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der Hornisgrinde, 1032 m ü. M., zwischen mit Fichten bewachsenen Felsen, angeblich grundlos, ohne Fische [* 2] und berühmt durch Sagen.
Ihm entströmt die Acher.
der Hornisgrinde, 1032 m ü. M., zwischen mit Fichten bewachsenen Felsen, angeblich grundlos, ohne Fische [* 2] und berühmt durch Sagen.
Ihm entströmt die Acher.
(Mummerei), s. v. w. Maskerade (s. d. ^[= (Maskenball), ein Ball, wo die Teilnehmer in Verkleidungen und mit Gesichtsmasken verhüllt ...] und Karneval).
Lucius, Römer, [* 3] feierte 153 v. Chr. einen Triumph über die Lusitanier und wurde 146 mit Gnäus Cornelius Lentulus Konsul. Er besiegte als Konsul die Achäer unter Diäos bei Leukopetra, zerstörte Korinth [* 4] und machte Achaia zur römischen Provinz, daher er den Beinamen Achaicus erhielt. Aus Korinth führte er ganze Schiffsladungen von Kunstschätzen nach Rom, [* 5] um die Tempel [* 6] daselbst mit ihnen zu schmücken. 142 wurde er Zensor mit dem jüngern Scipio. - Sein jüngerer Bruder, Spurius, übertraf ihn an Bildung und Beredsamkeit. Er begleitete ihn als sein Legat nach Achaia und schrieb von dort poetische Briefe nach Rom, welche wegen ihres Witzes gerühmt wurden.
(engl., spr. mömps), s. Speicheldrüsenentzündung. ^[= s. Ohrspeicheldrüsenentzündung.]
Gewicht, s. Maund. ^[= (spr. mahud, Man), ostind. Handelsgewicht, in Bengalen das neue Bazargewicht (britisch-ostind. ...]
1) Peter Andreas, ausgezeichneter norweg. Geschichtsforscher, geb. zu Christiania, [* 7] hielt sich 1835-37 in Kopenhagen [* 8] und in Schweden [* 9] auf, wurde 1841 Professor der Geschichte an der Universität zu Christiania, machte mehrere wissenschaftliche Reisen ins Ausland, z. B. 1858 und 1863 nach Rom, und starb daselbst. Munch hat die nordische Altertumskunde und Geschichte außerordentlich gefördert. Sein Hauptwerk ist: »Det norske Folks Historie«, reichend bis 1319 (1851-63, 8 Bde., wovon die vier ersten Hauptabschnitte von Claussen ins Deutsche [* 10] übersetzt sind, Lüb. 1853 u. 1854, 2 Bde.). Unter seinen übrigen Schriften sind hervorzuheben: »Nordens gamle gudeog Heltesagn« (1840);
»Det gotiske Sprogs Formläre«;
»Sammenlignende Fremstilling af det danske, svenske og tydske Sprogs Formläre« (1848);
»Kortfattet Fremstilling af den äldste nordiske Runeskrift og den i de äldste Runeindskrifter herskende Sprogform« (1848);
»Historisk-geographisk Beskrivelse over Kongeriget Norge i Middelaldern« (1849) u. a. Auch verdankt man ihm zwei gute Karten über das jetzige Norwegen.
Eine Ausgabe seiner gesammelten Abhandlungen erschien auf Staatskosten (Christ. 1873-76, 4 Bde.).
2) Andreas, norweg. Dichter, Vetter des vorigen, geb. zu Christiania, studierte anfangs die Rechte, wurde 1850 Amanuensis bei der Universitätsbibliothek und trat als Dichter zuerst auf mit der Sammlung »Ephemerer« (1836) und dem Drama »Kong Sverres Ungdom« (1837). Seine folgenden Gedichte und Erzählungen wurden mit immer größerm Beifall aufgenommen und nachher gesammelt in: »Digte, gamle og nye« (1848);
»Nye Digte« (1850);
»Digte og Fortaellinger« (1855);
»Nyeste Digte« (1861);
»Kongedatterens Brudefart«, Romanzencyklus (1861; deutsch von v. Arentschild, Hannov. 1866; von Jonas, Bresl. 1882);
»Jesu Billede« (1865);
»Eftersommer« (1867).
Dazu kamen Reiseschilderungen: »Billeder fra Nord og Syd« (1849) und »Reiseminden« (1865-66);
die Dramen: »Salomon de Caus« (1854; deutsch, Braunschw. 1857),
»Lord William Russell« (1857, 2. Aufl. 1861; deutsch von Burt, Leipz. 1860),
»En Aften paa Giske« (1855),
»Hertug Skule« (1864),
»Fangen paa Munkholm« (1876).
Die meiste Anerkennung im ganzen Norden [* 11] verschaffte ihm die aus Anlaß des Todes seiner Gattin 1852 herausgegebene Gedichtsammlung »Sorg og Tröst« (deutsch: »Leid und Trost«, Berl. 1860). Später erschien noch: »Pave og Reformator« (1880), eine historische Dichtung. Das Storthing verwilligte ihm 1860 den Gehalt eines Universitätsprofessors. Er starb in dem Dorfe Vedbäk am Sund.
Ernst Hermann Joseph von, fruchtbarer Geschichtschreiber, geb. zu Rheinfelden, studierte die Rechte in Freiburg, [* 12] wo er 1818 die Burschenschaft mit gründete, war 1819-21 Lehrer an der Kantonschule zu Aarau [* 13] und ward 1824 Professor der historischen Hilfswissenschaften in Freiburg. Hier entwickelte er nun eine ungemein große schriftstellerische Produktivität, welche zwar wegen der geschickten Auswahl der Stoffe seiner Geschichtsdarstellungen ein großes Publikum, aber wegen der Flüchtigkeit der Behandlung scharfen Tadel von seiten der Kritik fand; die meisten Werke sind jetzt veraltet.
Seine bedeutendsten Arbeiten aus dieser Zeit sind: die Ausgabe der Werke Ulrichs von Hutten (Berl. 1821-25, 5 Bde.);
»Die Heerzüge des christlichen Europa [* 14] wider die Osmanen« (Basel [* 15] 1822-26, 5 Bde.);
»Franz von Sickingens Thaten etc.« (Stuttg. 1827-1829, 3 Bde.);
»König Enzius« (Ludwigsb. 1827; neue Bearbeitung, Stuttg. 1841);
»Die Schicksale der alten und neuen Cortes von Spanien« [* 16] (das. 1824 bis 1827, 2 Bde.);
»Geschichte des Hauses und Landes Fürstenberg« (Aach. 1829-32, 3 Bde.; fortgesetzt von Fickler; Bd. 4, Karlsr. 1847) und »Vermischte historische Schriften« (Ludwigsb. 1828, 2 Bde.).
1828 ging er als Professor der Kirchengeschichte und des Kirchenrechts nach Lüttich; [* 17] doch ward hier infolge der antirömischen Tendenz seiner Schriften seine Stellung daselbst bald unhaltbar, und er folgte einem Ruf als Bibliothekar nach dem Haag. [* 18] Hier schrieb er unter anderm die »Geschichte des Hauses Nassau-Oranien« (Aach. 1831-33, 3 Bde.) und »Maria von Burgund, nebst dem Leben ihrer Stiefmutter Margarethe von York« (Leipz. 1832, 2 Bde.). 1831 kam er als Geheimer Hofrat und Bibliothekar der Privatbibliothek des Königs nach Stuttgart, [* 19] wo er die »Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit« (Leipz. 1833-35, 6 Bde.) herausgab. Er starb in Rheinfelden. Sein Leben schildert er in dem Werk »Erinnerungen, Lebensbilder und Studien aus den ersten 37 Jahren eines deutschen Gelehrten« (Karlsr. 1836-38, 3 Bde.).
1) Joachim, Graf von, österreich. Staatsmann, geb. zu Wien [* 20] als Sprößling eines ursprünglich kurtrierschen, 1580 geadelten Geschlechts, der jüngste Sohn des kaiserlichen Reichshofrats Reichsfreiherrn Franz Joseph von Münch-Bellinghausen (geb. gest. trat 1806 in den österreichischen Staatsdienst und erhielt 1819 den Posten eines Stadthauptmanns in Prag, [* 21] als welcher er besonders auf dem Elbschiffahrtskongreß zu Dresden [* 22] 1820-21 erfolgreich wirkte. 1822 wurde er zum Hofrat in der Staatskanzlei, 1823 zum Staatsminister und Präsidialgesandten am Bundestag in Frankfurt [* 23] ernannt, wo er in Metternichs Geist auf die politischen Verhältnisse von Deutschland [* 24] bedeutenden Einfluß geübt hat. Er wurde 1831 in den Grafenstand erhoben und zog sich nach den Ereignissen von 1848 ins Privatleben zurück. 1861 wurde er zum erblichen Mitglied des Herrenhauses ernannt. Er starb
2) Eligius Franz Joseph, Freiherr von, unter dem Namen Friedrich Halm bekannter Dichter, Sohn des Freiherrn Cajetan v. M., geb. zu Krakau, [* 25] studierte in Wien die Rechte, trat schon in seinem 20. Jahr bei der niederösterreichischen Regierung in den Staatsdienst und ¶
verheiratete sich gleichzeitig. Auf seine noch verschiedene Jahre geheim gehaltenen litterarischen und poetischen Bestrebungen hatte Michael Enk von der Burg (s. d.) bedeutenden Einfluß. Derselbe wies ihn auf die spanischen Dichter als mustergültige Vorbilder hin und übertrug auch wohl den herb pessimistischen Zug, der bei aller Weichheit durch Halms Dichtungen hindurchgeht, auf seinen Schüler. 1834 ward das Drama »Griseldis« (9. Aufl., Wien 1879) unter dem auch später beibehaltenen Pseudonym Friedrich Halm dem Burgtheater übergeben und mit so außerordentlichem Erfolg zur Aufführung gebracht, daß es sich rasch über alle Bühnen verbreitete.
Die Mischung echt dramatischen Aufbaues, lyrischer Stimmungsfülle und psychologischen Raffinements, die durch die Bearbeitung der alten Griseldis-Erzählung hindurchging, war charakteristisch für Halms ganze Anlage und Talentrichtung, welche sich auch in den nächstfolgenden, minder erfolgreichen Dramen: »Der Adept« (1836),
»Camoens« (1837),
»Imelda Lambertazzi« (1838),
»Ein mildes Urteil« (1840),
unverändert zeigte. Einen neuen Triumphzug über die deutschen Bühnen hielt der Dichter mit dem romantischen Drama »Der Sohn der Wildnis« (1842; 6. Aufl., Wien 1877), in welchem die lebendige Wärme [* 27] und sinnliche Unmittelbarkeit des Halmschen Talents die damals beinahe allein herrschenden Tendenzdramen entschieden schlug. Aber die gesuchte Unnatur des psychologischen Motivs und das Bestreben, jede einzelne Szene, unbekümmert um das Ganze, zur höchstmöglichen theatralischen Wirkung zu bringen, konnten ebensowenig wie die eigentümlichen Vorzüge geleugnet werden. Münch-Bellinghausen war inzwischen 1840 zum Regierungsrat bei der niederösterreichischen Regierung ernannt worden; 1845 übernahm er mit dem Titel eines k. k. Hofrats die erste Kustosstelle bei der kaiserlichen Hofbibliothek, um die er sich durch wichtige Reformen verdient machte. 1861 ward er zum lebenslänglichen Mitglied des österreichischen Herrenhauses, später zum Hofbibliothekarpräfekten ernannt; 1869-71 leitete er unter dem Titel eines Generalintendanten die beiden Wiener Hoftheater, speziell das Burgtheater.
Seine dichterische Thätigkeit hatte er während aller Wandlungen seiner äußern Stellung gleichmäßig fortgesetzt. Die Tragödien: »Sampiero« (1844) und »Maria da Molina« (nach dem Spanischen des Gabriel Tellez, 1847),
das Lustspiel »Verbot und Befehl« errangen nur mäßige Bühnenerfolge. Dafür wurde die Tragödie »Der Fechter von Ravenna« (1854; 3. Aufl., Wien 1877), welche die alten Halmschen Vorzüge der spannenden Erfindung, der malerischen Anordnung und der klangvollen Sprache [* 28] neben den alten Mängeln innerer Unwahrheit der Motive und Gestalten aufwies, mit rauschendem Beifall allerorts aufgenommen. Auch der halbkomische Streit, in welchem ein bayrischer Schullehrer, Franz Bacherl, die Autorschaft des »Fechters von Ravenna« beanspruchte, und der zu dem Schluß leitete, Halm sei durch das Machwerk Bacherls: »Die Cherusker in Rom« auf den interessanten Konflikt seiner Komödie hingewiesen worden, trug zur Verbreitung des Halmschen Trauerspiels bei. Nächst den kleinen Festspielen zur Schiller- und Shakespeare-Feier: »Vor hundert Jahren« und »Ein Abend in Titchfield« dichtete Halm noch die Dramen: »Eine Königin« (1857),
»Begum Somru« (1860) und »Wildfeuer« (1864, 4. Aufl. 1877),
ein romantisches Lustspiel, in dessen Erfolg sich die Triumphe seiner Dichterjugend nochmals erneuerten. Der Sammlung seiner »Gedichte« (Stuttg. 1850; 3. Aufl., Wien 1877; Auswahl 1886) ließ der Dichter eine Sammlung seiner Werke (das. 1857-64, 8 Bde.) folgen, deren letzte Bände nach seinem in Wien erfolgten Tod erschienen (9.-12. Bd., hrsg. von F. Pachler und E. Kuh, das. 1872) und unter anderm seine interessanten, aber krankhaft gespannten und düstern »Novellen« enthalten. Auch »Neueste Gedichte« erschienen aus seinem Nachlaß (Wien 1872).