Fetwa-Emini, der seine
Frage in die gesetzliche Form kleidet und niederschreibt. Die Antwort auf eine solche
Frage ist das
Fetwa.
Die Beantwortung der
Frage erfolgt nach dem Scheri (s. d.) und, wenn dieser keine Auskunft gibt,
nach der »Sammlung der
Fetwas«, welche in der
Bibliothek der
AjaSofia niedergelegt ist.In denProvinzen hat
der
Kadi den Vorrang vor dem Mufti, obgleich der Mufti der Hauptstadt (Großmufti,
Scheich ul
Islam) das
Haupt aller
Ulemas ist. Vgl.
Scheich ul
Islam.
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft
Leipzig,
[* 2] Amtshauptmannschaft
Oschatz,
[* 3] an der Döllnitz und der
LinieDöbeln-Oschatz derSächsischen Staatsbahn, hat eine alte, restaurierte
Kirche, ein
Schloß (Ruhethal),
ein
Amtsgericht, Schuhwarenfabrikation und (1885) 2463 evang. Einwohner.
Theodor,
Roman- und Reiseschriftsteller, geb. zu
Berlin,
[* 4] war zuerst
Kaufmann, dann kurze Zeit
Soldat,
studierte darauf seit 1826 in
BerlinNaturwissenschaften, Geschichte und
Philosophie und widmete sich schließlich ganz
der Litteratur, indem er zugleich Mitarbeiter an mehreren politischen
Journalen wurde. 1848 war
er an der
Gründung der
Berliner
[* 5] »Nationalzeitung« beteiligt, deren
Feuilleton er eine Zeitlang redigierte. Er starb in
Berlin. Am bekanntesten machte
er sich durch seine zahlreichen
Romane und
Novellen, die sich durchgängig durchReichtum der
Erfindung,
durchdachte Behandlung des
Stoffes und leichte und gefällige
Darstellung auszeichnen. Wir erwähnen als die vorzüglichsten:
»Der
Chevalier« (Leipz. 1835);
Wie die
Romane mit dem
Hintergrund nordischen
Lebens
Mügges beste poetische Leistungen waren, so ragten auch unter seinen Reisebildern die Schilderungen aus dem
Norden,
[* 7] wie:
»Skizzen aus dem
Norden« (Hannov. 1844, 2 Bde.),
»Streifzüge in
Schleswig-Holstein«
[* 8] (Frankf. 1846, 2 Bde.) und
»Nordisches Bilderbuch. Reisebilder« (das. 1858; 3. Aufl.,
Bresl. 1862), hervor, und bei glücklicher Auffassung der geographischen und ethnographischen
Eigentümlichkeiten der durchstreiften
Länder werden darin auch die politischen Verhältnisse mit Sachkenntnis besprochen.
Gesammelt erschienen seine
Romane in 33
Bänden (Berl. 1862-67, teilweise in neuen
Auflagen).
Flecken und Luftkurort im bayr. Regierungsbezirk
Oberfranken, Bezirksamt
Ebermannstadt,
in der
Fränkischen Schweiz und an der
Wiesent, 304 m ü. M., hat eine evang.
Kirche, eine Molkenkur- und Kaltwasserheilanstalt,
ein
Fichtennadelbad und 400 evang. Einwohner. ist besonders berühmt durch die hier und in der
nächsten Umgegend im
FränkischenJura befindlichen Tropfsteinhöhlen (Muggendorfer
Höhlen), deren man
bereits 24 kennt. Die wichtigsten derselben sind: die Rosenmüllershöhle bei Muggendorf;
(spr. múddscha),Stadt im österreichisch-illyr.
Küstenland, Bezirkshauptmannschaft
Capo d'Istria, am
Golf von
Triest,
[* 14] mit einem Bergschloß (Alt.-Muggia), einem Stadthaus aus der Zeit der venezianischen Herrschaft, einem
befestigten
Hafen,
Zollamt, mehreren Schiffswerften, darunter die große Schiffbauanstalt
San Rocco des Stabilimento tecnico
Triestino (insbesondere für
Kriegsschiffe),
Steinbrüchen und (1880) 2749
(Gemeinde 6662) Einw., die hauptsächlich Weinbau,
Fischerei
[* 15] und
Schiffbau treiben.
(tschech. Mohelnice), Stadt in der mähr. Bezirkshauptmannschaft
Hohenstadt, an derEisenbahn von
Böhmisch-Trübau nach
Olmütz,
[* 17] Sitz eines Bezirksgerichts, mit Graphitbergbau,
Zucker-,
Stärke- und Lederfabrik und (1880) 4544 Einw.
1)
Marktflecken in
Tirol,
[* 19] Bezirkshauptmannschaft
Brixen, am Eingang in das
Pusterthal, an der Mündung des
Valserbachs in die Rienz und an der
EisenbahnFranzensfeste-Villach gelegen, besuchter Sommeraufenthalt, mit einer gotischen
Kirche und (1880) 565 Einw. Dabei die MühlbacherKlause mit Trümmern der 1809 von den
Franzosen gesprengten Befestigungswerke.
Auf der Hochfläche zwischen
Franzensfeste und Mühlbach liegt das durch blutige
Gefechte zwischen den
Tirolern undFranzosen 1797 bekannte
Dorf Spinges. Jenseit der Rienz, 4 km von Mühlbach, das restaurierte
Schloß Rodeneck. - 2) (ungar.
Szász-Sebes) Stadt im ungar.
KomitatHermannstadt
[* 20]
(Siebenbürgen), mit evangelischer gotischer
Kirche (einem der ältesten und schönsten Baudenkmäler
Siebenbürgens),
Franziskanerkloster (1881) 6244 meist rumänischen und sächs. Einwohnern,
Tuchweberei,
Feld- und Weinbau, evangelischem¶
mehr
Untergymnasium und Bezirksgericht. In der Nähe Dorf Petersdorf mit großer Papierfabrik.