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den Thron [* 2] erhoben, vollendete die Flußmauern in Babylon, wurde 538 von Kyros besiegt und bei der Einnahme von Babylon getötet.
den Thron [* 2] erhoben, vollendete die Flußmauern in Babylon, wurde 538 von Kyros besiegt und bei der Einnahme von Babylon getötet.
König von Babylonien, machte sich nach dem Tode des assyrischen Königs Assurbanipal (626 v. Chr.) zum unabhängigen Herrscher des Landes, verbündete sich, um das assyrische Reich zu stürzen, mit Kyaxares von Medien, dessen Krieg mit Lydien er 610 durch friedliche Vermittelung beendete, und begann 609 den Kampf, der 606 mit der Einnahme Ninives und dem Untergang der Assyrer endete. Mesopotamien fiel dem neuen babylonischen Reich zu, das Nabopolassar begründete. Er starb 605 und hinterließ das Reich seinem größern Sohne, Nebukadnezar I.
s. Gebärmutter. ^[= (Bärmutter, Fruchthalter, Uterus, Matrix), im tierischen Körper dasjenige Behältnis, in dem ...] [* 3]
(Nablus), Hauptort eines Liwa im asiatisch-türk. Wilajet Scham oder Surija (Syrien), liegt in einem baum- und gartenreichen Thal, [* 4] zwischen Ebal und Garizim, 570 m ü. M., hat 5 Moscheen (darunter die große Dschâmi el Kebir, ursprünglich Kreuzfahrerkirche), sehr enge und krumme Straßen, Handel in Wolle und Baumwolle [* 5] (mit dem Ostjordanland), zahlreiche Seifenfabriken und etwa 13,000 Einw. (worunter 130 Samaritaner, einige Juden und 600 Christen). Nabulus ist das alte Sichem (s. d.) und hieß zur Römerzeit nach seinem Wiederhersteller Titus Flavius Vespasianus Flavia Neapolis (woraus korrumpiert Nabulus).
Einsenkung zwischen dem nordwestlichsten Teil des Böhmerwaldes und dem Fichtelgebirge, im bayr. Regierungsbezirk Oberpfalz, deren nördlichen Teil die Wondreb (zur Eger) [* 6] und deren südlichen Teil die Waldnab durchfließt.
s. v. w. Anacahuitholz. ^[= von einer unbekannnten Spezies der Gattung Crescentia L. stammendes Holz, wurde seit 1861 nach ...]
Nachahmung
(Imitation), in der
Musik wie in den andern
Künsten der wesentlichste Form gebende
Faktor. Wie in der
Architektur
ein Säulenkapitäl, eine
Rosette und letzten
Endes der ganze Kunstbau eines
Doms sich aus der Verarbeitung
einer beschränkten Anzahl von
Motiven ergibt, so läßt sich auch in der
Musik ein prägnantes
Thema, ein ganzer
Satz in der
Regel aus der Wiederholung weniger kleiner
Motive erklären. Diese Wiederholung ist freilich nicht nur eine schlichte
Reproduktion,
wie sie es in der
Architektur häufig ist, wo ein Achtel oder
Viertel der
Rosette oder des
Kapitals den andern
völlig kongruent ist, oder wo
Dutzende von
Säulen,
[* 7] Türmchen,
Fenstern etc. die gleichen
Dimensionen aufweisen; vielmehr tritt
an
Stelle der
Gleichheit eine mehr oder minder hervortretende
Ähnlichkeit,
[* 8] an
Stelle der Wiederholung die Nachahmung.
Da eine größere
Anzahl ästhetischer
Gesetze gleichzeitig die musikalische
Bildung bestimmt, so erscheint auch die eigentliche
Nachahmung
in sehr verschiedenartiger Gestalt.
Das melodisch-rhythmische
Motiv kann ganz getreu wiederholt werden, aber durch die begleitende
Harmonie jedesmal einen andern
Sinn erhalten, oder das
Motiv wiederholt sich genau, aber mit verschiedener dynamischer
Ausstattung, besonders wenn es sich
nicht mit dem
Takte deckt, oder es wiederholt sich von andrer Tonstufe aus etc. Die Wiederkehr eines
Motivs auf andrer Tonstufe
ist bei weitem die häufigste Form der Nachahmung;
ihr entspringen ebensowohl die kunstvollen
Formen des
Kanons und der
Fuge (s. d.)
wie die als dilettantisch oder handwerksmäßig verurteilten sogen.
Schusterflecke (s. d.). Die wichtigsten
Arten der Nachahmung
sind außerdem:
1) die Nachahmung
in paralleler
Bewegung, 2) die Nachahmung
in
Gegenbewegung
(Umkehrung), 3) die Nachahmung
in der
Verlängerung
[* 9]
(Augmentation), 4) die
Nachahmung
in der
Verkürzung
(Diminution); jede der
beiden letztgenannten kann mit jeder der beiden ersten kombiniert werden. Die
Kontrapunktiker des 15.-16. Jahrh., welche die
Kunst der Nachahmung zu einer übertriebenen Künstelei entwickelten,
benutzten außerdem noch die umgekehrte Notenfolge
(Krebskanon) und ersannen sonst noch allerlei Spielereien (Überspringen
der
Pausen etc.).
die bei begabtern Tieren und auch beim Menschen bestehende Neigung, öfters vernommene Klänge und Wörter, wahrgenommene Bewegungen und Gebärden sowie schließlich Handlungen und Gewohnheiten, deren Vorstellung auf irgend eine Weise erweckt wird, zu wiederholen. Unter den Tieren sind es nur geistig besonders begabte Wesen, die zugleich scharfe Beobachter sind, wie gewisse Sing-, Raub- und Krähenvögel, Papageien und Affen, [* 10] welche sich dadurch auszeichnen; beim Menschen ist der Nachahmungstrieb namentlich in früher Kindheit und bei mangelnder Erziehung ungemein stark entwickelt; es ist bekannt, daß kleine Kinder alles nachmachen müssen, was sie sehen, und von Naturvölkern haben viele Reisende berichtet, daß sie lange Sätze in der ihnen fremden Sprache [* 11] der Neuangekommenen fehlerfrei wiederholen sowie auch letztere außerdem in allen ihren Bewegungen und zufälligen Äußerungen (Husten, Niesen, Stottern etc.) überraschend getreu nachahmen konnten.
Aber auch im erwachsenen Kulturmenschen, bei welchem die Erziehung auf möglichste Unterdrückung dieses leicht lästig werdenden Triebes hingewirkt hat, tritt die elementare und unwiderstehliche Macht desselben bei gewissen Gelegenheiten immer von neuem hervor, und die »ansteckende Kraft« [* 12] des Lachens, Weinens, der Begeisterung, des Gähnens, gewisser Nervenzufälle und Krankheiten (wie Veitstanz, Lach- und Weinkrampf, Konvulsionen in Kinderschulen etc.) beruht darauf.
Natürlich sind nerven- und willensschwache Personen dem Nachahmungstrieb am meisten unterworfen, aber die Erfahrungen des Hypnotismus (s. d.) haben gezeigt, daß auch kräftige und gesunde Menschen demselben sofort im höchsten Grad verfallen und jede beliebige Handlung, deren Vorstellung in ihnen erweckt wird, nachahmen müssen, sobald in ihnen das Selbstbewußtsein und damit das Vermögen, dem Nachahmungstrieb entgegenzuwirken, eingeschläfert wird. Es handelt sich somit im N. um eine Grunderscheinung des Intellekts, deren Bedeutung für alles Lernen und für die Entwickelungsgeschichte [* 13] des Geistes erheblich ist.
Vgl. C. Sterne, Die Krone der Schöpfung, Essays über die Stellung des Menschen in der Natur (Teschen 1884).
s. Einzugsgeld. ^[= (Bürgergeld), diejenige Abgabe, welche bei Gewinnung des Gemeindebürgerrechts ...]
s. Näherrecht. ^[= (Retrakt, Einstand, Geltung, Losung, Nähergeltung, Zugrecht), das einer Person (dem Retrahenten ...]
die Mitgliedschaft einer Dorfgemeinde sowie der Inbegriff der aus derselben herfließenden Rechte und Pflichten des Ortsbürgers oder Nachbars. An vielen Orten gibt es ein engeres und ein weiteres Nachbarrecht, d. h. ein solches, welches nur gewissen Klassen der Dorfbewohner zukommt, und ein solches, in dessen Besitz alle Klassen der in den Gemeindeverband aufgenommenen Mitglieder sind, eine Einteilung, welche sich namentlich auf die sogen. Allmande (s. d.) bezieht. Auch das aus dem Nebeneinanderliegen der Grundstücke abfließende Näherrecht (s. d.) bezeichnet man als Nachbarrecht. Endlich versteht man unter Nachbarrecht diejenigen Rechtssatzungen, welche sich auf die Verhältnisse der benachbarten Grundeigentümer unter- und zu einander beziehen, und wohin namentlich die sogen. Legalservituten (s. d.) gehören.
Vgl. Hesse, Rechtsverhältnisse zwischen Grundstücksnachbarn (2. Aufl., Jena [* 14] 1880). ¶