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kation, Töpferei und (1880) 2728 Einw. -
kation, Töpferei und (1880) 2728 Einw. -
[* 3] 1) an der Donau, Stadt im württemberg.
Schwarzwaldkreis, Oberamt Tuttlingen, [* 4] an der Donau, 664 m ü. M., hat 2 Schlösser, Uhrenfabrikation und (1885) 948 meist kath. Einwohner.
Dabei Wallfahrtskirche auf dem Welschenberg. - 2) Mühlheim am Rhein und an der Ruhr, s. Mülheim.
[* 1] diejenigen Teile der Mühlen, [* 5] zwischen welchen das Getreide [* 6] gemahlen wird. Die Mühlsteine müssen bei gewisser Kohäsion und großer Härte entweder ein körniges oder besser ein poröses Gefüge mit natürlichen Schnittkanten und Ecken besitzen, sich leicht bearbeiten lassen, ohne spröde zu sein, beim Gebrauch die rechte Mahlfähigkeit möglichst lange behalten (nicht leicht stumpf werden) und sich nicht merklich abnutzen, um das Mahlgut weder durch Steinpulver zu verunreinigen, noch die Farbe des Mehls zu beeinträchtigen.
In den alten Mühlen behalf man sich mit Sandsteinen, wie sie möglichst nahe am Ort vorkamen; jetzt verwendet man auf die Beschaffung der Steine viel größere Sorgfalt, da von deren Beschaffenheit zum sehr großen Teil der Erfolg des ganzen Mahlprozesses abhängt. Sandsteine benutzt man noch für die grobe Müllerei, zum Spitzen und Schroten der Körner, und man erhält gute aus diesem Material von Jonsdorf unweit Zittau [* 7] im Liebethaler Grund, aus der Gegend zwischen Löwenberg und Bunzlau, [* 8] von Rothenburg [* 9] a. d. T., von Münden und vom Osterwald bei Elze im Hannöverschen, von Neckartenzlingen bei Nürtingen, aus den Niederwallseer Steinbrüchen unweit Wien, [* 10] aus dem Dogeser Steinbruch bei Prag, [* 11] von Waldshut in Baden [* 12] etc. Besser als Sandstein ist Porphyr, den besonders der Thüringer Wald oberhalb Frankenhain und Dörrberg und Krawinkel liefern.
Verschlackter Basalt (Mühlsteinlava) bildet die rheinischen Mühlsteine, die bei Andernach gewonnen werden und erst in neuerer Zeit durch die französischen Mühlsteine etwas verdrängt worden sind. Die ausgezeichnetsten Mühlsteine bestehen aus porösem Süßwasserquarz, wie er bei La Ferté sous Jouarre (Departement Seine-et-Marne) vorkommt. Sie sind sehr hart und porös und besitzen zahllose kleine Höhlungen, in denen Quarzfäden, dem netzförmigen Knochengewebe vergleichbar, sich zeigen, die natürliche Schneiden bilden und sich beim Abarbeiten teilweise von selbst erneuern; sie schälen die Hülsen förmlich vom Kern des Getreides ab, ohne daß ein Netzen desselben nötig wird.
Man findet aber dies Quarzgestein nicht in der Mächtigkeit und Gleichartigkeit, daß man die Mühlsteine in Einem Stück daraus bearbeiten könnte; vielmehr muß man dieselben aus kleinern Stücken zusammensetzen und letztere mit Zement oder Gips [* 13] untereinander verkitten, wobei man aber den Kern aus gewöhnlichem Sandstein bildet. Das Ganze wird mit eisernen Reifen umgeben. Den eben genannten Steinen ähnlich sind die von Bergerac sowie die von Fony und Segelong in Ungarn. [* 14] - Die Aufgabe der Steine, nicht das ganze Getreidekorn zu zerreiben, sondern die Schalen abzutrennen und nur den Kern in Mehl [* 15] zu verwandeln, kann durch ebene Steine nicht erreicht werden; man haut deshalb mit den »Mühlpillen« Rinnen in die Mühlsteine, welche scherenartig wirken und das Mehl zugleich nach dem Umfang des Steins treiben.
Diese Rinnen [* 1] (Fig. 1), welche von dreieckigem Querschnitt a b sind, nennt man Hauschläge oder Furchen, und die damit versehenen Mühlsteine heißen geschärft. Die Form und der Verlauf der Rinnen sind für das Gelingen der Mahloperation von großer Wichtigkeit. Bei deutschen Mühlen sind die Hauschläge des Bodensteins radiale Linien s t [* 1] (Fig. 2), die des Läufers sind dagegen gekrümmt m n o und zwar so, daß sie wenigstens annähernd eine logarithmische Spirallinie bilden, welche die Eigenschaft hat, daß alle vom Mittelpunkt gezogenen Linien mit derselben gleiche Winkel [* 16] bilden.
Ein gewisses Abweichen von der logarithmischen Spirale hat für die Praxis manche Vorzüge. Im Mittelpunkt der Steine, wo das Korn aufgeschüttet wird, hat dasselbe noch ein größeres Volumen als an der Peripherie der Steine, und man macht daher die Rillen dort tiefer als am Umfang. Die scherenartige Wirkung der Hauschläge veranlaßt nun bei weitläufiger Stellung der Steine zunächst ein Schälen des Getreides, und der Kern wird erst in Mehl verwandelt, wenn man nach dem folgenden Aufschütten die Steine einander mehr nähert.
Nach einer andern Methode sind die französischen und amerikanischen Steine geschärft. Bei erstern sind die Rillen geradlinig, aber nicht Radien des Steins, sondern sie bilden Tangenten a p, r b zu den »Augen« des Steins und parallele Linien c mit diesen Tangenten. Die ähnlich verlaufenden Rillen der amerikanischen Steine sind gekrümmt. Zur Herstellung der Furchen hat man mehrfach Maschinen in Anwendung gebracht, doch konnten sich dieselben bisher nicht recht Eingang verschaffen. Vortrefflich arbeiten die mit Diamanten armierten Schärfmaschinen, deren bedeutende Anschaffungskosten aber wohl nur von großen Mühlenetablissements getragen werden können.
[* 1] ^[Abb.: Fig. 1. Bodenstein ruht]
s. Duttenkragen und Tafel »Kostüme [* 17] III«, [* 18] Fig. 6.
poröse Varietäten des Porphyrs und des Trachyts.
s. Bandweberei. ^[= (Bandwirkerei), ein Zweig der Weberei, dessen Ausübung im allgemeinen dieselben Hauptoperationen ...]
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, [* 19] Amtshauptmannschaft Plauen, [* 20] an der Wiesenthal, hat ein Schloß, Strumpfwirkerei, Weberei [* 21] und (1885) 1880 evang. Einwohner.
s. Mühlenrecht. ^[= diejenigen Rechtssatzungen, welche sich auf die Anlage und den Betrieb von Mühlwerken beziehen. ...]
(spr. meud), holländ. Maß, s. Mud. ^[= # (engl., spr. mödd, "Schlamm"), aus abgestorbener Pflanzensubstanz entstandene Ablagerunge ...]
(spr. meu-), Stadt in der niederländ. Provinz Nordholland, an der Mündung der Vecht in den Zuidersee, mit Schloß, Pulverfabrik und (1886) 1793 Einw. Das Schloß war einst Wohnsitz des Dichters Hooft (s. d.), daher man von einer »Muider Dichterschule« spricht.
(spr. mjuhr), John, schott. Sanskritist, geb. 1810 zu Glasgow, [* 22] erhielt seine Ausbildung an der ¶
dortigen Universität und am East India College zu Haileybury, trat dann in den Dienst der Ostindischen Kompanie, zunächst (1828) als Clerk in Bengalen, und verblieb in demselben bis 1853, mannigfache Posten in den Gerichts- und Steuerdepartements (zuletzt den eines Zivilrichters zu Fathipur) bekleidend. Während seines Aufenthalts in Indien schrieb er eine Reihe kleinerer Abhandlungen über die wichtigsten Lehren [* 24] des Christentums und der Religion überhaupt, teils englisch, teils in Sanskrit und andern indischen Sprachen für den Gebrauch der Eingebornen, als deren letzte und wichtigste »Mataparîkshâ, or examination of religions« (Kalk. 1854, 2 Tle., in Sanskritversen mit englischer Übersetzung) zu verzeichnen ist.
Sein bedeutendstes wissenschaftliches Werk ist: »Original Sanskrit texts on the origin and history of the people of India, their religion and institutions«, in 5 Bänden (Lond. 1858-1872, teilweise in 3. Auflage erschienen),
eine Auswahl der wichtigsten Quellenbelege zur indischen Kultur- und Religionsgeschichte mit englischer Übersetzung. Eine hübsche Blumenlese indischer Sprüche sind seine »Religious and moral sentiments metrically rendered from Sanskrit writers« (Lond. 1875). Großes Verdienst erwarb sich Muir 1862 um die Gründung einer Professur für Sanskrit und vergleichende Sprachwissenschaft an der Universität zu Edinburg, [* 25] zu welchem Behuf er derselben die Summe von 4000 Pfd. Sterl. (später erhöht auf 5000 Pfd.) überwies. Er starb in Edinburg. - Sein Bruder William, geb. 1819 zu Glasgow, seit 1837 im indischen Dienst, seit 1868 Gouverneur der nordwestlichen Provinzen, wurde 1875 zum Mitglied des India Council in London [* 26] ernannt.