die schmerzhaften Zusammenziehungen der
Gebärmutter
[* 5] nach stattgefundener Austreibung
der
Nachgeburt, pflegen namentlich bei solchen
Frauen, welche mehr als einmal niedergekommen sind, als mehr oder weniger bedeutende,
mit
Unterbrechungen auftretende
Schmerzen im
Unterleib bald nach der
Geburt sich einzustellen. Zuweilen zeigen sie sich nur am
ersten
Tag, zuweilen dauern sie bis zum dritten oder vierten, selten bis zum sechsten
Tag oder noch länger
nach der Niederkunft.
Anfangs sind sie stärker und häufiger, später werden sie schwächer und seltener. Besonders leicht werden sie durch das
Säugen des Kindes hervorgerufen. Die Nachwehen sind nicht als krankhaft anzusehen, solange sie nicht ungewöhnlich
schmerzhaft und nicht von
Fieber begleitet sind, solange der Leib gegen Berührung schmerzlos bleibt und
die Nachwehen in Anfällen auftreten, zwischen denen die
Frau sich ganz wohl fühlt.
Stellen sich aber bei Erstgebärenden schmerzhafte
Nachwehen ein, so erheischen diese stets große
Aufmerksamkeit von seiten des
Arztes.
im nördlichen
Deutschland
[* 7] Bezeichnung für
Vampir. ^[= # nach dem Volksglauben, namentlich der slawischen, rumänischen und griechischen Bevölkerung ...]
(Genick,
Cervix), bei den
Wirbeltieren der obere (beim
Menschen hintere) Teil des
Halses, besteht aus den
Halswirbeln
samt den sie umgebenden
Muskeln,
[* 8] welche sie und den
Kopf bewegen, sowie der
Haut.
[* 9]
BeimMenschen treten in der obern
Nackengegend die
Muskelwülste zu beiden Seiten der
Wirbel so stark hervor, daß zwischen ihnen eine flache
Grube, Nackengrube,
entsteht, von der aus das
Rückenmark besonders leicht zugänglich ist. Im allgemeinen ist der Nacken beim
Mann in Knochenbau und
Muskulatur stärker als beim
Weib und nimmt zuweilen den
Charakter des Stiernackens an; er erscheint darum
gedrungener und kürzer, beim
Weib hingegen wegen seiner Schlankheit länger. Die Dornfortsätze sämtlicher
Halswirbel sind
durch ein elastisches
Band,
[* 10] Nackenband (ligamentum nuchae), verbunden, das bei den Vierfüßlern unter den
Säugetieren den
Kopf vor dem Herabsinken bewahrt und darum bei vielen besonders stark entwickelt ist.
(griech.
Opisthotonus), starrkrampfartige Zusammenziehung der Nackenmuskeln mit Zurückziehung des
Kopfes,
ist ein wichtiges
Symptom gewisser schwerer Gehirnstörungen, vorzüglich der eiterigen und der tuberkulösen Hirnhautentzündung,
z. B. dem epidemischen
Kopfgenickkrampf. Nackenstarre kommt auch als Teilerscheinung des allgemeinen
Starrkrampfes vor.
FélixTournachon, genannt Nadar, Schriftsteller, Zeichner und Luftschiffer, geb. zu
Paris,
[* 11] studierte in
Lyon
[* 12]
Medizin, verließ das
Studium aber bald wieder, um sich zunächst hier, später in
Paris, wohin er 1842 zurückkehrte,
journalistisch zu beschäftigen. In der
Folge betrieb er nebenbei
Zeichnen, war beim
Theater
[* 13] und selbst
in der
Industrie thätig, gründete 1849 die
»Revue comique« und richtete ein photographisches
Atelier ein. Namentlich seine
Zeichnungen machten ihm bald einen
Namen.
Von seinen
Schriften sind hervorzuheben: »Quand j'étais étudiant« (1856);
»Le monde ou l'on patauge« (1883)
u. a. Mit großem Vertrauen auf die
Luftschiffahrt
[* 15] konstruierte er selbst ein Schraubenluftschiff und stieg 1863 wiederholt
mit dem Riesenballon Le
Géant auf, welcher ihn bei der zweiten
Fahrt von
Paris bis
Hannover
[* 16] trug.
Diese
Fahrten beschrieb er in den
»Mémoires du
Géant; à terre
et en l'air« (1864) und in »Le droit au vol« (1865).
(Fogáras), altes ungarisches, ursprünglich kroat. Adelsgeschlecht, welches seit 1625 die Grafenwürde hat.
Es ist im
Besitz des großen
MajoratsFogáras und blühte in zweiLinien, von denen die jüngere mit
dem
GrafenThomas von Nádasdy, österreichischem
Feldmarschallleutnant, im Mannesstamm erlosch. Das
Haupt der ältern ist gegenwärtig
GrafFranz von Nádasdy, geb. Sein Großoheim
GrafMichael von Nádasdy, geb. gest.
war eine Zeitlang österreichischer
Staats- und Konferenzminister. Ein Sohn des letztern,
GrafFranz Seraphin
von Nádasdy, geb. war von 1857 bis 1860 Justizminister, dann
Präsident des
Reichsrats, endlich bis 1865 Hofkanzler
für
Siebenbürgen und österreichischer
Minister und starb in
Wien.
[* 17]
Andre Sprößlinge des
Geschlechts sind:
Geheimschreiber, bewirkte nach dessen TodFerdinands von Österreich
[* 22] Wahl zum König und ward als Kommandant von Ofen 1529 nach
hartnäckiger Verteidigung von den Türken gefangen genommen. Auf Verwendung Ludovicos Gritti bei Zápolya mit dem Tod verschont,
hing er fortan diesem an und erhielt zum Lohn die Herrschaft Fogáras in Siebenbürgen als »Erbherr«. Später
(1534) wandte er sich wieder Ferdinand zu, ward 1554 zum Palatin erwählt und verwaltete dies hohe Amt so gut, daß er sich
den Namen »der große Palatin« erwarb. Als Anhänger der Reformation hat er gleichfalls hervorragende Bedeutung. Er starb Im
Nádasdyschen Palais zu Pest wurde ihm eine Statue errichtet.
2) Franz, Urenkel des vorigen, Enkel des GeneralsFranz Nádasdy (1555-1603) und der PrinzessinElisabethBáthori (s. d.), der 1611 wegen
ihrer grausamen Mädchenschlächtereien der Prozeß gemacht wurde, Sohn des GrafenPaul und der Gräfin Judith von Révay, Günstling
des Kaisers, war oberster Kronrichter, ward als Teilhaber an einer Verschwörung des ungarischen Adels zur
Aufrechthaltung ihrer Rechte und Freiheiten auf KaiserLeopolds I. Befehl zu Wien enthauptet. Er gab das Werk des GrafenPetrus Révay: »De monarchia et S. corona regni Hungariae« in neuer vermehrter Auflage heraus (Frankf. 1659). Ihm selbst werden
zugeschrieben: »Mausoleum regni apostolici hungarici regum et primorum ducum« (Nürnb. 1664);