1876) wurde er zum Komiteemitglied ernannt.
Schon früher hatten die Deutsche
[* 2]
AfrikanischeGesellschaft und die
Gesellschaft fürErdkunde
[* 3] zu
Berlin
[* 4] ihn zu ihrem
Präsidenten erwählt, welches
Amt er niederlegte, als die deutsche
Regierung ihn 1882 zum
Generalkonsul
in
Tunis
[* 5] ernannte. Hier erhielt er 1884 den Auftrag, die Westküste
Afrikas zu besuchen und die noch von
keiner andern europäischen Macht beanspruchten Küstenstrecken, an welchen deutsche
Interessen des
Schutzes bedürftig waren,
unter die deutsche Reichshoheit zu stellen. Nachdem er seine Aufgabe mit Erfolg gelöst hatte, wodurch Togoland,
Camerun
[* 6] und
Lüderitzland deutsches Kolonialgebiet wurden, machte er sich, schwer erkrankt, auf den Heimweg, starb
aber schon auf der
Höhe von
KapPalmas, wo man ihn bestattete. 1887 wurden seine Gebeine nach
Camerun übergeführt.
Sein großes Reisewerk
»Sahara und
Sudân« (Berl. 1879-81, 2 Bde.;
im
Auszug bearb. von Fränkel, Leipz. 1886) ist unvollendet geblieben.
DerSprosser
(Bastard-, Aunachtigall,L.majorBrehm), 19
cm lang, 28
cm breit, der vorigen sehr ähnlich,
nur mit viel kürzerer erster
Schwinge und muschelfleckiger Oberbrust, bewohnt
Skandinavien,
Dänemark,
[* 13] Osteuropa und Westsibirien,
findet sich nur hier und da in
Deutschland
[* 14] und fast ausschließlich in
Niederungen, während die Nachtigall auch bergige Gelände nicht
gänzlich meidet. Beide finden sich nur im Laubwald mit viel Unterholz, im Gebüsch, welches
Bäche,
Gräben und Flußufer
umsäumt, und in
Gärten und häufig in der
Nähe menschlicher
Wohnungen.
Beide
Arten gehen im
Winter nach
Mittel- und Westafrika, der
Sprosser wohl auch nach südlichen
LändernAsiens. Die Nachtigall ist zutraulich,
friedfertig, zeigt ein bedächtiges, ernstes
Wesen, fliegt schnell und leicht, aber meist nur von
Busch zu
Busch, wo man sie
meist niedrig über dem
Boden auf
Zweigen sitzen sieht, und nährt sich von
Insekten
[* 15] und
Beeren. Bei uns erscheint sie in der
zweiten Hälfte des
Aprils und nistet auf oder dicht über dem
Boden, in Erdhöhlungen, im Gestrüppe oder
in einem Grasbusch.
Sie legt 4-6 grünlich braungraue, gelblichbraun gestrichelte
Eier
[* 16] (s. Tafel
»Eier I«),
welche Männchen und Weibchen gemeinsam
ausbrüten. Die
Jungen füttern sie, selbst wenn man dieselben in einen
Bauer steckt und diesen in der
Nähe des Nistorts aufhängt.
Im
September ziehen sie in
Familien und größern
Gesellschaften ab. Der
Gesang der Nachtigall übertrifft den aller andern
Vögel durch
die
Fülle der
Töne, die Abwechselung und hinreißende
Harmonie; er unterscheidet sich deutlich von dem des
Sprossers, doch
ziehen manche den letztern noch vor. Man hört den
Gesang besonders am frühen
Morgen, am späten
Abend
und vor dem
Legen derEier zu allen
Stunden der
Nacht, während es
später um diese Zeit stiller wird und um
Johannis der
Gesang
völlig verstummt. Die Nachtigall ist leicht zu fangen; aber alte
Vögel, die sich schon gepaart haben, sterben regelmäßig bald,
und auch die jüngern erfordern die sorgsamste
Pflege.
Außer den genannten beiden
Arten unterscheidet man noch den
Zweischaller (L. hybrida), von der
Größe des
Sprossers, oberseits
wie dieser, unterseits fast ganz wie die Nachtigall gefärbt, in
Polen; die Steppennachtigall (L. Golzii), oberseits deutlich rotbraun,
und die Hafisnachtigall
(BülbülderPerser, L. Hafizii), mit längerm
Schwanz und von blasserer Färbung.
Der indische
Kuckuck ist für die indischen Dichter, was die Nachtigall für die andern indogermanischen
Nationen, und so ist die Nachtigall zu
einer phallischen Bedeutung gelangt. Als Sängerin der
Nacht ergötzt sie Verliebte, welche sie in deutschen und französischen
Volksliedern zu ihrem geheimnisvollen
Boten machen.
Vgl.
Lazarus, Der
Sprosser oder die Aunachtigall (Berl.
1876);
Koppen, Anleitung zur Züchtung und Ansiedelung von Nachtigallen (2. Aufl., das.
1886).
(Supplementaretat), der
Etat, welcher nach Festsetzung des für eine bestimmte Zeit gültigen
Budgets
festgestellt wird, um weitern im
Etat nicht vorgesehenen Bedürfnissen (unzutreffenden
Voranschlägen, inzwischen eingetretenen
Änderungen) zu genügen. Vgl.
Budget.
Werden nämlich nach Vollzug der
Schlußverteilung Beträge, welche von der
Masse zurückbehalten sind, für
dieselbe frei, oder fließen Beträge, welche aus der
Masse gezahlt sind, zu dieser zurück, so sind dieselben von dem Konkursverwalter
nachAnordnung des Konkursgerichts auf
Grund des Schlußverzeichnisses zur Nachtragsverteilung zu bringen.
Dasselbe gilt
bei nachträglicher Ermittelung von Vermögensstücken.
Gemälde oder
Zeichnungen, in denen die Gegenstände nicht von dem Tageslicht, sondern
von dem
Mond,
[* 19] von
Feuer- oder Lichtschein beleuchtet oder überhaupt unter künstlicher
Beleuchtung
[* 20] dargestellt werden. Das
berühmteste Werk dieser
Art istCorreggiosAnbetung der
Hirten, wo das
Licht
[* 21] vom
Kind ausstrahlt. Von deutschen Künstlern des 16. und 17. Jahrh.
hat namentlich
Elsheimer Nachtstücke gemalt. Dann hat besonders die niederländische
Schule ausgezeichnete
Meister
in diesem
Genre aufzuweisen, z. B.
Rubens, Aart van der
Neer (Feuersbrünste, Mondscheinlandschaften),
Rembrandt,
Honthorst (mit
dem Beinamen dalle notti), G.
Dou,
Neefs, G.
Schalcken u. a. Unter den französischen Malern hat M.
Valentin, unter den italienischen
die
Schule von¶