, welche der
Frau aus dem
Einkommen ihres
Mannes zur Bestreitung ihrer kleinen
Ausgaben für
Kleidung,
Putz und Leibwäsche ausgesetzt wird, wie dies namentlich bei dem
Abschluß von
Ehen des hohen
Adels üblich ist. In manchen
Ländern sind die
Unterthanen verpflichtet, bei der Vermählung des
Landesherrn der Gemahlin (ähnlich
der Prinzessinsteuer) gewisse Nadelgelder auszusetzen, deren Betrag verfassungs- oder observanzmäßig feststeht.
1)
Nähnadeln werden aus Stahldraht gemacht, der auf einem
Haspel von 5-6 m
Umfang gehaspelt wird, um ihm
die starke Biegung, die er in den käuflichen
Ringen besitzt, zu nehmen. Ein solcher
Ring aus etwa 100 Windungen wird dann
mit einer
Schere
[* 23] erst an zwei diametral gegenüberliegenden
Stellen, dann in kurze
Stücke
(Schachte,
Schafte) von der doppelten
Länge der herzustellenden Nadeln zerschnitten. Öfter noch zieht man den
Draht
[* 24] in dem Richtholz gerade, das
aus einem
Stück harten
Holz
[* 25] besteht, in das sieben runde Eisenstifte so eingeschlagen sind, daß der zu richtende
Draht, durch
die
Stifte gezogen, eine ganz schwach gekrümmte Schlangenlinie bildet. Um die noch etwas gekrümmten
Drähte völlig
gerade zu richten, werden 5-15,000
Schachte dicht zusammen in zwei eiserne
Ringe gesteckt, schwach zwischen Holzkohlenfeuer
geglüht und zwischen einer horizontalen festliegenden und einer darübergelegten beweglichen
Platte (Streicheisen, Streicher)
gerollt. Das Streicheisen ist mit
Nuten¶
mehr
versehen, in welchen die Ringe laufen, so daß es nur auf die Nadeln drückt. Die geraden Schachte werden auf der Schleifmühle
an beiden Enden zugespitzt. Hierzu dient eine eigentümliche Spitzmaschine (Schleifmaschine,
[* 27] Fig. 1 u.
2) mit einem Schleifstein B von hohlkehlartig ausgeschweifter Gestalt, welcher pro Minute 1500 Umdrehungen macht. Über
dem Stein befindet sich auf einer horizontalen, zum Steinmittel nahezu rechtwinkelig angeordneten Achse FF eine Scheibe I mit
Kautschukring J, welche in die Hohlkehle des Steins hineinreicht und die aus einem Vorratskästchen M herausfallenden Schachte
N auf einer geeigneten Unterlage L in langsame rollende Bewegung versetzt, wobei sie von einem Ende des
Steins zum andern weiter schreiten und mit dem zuzuspitzenden Teil den Stein berühren.
Die Scheibe macht pro Minute eine Umdrehung, wobei 500 Schachte über den Stein geführt, an einer Seite mit Spitzen versehen und
bei O auf dem Tisch D angehäuft werden. Zur Lagerung und genauen Einstellung der einzelnen Teile dienen
die durch a verbundenen Gestellteile A, die Ständer H mit den Stellschrauben C und K, der Hebel
[* 28] E, zur Bewegung die Schnüre
G und d. Da die Schachte an beiden Seiten zugespitzt werden müssen, so passieren sie zweimal die Maschine.
[* 29] Weil der Schleifstaub
sehr gesundheitsschädlich ist, umgibt man die Schleifsteine immer mit einem Mantel, aus welchem ein Ventilator
die Luft aussaugt und so denStaub abführt.
Nach dem Spitzen werden die Nadelköpfe mit den Öhren in der Mitte des Schachts durch Prägen zwischen entsprechend geformten
Stempeln vorgebildet, wobei ein beträchtlicher Grat oder Bart aufgetrieben wird. Um die Matrizen zu schonen,
poliert man vor dem Stampfen oder Prägen die Schachte in ihrer Mitte auf einer Schleifmaschine (Mittelschleifmaschine). Das
Stampfen (Stanzen) erfolgt entweder unter einem kleinen, mit Fußtritt bewegten Fallwerk
[* 30] oder neuerdings auf Stampfmaschinen,
deren Einrichtung aus
[* 22]
Fig. 3 u. 4 klar wird.
Das Gestell A trägt den festen Stempel B, vor den die Nadeln, eine nach der andern, vermittelst der rotierenden
gekerbten Scheiben J, J¹ aus dem Rumpf H, geführt durch den Mantel K, so fallen, daß sie, von den HakenL und L¹ aufgefangen,
gegen die um n verstellbare Wand N gerückt, genau mit der Mitte vor dem Stempel liegen.
An dem andern
Gestellteil D befindet sich ein Schieber C mit dem Prägstempel D¹, der dadurch zur Wirkung gebracht wird, daß die mit der
Schnurrolle E sich drehende Scheibe F mit einem Vorsprung f den Schieber C bei c faßt, dann zurückschiebt und zugleich die
Feder G spannt, die in dem Augenblick den Stempel anschlägt, wo die Scheibe F mit dem Vorsprung f die Nute
c verläßt.
Nach jedem Schlag werfen die Finger P und P¹ den gestanzten Schacht aus der Maschine und zwar so schnell, daß in der Stunde
4-5000 Schachte gestampft, d. h. mit den Eindrücken für die Öhre und mit den zum Einfädeln dienenden
Furchen (Fuhren) versehen werden. Auf das Stampfen folgt das Lochen der beiden Öhre auf Lochmaschinen mit zwei kleinen Stempeln,
welchen die Nadeln durch gekerbte Scheiben wie in
[* 22]
Fig. 3 zugeführt werden. Zur Beseitigung des beim Stampfen entstandenen Grats
steckt man etwa 100 Schachte auf einen haarnadelartig gebogenen Draht, wodurch die Grate nebeneinander in
eine Fläche kommen, und schleift sie, zwischen eisernen Platten gehalten, auf einem Drehstein weg.
Darauf bricht man die ganze PartieSchachte in der Mitte auseinander und erhält auf den erwähnten zwei Drähten aufgefädelt
zwei Reihen Nadeln, die man mit einer Zange
[* 31] mit sehr breitem Maul so anfaßt, daß die Kopfenden der Nadeln durch
Abschleifen oder Befeilen poliert und vom Grat befreit werden können. Die rauhen Öhre müssen nun poliert werden. Runde Öhre
pflegt man bei bessern Nadeln in einer spätern Arbeitsperiode auszubohren. Für längliche Öhre benutzen englische Fabriken
eine kleine Maschine, wobei die Nadeln zu 100-200 Stück auf dünne, gehärtete, kantige oder mit der Feile
[* 32] rauh gemachte Stahldrähte
locker angefädelt und in schwingende Bewegung gesetzt werden.
Die Nadeln aus Stahl werden nun gehärtet, indem man sie auf Eisenblechtafeln in Glühöfen hell rotglühend macht, in Öl ablöscht
und dann in siedendem Öl bis zur gelben oder blauen Farbe anläßt. Zur Entfernung der Oxydhaut werden
bis zu 500,000 Stück Nadeln in grober Leinwand mit Schmirgel, Öl und weicher Seife zu einem cylindrischen Ballen vereinigt und 12-20
und mehr solcher Ballen in der Scheuermühle geschauert. Dann sucht man die verbogenen und zerbrochenen
Nadeln aus und legt alle übrigen mit den Öhren nach derselben