das Einsammeln von
Moos in
Fichten-,
Weißtannen- und Kiefernwaldungen zur Benutzung als Einstreu in Viehställen,
zur
Bürsten- und Blumenfabrikation.
Moosstreu besteht hauptsächlich aus Deckmoosen
(Hypnum);
ihr Wert
beträgt etwa 80 Proz. von dem
Streu- und Dungwert einer gleichen Gewichtsmenge Roggenstroh.
Bürsten werden aus einem an feuchten
Waldorten wachsenden Haftmoos
(Polytrichum commune),
künstliche Blumen aus Tamariskenmoos
(Hypnum tamariscinum) und dem minderwertigen
H. splendens angefertigt.
(richtiger Mappilla), die mohammedan. Bewohner der Malabarküste von
Britisch-Indien, ein ursprünglich drawidischer
Volksstamm, der durch Vermischung mit arabischen Kaufleuten und Ansiedlern, die seit dem 9. Jahrh.
hierher kamen, stark beeinflußt wurde. In der
PräsidentschaftMadras
[* 8] zählte man 1881: 722,896.
Ihnen
hat man auch die an der Ostküste lebenden Labbai (515,440) hinzuzurechnen. Sie
sind kräftig und wohlgebaut und werden von
keinem der indischen
Stämme an Kühnheit,
Ausdauer und Fleiß übertroffen.
In denStädten der Malabarküste haben
sie denHandel
in den
Händen.
Glauben sie sich als
Pachter von den Eigentümern
(Hindu) des
Landes zu arg bedrückt, so
weihen sich zuweilen in ganzen
Gesellschaften die
Männer dem
Tod, nachdem sie mordeten, was ihnen in den Weg kam. Mehrfach
mußte
Militär gegen sie aufgeboten werden.
zwei mythische
Seher der Griechen. Der eine, aus
Thessalien, nahm an der kalydonischen
Jagd, an dem
Kampf der
Lapithen gegen die
Kentauren und an dem Zug
der
Argonauten teil, starb inLibyen an einem Schlangenbiß und erhielt
Heroendienst und
Orakel; der andre, ein Sohn des
Apollon
[* 10] oder des Kreters Rhakios und der
Manto, besiegte den
Kalchas (s. d.)
im Wettstreit und erbaute mit
Amphilochos (s. d.) die Stadt Mallos in
Kilikien, geriet aber über den
Besitz derselben mit ihm
in einen
Zweikampf, in welchem beide fielen.
(spr. mokēgwa),Küstendepartement der südamerikan.
RepublikPeru,
[* 15] reicht vom
StillenOzean bis jenseit der Küstenkordillere und umfaßt ein
Areal von 15,459 qkm (280,8 QM.) mit
(1876) 28,786 Einw. Der Küstenstrich ist meist öde, regenlose
Wüste, wird aber von einigen fruchtbaren Flußthälern durchschnitten.
Im Innern finden sich vortreffliche
Weiden.
Silber und andre
Metalle kommen vor, werden aber nicht ausgebeutet.
Die gleichnamige Hauptstadt liegt am
Fuß der
Kordillere, im fruchtbaren
Thal
[* 16] des Tampaballa, 1367 m ü. M., hat ein
Hospital,
Weinbau und (1876) 3581 Einw. Eine
Eisenbahn verbindet sie mit dem 110 km entfernten Hafenort
Ilo. Moquegua wurde 1626 gegründet.
Jede Mora hatte einen Polemarchen zum Befehlshaber und zerfiel in zwei
Lochen, jeder
Lochos in vier
Pentakostyen und jede Pentakostys in zwei
Enomotien. Da die Pentakostys in der
Regel 50 Mann zählte, so war die gewöhnliche
Stärke
[* 18] der Mora 400 Mann;
dieselbe konnte aber bis zu 900 Mann erhöht werden.
¶
(Morra, ital., franz. Mourre), ein schon im Altertum bekanntes Spiel, wobei die beiden Spieler die geschlossene Faust
bis zur Gesichtshöhe emporheben und plötzlich zu gleicher Zeit eine beliebige Anzahl Finger ausstrecken, indem jeder dabei
die Zahl nennt, die er der Summe aller hingehaltenen Finger entsprechend glaubt. Wer diese richtig erraten
hat, gewinnt, während das Spiel ungültig ist, wenn beide richtig raten oder keiner die wirkliche Zahl trifft. Die alten
Römer
[* 20] nannten das Spiel Micare digitis (Fingerfunkeln). In Italien
[* 21] wird es jetzt mit wahrer Leidenschaft gespielt; auch in China
[* 22] und bei den Südseeinsulanern ist es üblich.
Don José Joaquin de, span. Schriftsteller, geb. 1783 zu
Cadiz,
[* 23] studierte in Granada,
[* 24] kämpfte 1808 gegen die Franzosen, wurde gefangen genommen und kehrte erst 1814 in sein Vaterland
zurück. Politisch verdächtig, mußte er 1823 flüchten und ging nach London,
[* 25] wo er das Taschenbuch »No me olvides« (1824-27),
die »Gimnastica del bello sexo« (1824, 2. Aufl.
1827),
»Cuadro de la historia de los Arabes« (1826, 2 Bde.) und »Meditaciones
poeticas« (1826) herausgab. Seit 1827 in Buenos Ayres,
[* 26] redigierte er die »Cronica politica« und lebte später
in verschiedenen Stellungen nacheinander in Chile,
[* 27] Peru und Bolivia, von wo er 1856 als Generalkonsul dieser Republik nach London
ging, wo er Ende 1863 starb. Von Schriften sind noch seine »Leyendas españolas« (Lond.
1840) zu erwähnen, durch welche er sich als Dichter besonders bekannt gemacht hat. Auch hat er eine Abhandlung über die
spanischen Synonymen geschrieben.