2)
KarlFriedrichHieronymus,
Freiherr von, geb. aufBodenwerder in
Hannover, machte in russischen
Kriegsdiensten 1740-41 mehrere
Feldzüge gegen die
Türken mit und lebte, nachdem er seinen
Abschied genommen, auf seinem
GutBodenwerder, wo er starb. Er ist bekannt durch die ihm beigelegten Aufschneidereien, die sprichwörtlich gewordenen
sogen. Münchhausiaden, die zuerst von
Raspe in englischer
Sprache
[* 10] (Lond. 1785 u. öfter; deutsch, mit
verschiedenen Zuthaten, von
Bürger, das. 1786) bearbeitet wurden, allein nach dem Nachweis Ellisens in der
Einleitung zu den
spätern deutschen
Ausgaben (11. Aufl.,
Götting. 1873) und nach
Müller-Fraureuth (»Die deutschen Lügendichtungen bis auf
Münchhausen«,
Halle 1881) sich zum Teil schon in älternBüchern (z. B. in
Bebels
»Facetien«,
Langes
»Deliciae academicae«
u. a.) finden.
der Eingang zum
Darmkanal. In der
vergleichenden
Entwickelungsgeschichte
[* 17] unterscheidet man den
Urmund, welcher in den Urdarm führt, vom bleibenden Munde, der
sich oft an einer andern Körperstelle bildet. Bei vielen
Tieren führt er in eine besondere Erweiterung des
Darms, die Mundhöhle.
Meist
ist er durch
Muskeln
[* 18] verschließbar; in einzelnen Tiergruppen dient er zugleich als
After. Im übertragenen
Sinn ist Mund überhaupt die Eingangsöffnung in einen hohlen
Körper (z. B. der
Muttermund der
Gebärmutter).
[* 19]
Die Mundhöhle der höhern
Wirbeltiere begreift beim
Embryo noch die Nasenhöhle und den
Rachenin sich, grenzt also nach hinten
unmittelbar an die
Speiseröhre. Bei den Erwachsenen ist sie dagegen von erstgenannter durch den harten
Gaumen, welcher sie gewissermaßen in zwei
Stockwerke (unten die eigentliche Mund-,
oben die Nasenhöhle) teilt, vom
Rachen durch
den weichen
Gaumen getrennt (s.
Gaumen, Tafel »Mundhöhle«, Fig. 2 u.
7). Sie enthält an besondern
Organen die
Zunge, die
Zähne
[* 20] und mancherlei
Drüsen
[* 1]
(Fig. 1) und wird vorn
durch die
Lippen (s. d.) geschlossen.
Bei den
Säugetieren zerfällt sie, wenn die obere und untere Zahnreihe aufeinander ruhen, durch diese in eine vordere und
eine hintere Abteilung; erstere wird auch als
Wangenhöhle (s.
Backen) bezeichnet. Beide
Höhlen sind von einem
Abschnitt der
Darmschleimhaut ausgekleidet, welcher an den
Lippen beginnt, die
Zähne an ihren
Hälsen als
Zahnfleisch
umschließt, vom
Boden der eigentlichen Mundhöhle auf die
Zunge übergeht, wobei er häufig eine Falte (Zungenbändchen) bildet,
und weiter nach hinten in einer andern Falte (weicher
Gaumen) von der
Decke
[* 21] der Mundhöhle, dem harten
Gaumen, gegen die
Zunge
herabhängt und so die Mundhöhle nach hinten unvollkommen verschließt. Die Schleimhaut besteht aus
einer Bindegewebsschicht und der an manchen
Stellen stark verhornten
Oberhaut (Epithel); sie ist reich an
Nerven,
[* 22]
Gefäßen und
Drüsen. Über die Erkrankungen des Mundes s.
Mundkrankheiten.