zu
Zeus
[* 2] ist nicht genau fixiert: bald sind sie von seinem
Willen abhängig, bald stehen sie über ihm. In der antiken
Kunst
wurden die Mören
[* 3] anfänglich nur mit dem
Zepter als Zeichen der Herrschaft (so auf dem archaisierenden
Altar
[* 4] des
Louvre), später
mit allerlei allegorischen
Symbolen ausgestattet. In derRegel erscheint die
Klotho als spinnend, die
Lachesis
als das
Geschick am
Globus bezeichnend, die
Atropos spinnend.
Lachesis findet sich auch schreibend oder mit einer
Rolle,
Atropos
die
Stunde an einer
Sonnenuhr
[* 5] zeigend oder die
Wage
[* 6] haltend. Eine der schönsten
Darstellungen enthält das Humboldtsche Parzenrelief
in
Tegel (s. Abbildung, S. 801).
seit dem 14. Jahrh.
Titel der
Rabbiner, welche denselben und damit die Erlaubnis zur
Ausübung rabbinischer
Funktionen durch eine bestimmte Ermächtigung zum
Lehren
[* 7] von rabbinischen
Autoritäten
erwerben mußten.
(spr. mōrsbi-),Inselgruppe an der Südostspitze von
Neuguinea, unter 10° 30' nördl.
Br. und 150°
35'-151° 15' östl. L., besteht aus den
InselnMoresby, 190 qkm (3,46 QM.), und
Basilisk oder Murilyan, 90 qkm (1,63 QM.),
nebst 63 ganz kleinen Eilanden.
(spr. moränä), kleines neutrales Gebiet auf der belgisch.-preuß.
Grenze, 7 km südwestlich von
Aachen,
[* 8] wird im W. von der belg. Bahnlinie
Lüttich-Bleiberg, im O. von der preuß.
LinieHerbesthal-Aachen
durchschnitten und umfaßt 27,7Hektar. Der einzige
Ort ist das Dorf
Neutral (auch
Kelmis genannt) mit dem
großartigen Galmeibergwerk
Altenberg und 2800 Einw.; dicht daneben auf preußischem Gebiet liegt, der
OrtPreußisch-Moresnet (650
Einw.) und 3 km südlich auf belgischem
Boden Belgisch-Moresnet (982 Einw.). Das Gebiet wurde 1816 gebildet u.
anfangs von
Preußen
[* 9] u.
Belgien
[* 10] gemeinsam verwaltet, später aber zu einer besondern
Bürgermeisterei erhoben,
an deren
Spitze abwechselnd der
Bürgermeister von
Preußisch-Moresnet u. Belgisch-Moresnet steht.
yCabaña (spr. -wánja),DonAgustin, span. dramatischer Dichter, geboren um 1618 zu
Madrid,
[* 14] aus einer aus
Valencia
[* 15] stammenden
Familie, studierte in
Alcalá und starb als
Rektor des
Hospitals del Refugio in
Toledo.
[* 16] Weiter ist
von seinen Lebensumständen nichts bekannt. Seine zahlreichen
Komödien, die er teils allein, teils im
Verein mit andern abfaßte, zeichnen sich durch verständige
Komposition, geschickte
Durchführung und treffliche
Charakteristik
aus. Seine
Lustspiele insbesondere gehören an komischer
Wirkung zu den besten des spanischen
Theaters.
Sein Meisterstück: »El
desden con el desden«, eins der vier klassischen
Stücke der ältern spanischen
Bühne,
wurde von
Schreyvogel
(West) als
»DonnaDiana« für die deutsche
Bühne bearbeitet und auch von
Dohrn
(»Spanische
[* 17]
Dramen«, Bd. 3, Berl. 1843)
ins Deutsche
[* 18]
übertragen. Nächst diesem sind das Charakterlustspiel »El lindo
DonDiego« und »Trampa adelante« als besonders
gelungen hervorzuheben. Unter seinen ernstern
Dramen gelten »El Valiente justiciero« (deutsch
von
Rapp in
»SpanischesTheater«,
[* 19] Bd. 5, Hildburgh.
1870) und »La fuerza de la sangre« (von
Jeitteles deutsch bearbeitet) für die vorzüglichsten. Ein Teil seiner
Stücke erschien
zusammengedruckt in 3
Bänden
(Madr. 1654 bis 1681); andre finden sich in verschiedenen Sammlungen. Eine Auswahl der besten
erschien in der »Biblioteca de autores españoles«,
Bd. 39
(Madr. 1856).
daBrescia, eigentlich Alessandro
Bonvicino, genannt Moretto da Brescia, ital.
Maler, geb. 1498 zu
Brescia, war
Schüler des Fioravante
Ferramola in
Brescia, erhob sich aber durch selbständiges
Studium nach
Tizian,
Palma Vecchio und
Romanino zu edler Eigentümlichkeit
und war bereits 1516 alsKünstler thätig. Er starb 1555 in
Brescia, wo er vorzugsweise lebte. In seinen
Werken vereinigt er seelenvollen
Ausdruck, freie und anmutige
Haltung mit großer
Frische und Zartheit des Fleischtons, einer
silbernen Färbung und einem anmutigen
Spiel von
Hell und
Dunkel.
(spr. -gannji),GiovanniBattista, der Begründer der pathologischen
Anatomie, geb. zu
Forli im
Kirchenstaat,
studierte zu
BolognaHeilkunde, zu
Venedig
[* 30] und
Padua
[* 31] vergleichende
Anatomie, wirkte hierauf in seiner Vaterstadt als
Arzt und ward 1711
Professor
der
Anatomie zuPadua, wo er starb.
Sein Hauptwerk:
»De sedibus et causis morborum per anatomen
indagatis« (Vened. 1761, 2 Bde.;
neueste Ausg., Leipz. 1827-29, 6 Bde.;
deutsch, Altenb. 1771-76, 5 Bde.),
ist die erste bahnbrechende
Arbeit auf pathologisch-anatomischem Gebiet gewesen. Auch philologischen und archäologischen
Studien widmete er sich, wie
¶
mehr
seine »Opera omnia« (Vened. 1765 f., 5 Bde.)
beweisen.
Vgl. Torresini, Elogio storico di Morgagni (Padua 1844);