(spr. mörtschis'n),SirRoderick Impey, Geognost, geb. zu Taradale in
Schottland, trat als
Offizier
bei einem Husarenregiment ein, verließ aber 1816 den Militärdienst wieder, um sich den
Wissenschaften zu widmen. Die Ergebnisse
einer mit
Phillips unternommenen geologischen
Reise durch
England legte er in dem epochemachenden Werk »The
silurian system« (Lond. 1839, 2 Bde.)
nieder, von
dem er später eine populäre Bearbeitung unter dem
Titel: »Siluria« (das. 1849; 5. Aufl.
1872, 2 Bde.) herausgab. Die
Frucht von zwei
Reisen durch Rußland in
BegleitungVerneuils und
Kayserlings ist das
Werk »Geology of Russia in Europe and the
Ural mountains« (Lond. 1846, 2 Bde.;
deutsch von
Leonhard, Stuttg. 1847-48).
Noch gab er einen »Geological atlas of Europe« (Edinb.
1856) heraus. Er präsidierte seit 1831 wiederholt der
Geologischen Gesellschaft, wurde 1845 auch
Präsident der
LondonerGeographischenGesellschaft und 1855 Generaldirektor der geologischen
AufnahmeGroßbritanniens; 1846 war er zum
Ritter
erhoben worden. Er starb Murchison gehört zu den Persönlichkeiten, welche auf die
Geologie
[* 3] und ihre
Entwickelung längere
Zeit einen bestimmenden Einfluß ausübten, und trotz aller gegenteiligen Bemühungen ist seine Anschauungsweise in betreff
vieler der von ihm untersuchten geschichtetenFormationen die maßgebende geworden.
Vgl.
Geikie, Life of
SirR. Murchison; journals and letters (Lond. 1875, 2 Bde.).
Der südlich gegen die
Küste zu gelegene Landstrich ist großenteils eben. Die Küstenlinie umfaßt auch einen großen
Strandsee,
Mar Menor. Hauptfluß ist der
Segura, welcher hier an Nebenflüssen den
Caravaca, Quipar und Sangonera aufnimmt;
doch sind die
Flüsse
[* 9] nicht wasserreich. Das
Klima
[* 10] ist im ganzen angenehm und gesund. Die
Bevölkerung
[* 11] beträgt (1878) 451,611
Bewohner (1885 auf 463,000 geschätzt), d. h. 39 auf das QKilometer. Der
Boden ist im allgemeinen, abgesehen
von den Flußthälern, nicht sehr fruchtbar.
Die gleichnamige Hauptstadt, in üppiger, ausgedehnter
Huerta, am
Segura, über welchen eine prächtige
Brücke
[* 23] führt, und
an der
Eisenbahn von
Madrid
[* 24] nach
Cartagena gelegen, ist nach maurischer Art unregelmäßig angelegt, hat viele prächtige, mit
platten Dächern versehene
Häuser und meist breite, schöne
Straßen und
Plätze. Die bemerkenswertesten Gebäude
sind: die monumentale, reichgeschmückte
Kathedrale aus dem 16. Jahrh. mit hohem Glockenturm, der bischöfliche
Palast, die
Getreidehalle und das öffentliche
Spinn- und Färbehaus für
Seide. Murcia hat außer der
Kathedrale 11
Pfarrkirchen, ein Priesterseminar,
eine
Normalschule für
Lehrer und
Lehrerinnen, ein Instituto, eine Zeichen- und Bauschule, 2 öffentliche
Bibliotheken, ein
Museum, ein
Theater
[* 25] und einen
Zirkus, prächtige
Promenaden etc. und zählte 1878 mit den zum Gemeindegebiet gehörenden Ortschaften
91,805 Einw., die sich vorzugsweise mit
Seiden-,
Frucht- und Ölbau, Salpetersiederei, Seidenspinnerei und
-Weberei, Espartoflechterei,
Soda- und Pulverfabrikation, Verfertigung von musikalischen
Instrumenten, namentlich
Guitarren, Fabrikation von Wolldecken und
Glas beschäftigen. ist Sitz des
Gouverneurs und eines
Bischofs. Es gilt für das alte Vergilia. - Die Stadt
wurde 1263 vom König
Alfons X. von
Kastilien den
Mauren entrissen und blieb diesem, als sein zweiter Sohn,
Sancho, 1276 den
väterlichen
Thron
[* 26] beanspruchte, von allen
Städten allein treu. Durch das
Erdbeben
[* 27] vom 18. bis wurde
Murcia fast ganz verwüstet; wurde es von den Insurgenten durch
Kapitulation genommen.
Murena kämpfte unter Lucullus im dritten Mithridatischen Krieg, war 65 Prätor; 62 Konsul, wurde der Bestechung angeklagt, aber
von Cicero in der Rede pro Murena verteidigt und freigesprochen.