des
Vaters. Erstere stehen nur zu der Mutter, nicht, wie die ehelichen, zu ihrem Erzeuger und
Vater in einem
Familien- und Verwandtschaftsverhältnis.
Vgl. Zmigrodzki, Die Mutter bei den Völkern des arischen
Stammes
(Münch. 1886), und Art.
Mutterrecht. - ist außerdem s. v. w.
Gebärmutter;
[* 2] in der
Technik s. v. w. Schraubenmutter.
(Bona materna), die von der
Mutter oder von den mütterlichen Verwandten erworbenen Gegenstände, deren
Eigentum
dem
Hauskind, während die
Nutznießung daran dem
Hausvater zusteht. Der Unterschied zwischen väterlichem
Vermögen
(Bona paterna)
und ist im deutschen
Erbrecht von Wichtigkeit, indem nach manchen
Partikularrechten ein sogen.
Fallrecht
(Jus recadentiae) eintritt, wenn es sich um das
Erbrecht halbbürtiger
Geschwister handelt. Dasselbe besteht darin, daß die
Geschwister, welchen der
Vater gemeinsam ist
(Consanguinei), das Vatergut erwerben, während die durch die gemeinsame
Mutter
Verbundenen
(Uterini) das Muttergut erhalten. Auch kommt hier und da ein
Fallrecht in der
Weise vor, daß bei dem
kinderlosen Ableben der Ehegatten das
Vermögen der letztern sich zweit und in die
Linien zurückgeht, aus denen es herstammt
(paterna paternis, materna maternis).
(Mutterkranz,
Pessarium), mechanische Vorrichtung, deren man sich bedient, um die
Gebärmutter in normaler
Lage zu erhalten, besteht in einem rundlichen, ovalen oder cylindrischen, meist elastischen
Körper, welcher
in die
Mutterscheide eingeführt wird (vgl.
Gebärmutter).
Sofern der Mutterhalter den
Muttermund verschließt, kann er auch dazu dienen,
eine
Befruchtung
[* 3] zu verhindern.
(Secale cornutum),
Pflanzenkrankheit, wird durch einen zwischen den
Spelzen von
Roggen,
Gerste,
[* 4]
Weizen und zahlreichen
Gräsern wachsenden, walzenförmigen, etwas gekrümmten, schwarzvioletten, inwendig weißen
Körper, das Sklerotium eines
Schmarotzerpilzes,
Clavicepspurpurea Tul.,
hervorgerufen (s. Tafel
»Pflanzenkrankheiten«,
[* 5] Fig. 18 bis 23).
SeinMycelium findet sich nur im
Fruchtknoten
der jungen
Blüte,
[* 6] welcher dadurch frühzeitig zerstört wird, so daß an seiner
Stelle zunächst ein schmutzig weißer, weicher,
an der Oberfläche durch ganz unregelmäßig gewundene
Furchen unebener Pilzkörper
[* 1]
(Fig. 19 a) entsteht, dessen peripherische
Fäden ovale, farblose
Sporen
(Konidien) abschnüren, welche in einer von dem
Pilz
[* 7] abgeschiedenen, süß
schmeckenden, milchartig getrübten
Flüssigkeit in sehr großer
Menge enthalten sind und mit derselben weiter verbreitet werden;
denn dieselbe dringt zwischen den
Spelzen hervor, tropft ab und stellt den sogen.
Honigtau im
Getreide
[* 8] dar, welcher hiernach
der
Vorläufer des Mutterkorns ist.
Dieser
Pilz bildet die erste
Generation der C. purpurea; er wurde früher für einen selbständigen
Pilz,
Sphacella segetumLév.
[* 1]
(Fig. 20), gehalten. Im
Grunde der
Sphacelia entwickelt sich aus besondern Myceliumästen desselben
das eigentliche Mutterkorn, welches durch Umbildung neuer Myceliumfäden zu immer größerer
Länge auswächst und endlich,
wenn es
zwischen den
Spelzen hervortritt, die alsdann vergehende
Sphacelia als ein helles Mützchen auf seiner
Spitze trägt. Es besteht aus einem
Pseudoparenchym, dessen unregelmäßig polygonale
Zellen fest miteinander verwachsen sind
und an der
Peripherie des
Körpers dunkelviolette, übrigens farblose
Membranen besitzen. Das ist ein Ruhezustand des
Myceliums
(Sklerotium), für den
Pilz ungefähr dasselbe wie die
Knollen
[* 9] für die Kartoffelpflanze. Gerät das Sklerotium
auf oder in feuchten
Boden, so läßt es Ende
Mai und Anfang Juni des folgenden
Jahrs kugelige, rote, gestielte
Köpfchen
[* 1]
(Fig. 21 und 21 a
im Längsschnitt) hervorwachsen, in deren
Peripherie die zahlreichen
Perithecien
[* 1]
(Fig. 22) mit ihren
Sporenschläuchen eingesenkt
sind.
Aus den frei stehenden Mündungen
[* 1]
(Fig. 23 A) derselben werden die fadenförmigen
Sporen
[* 1]
(Fig. 23 B) ausgestoßen, sobald sie ihre
Reife erlangt haben. Durch
Infektion gesunder Roggenblüten mit den
Sporen des
Schmarotzers entsteht Mutterkorn, indem dieselben daselbst keimen und zu dem
Mycelium sich entwickeln, und zwar bringen die im Frühjahr
von den auf der
Erde liegenden fruktifizierenden Mutterkörnern stammenden
Sporen die ersten Anfänge der
Krankheit hervor, während die ungemein rasch keimenden
Konidien der Sphacella, wenn sie durch
Regen oder
Insekten
[* 10] auf gesunde
Ähren gelangen, die unmittelbare Verbreitung des Übels auf demselben
Feld bewirken.
Man kann der
Krankheit nur vorbeugen, wenn man kein mit Mutterkorn verunreinigtes Saatgut verwendet, durch
zeitiges Abmähen an Mutterkorn reicher
Felder oder durch Absammeln der Mutterkörner das
Ausfallen derselben in den
Boden verhindert,
durch Sorge für ein gleichmäßiges Aufgehen und Entwickeln der
Saat die Zeit der Ansteckbarkeit durch die
Konidien möglichst
abkürzt und solche wild wachsende
Gräser,
[* 11] welche häufig von Mutterkorn heimgesucht sind, aus der
Nähe der
Felder,
besonders von den
Rainen, fern hält.
der Mutterkuchen fast allgemein verbreitet (Ausnahme Beutel- und Kloakentiere), jedoch sehr verschieden ausgebildet. Man unterscheidet
an ihm den mütterlichen und den embryonalen Teil. Ersterer wird von einem Stück der Wandung des Uterus, letzterer von dem
ihm anliegenden Teil der äußern Embryonalhülle (des Chorions) dargestellt. Die Verbindung beider kommt in der Art
zu stande, daß das sehr gefäßreiche Chorion (s. Embryonalhüllen) mit seinen Zotten von der Haut
[* 17] des Uterus umwachsen wird,
wobei letztere ihre Muskeln
[* 18] und Kapillargefäße einbüßt.
Beim. Menschen liegt der Mutterkuchen meist an der hintern, seltener an der vordern Wand derGebärmutter; sehr gefürchtet ist die als
Placenta praevia in der Geburtshilfe bekannte abnorme Lage des Mutterkuchens am innern Muttermund. Bei Beginn
der Geburt eröffnet sich der Muttermund, der Kuchen wird dadurch gelöst, die Folge ist eine Blutung, die um so gefährlicher
ist, als das Kind durch die enge Öffnung selbst mit Kunsthilfe zunächst noch nicht geboren werden kann. Die Blutung am Anfang
des Geburtsaktes erregt stets den Verdacht auf diese krankhafte Lage des Mutterkuchens und erfordert sofortige
ärztliche Hilfe. Die Blutung muß durch Wattebäusche nach Möglichkeit in Schranken gehalten werden (Tamponade), darauf ist
die Entbindung so sehr als möglich durch Wendung oder Zange
[* 23] zu beschleunigen. Außer dieser krankhaften Lage kommen am Mutterkuchen Mißbildungen
vor, welche als Molen (s. d.) bekannt sind. Selten sind Geschwülste am Mutterkuchen, z. B. Gummiknoten bei Syphilis der Mutter.