wodurch dann das Land bis in die
Nähe von
Alexandria bewässert werden konnte. In der Mitte des
Sees befanden sich zwei 400
Ellen
hohe
Pyramiden, und auf beiden Seiten derselben Kolossalstatuen des Vollenders dieses Riesenwerkes, welches nach Herodot noch
größere Bewunderung erregte als das benachbarte
Labyrinth, nämlich des
Amenemha III. aus der 12. Dynastie
und seiner Gemahlin.
Vgl. Linant de Bellefonds,
Mémoire sur le lac Möris (Alex. 1843).
Älios, griech.
Grammatiker, lebte wahrscheinlich im 2. Jahrh.
n. Chr., verfaßte ein alphabetisches Verzeichnis
von
Ausdrücken und
Formen attischer Schriftsteller mit Gegenüberstellung der in seiner Zeit üblichen.
An den hauptsächlichsten
Schlachten
[* 8] des Siebenjährigen
Kriegs nahm er teil: bei
Kolin
[* 9] zwar griff er infolge
eines Mißverständnisses nicht zur rechten Zeit und an der rechten
Stelle an und verschuldete mit die
Niederlage, zeichnete
sich aber bei
Roßbach
[* 10] und besonders bei
Leuthen,
[* 11] wo
er den rechten preußischen
Flügel führte, so sehr aus, daß ihn der König
auf dem Schlachtfeld zum
Feldmarschall ernannte. Desgleichen kämpfte er bei
Zorndorf und
Hochkirch
[* 12] und
wurde hier, als er sich schwer verwundet nach
Bautzen
[* 13] wollte schaffen lassen, von
Panduren gefangen. Aus der Gefangenschaft
durfte er nach
Dessau zurückkehren, starb aber schon an einem
Krebsgeschwür an der
Lippe.
[* 14] Er war unvermählt geblieben.
Als Befehlshaber des niederländischen
Heers, welches er auf eine bedeutende
Stärke
[* 20] brachte, vorzüglich organisierte und
einübte, führte
er denKrieg mit
Spanien
[* 21] mit genialem
Geschick und außerordentlichem Erfolg. In vier
Jahren
säuberte
er denBoden der sieben
Provinzen von den Spaniern und trug dann den
Krieg in die spanischen
Niederlande, wo er namentlich den
glänzenden
Sieg von Nieuwpoort erfocht. Am berühmtesten wurde seine
Verteidigung von
Ostende,
[* 22] vor welchem
Platz er vier Jahre
lang den größten Teil
der spanischen
Armee beschäftigte.
Da er sich fast ausschließlich mit den militärischen Angelegenheiten beschäftigte und politischer
Ehrgeiz ihn nicht beseelte,
überließ er die Leitung der Staatsangelegenheiten dem
Führer der aristokratischen
Partei, Oldenbarneveld (s. d.), mit
dem er
lange Zeit in freundschaftlichem Einvernehmen stand, bis derselbe sehr gegen seinen
Willen 1609 den zwölfjährigen
Waffenstillstand mit
Spanien abschloß. Der
Gegensatz zwischen der kriegerisch gesinnten, nach einer monarchischen
Einheit des
Staats strebenden oranischen
Partei, deren
Haupt, doch nicht geistiger
Leiter Moritz war, da er als
Politiker ebenso unbedeutend wie
hervorragend als
Feldherr war, und der republikanischen partikularistischen
AristokratieHollands unter Oldenbarneveld kam infolge
der religiösen Streitigkeiten der
Arminianer und
Gomaristen 1618 zum
Ausbruch und endete 1619 mit dem
Sieg und der
Hinrichtung
Oldenbarnevelds.
Trotzdem ließ sich Moritz nicht die
Alleinherrschaftübertragen, sondern begnügte sich, 1621 den
Krieg gegen
Spanien wieder zu
eröffnen, in welchem er übrigens weniger glänzende Erfolge als früher errang. Er starb unvermählt im
Haag
[* 23] und hatte seinen
BruderFriedrichHeinrich zum Nachfolger. ist einer der größten
Meister der
Kriegskunst gewesen.
Vgl.
v. d.
Kemp, Maurits van
Nassau, Prins van Oranje (Rotterd. 1843, 4
Tle.);
Dagegen befestigte er das neue Kirchenwesen in seinem Gebiet und errichtete zu
Leipzig
[* 36] und
Meißen
[* 37] Konsistorien, von denen
das letztere später nach
Dresden verlegt ward; einen Teil der eingezogenen Klostergüter verwendete er
zur reichlichern
Ausstattung der
UniversitätLeipzig und 1543 zur
Stiftung der
Fürstenschulen zu
Meißen,
Pforta und (1550)
Grimma,
[* 38] von denen der
Flor des höhern
Schulwesens in
Sachsen ausging. Ehrgeizig und begierig nach Vergrößerung seines Gebiets, suchte
er bereits damals sich dem
Kaiser zu nähern. Er leistete ihm
Hilfe gegen die
Türken in
Ungarn
[* 39] 1542, wo
ihm vor
Pest nur die Aufopferung seines Edelknechts
Sebastian v. Reibisch das
Leben rettete, und beteiligte sich 1544
an des¶
Zwar mußte er dieses vor dem von der Donau herbeieilenden KurfürstenJohannFriedrich schleunigst wieder
räumen und wurde selbst bis an die böhmische Grenze zurückgedrängt, als aber der Kurfürst durch seine Niederlage und Gefangennahme
bei Mühlberg gezwungen worden war, in der WittenbergerKapitulation auf sein Land nebst der Kurwürde zu verzichten,
übertrug der Kaiser beides versprochenermaßen auf Moritz, der die Söhne des Gefangenen mit einigen thüringischen
Ämtern abfand; die feierliche Belehnung fand in Augsburg
[* 45] statt.
Trotzdem war Moritz nicht gewillt, dem Kaiser als Werkzeug zur Unterdrückung der evangelischen Lehre und zur Aufrichtung einer
erblichen Despotie zu dienen; vielmehr trachtete er danach, das Neugewonnene, das er jetzt nur durch
kaiserliche Gunst besaß, durch Aussöhnung mit seinen Glaubensgenossen sich zu sichern; persönlich fühlte er sich verletzt
durch die Gefangenhaltung seines Schwiegervaters, für dessen Freiheit er sich mit verbürgt hatte. Zunächst entschädigte
er seinen BruderAugust für das verlorne HochstiftMerseburg durch Abtretung der ÄmterWeißenfels,
[* 46] Eisenberg
und Schwarzenberg und entzog sich der Annahme des Augsburger Interim durch Aufstellung des Leipziger Interim; hierauf machte er
sich mit größter Gewandtheit die von mehreren norddeutschen Fürsten gegen den Kaiser geschlossene Verschwörung dienstbar,
bewirkte insgeheim seine von letzterm für unmöglich gehaltene Aussöhnung mit den Ernestinern und sicherte
sich durch den ebenfalls geheimen Vertrag zu Friedwalde, den Beistand König Heinrichs II. von Frankreich, dem er die
BistümerMetz,
[* 47] Toul,
[* 48] Verdun
[* 49] und Cambrai preisgab.
Die Achtsvollstreckung gegen Magdeburg gab ihm einen erwünschten Vorwand zur Verdeckung seiner Rüstungen,
[* 50] während er denKaiser durch seine Anstalten, das Tridentiner Konzil zu beschicken und zu besuchen, täuschte. Sobald seine
Vorbereitungen beendet waren, führte er im März 1552 sein Heer windesschnell von Thüringen nach Süddeutschland, verkündigte
von Augsburg aus in einem Manifest die Gründe seiner Schilderhebung und nötigte durch die Erstürmung der Ehrenberger Klause
den ungerüsteten Kaiser, schleunigst von Innsbruck
[* 51] nach Villach zu fliehen und Unterhandlungen mit ihm
anzuknüpfen.
Kurz darauf vermählte ihn seine Mutter mit der reichen Gräfin Löben, doch war die Ehe nicht glücklich und wurde 1721 wieder
getrennt. Bei allem Hang zu Ausschweifungen betrieb Moritz aufs eifrigste das Studium der Kriegskunst. 1717 nahm er in Ungarn unter
Eugen an dem Kampf gegen die Türken teil, 1720 trat er in französische Militärdienste und erhielt 1722 ein
deutsches Regiment. 1726 wählten ihn die Stände von Kurland
[* 56] auf Antrieb der Herzogin-WitweAnna Iwanowna, der Tochter des ZarenIwan Alexiewitsch, zum Herzog.