und König
Konrads III. im
Dom zu
Bamberg
[* 2] sind ziemlich vereinzelte
Beispiele. Im
Zeitalter der
Renaissance kamen sie wieder in
Gebrauch, zunächst aber
nur für Herrscher oder
Feldherren, was gleichwohl zu allgemeinem
Tadel Veranlassung gab (Reiterstatue
des Gattamelata zu
Padua
[* 3] und des
Colleoni zu
Venedig);
[* 4] die
Kosten wurden von den Geehrten selbst bestritten.
In unsern
Tagen sind sie wieder sehr allgemein geworden und bestehen, je nach der geringern oder größern Bedeutung der zu
ehrenden
Person oder den zur
Verfügung stehenden
Mitteln, in Inschrifttafeln, Porträtmedaillons,
Büsten, sitzenden oder stehenden
Porträtstatuen, Reiterstatuen oder Statuengruppen.
Endlich bezeichnet man mit dem
Ausdruck oder Denkmal auch jedes Werk, welches ein charakteristisches Überbleibsel aus einer
frühern Kulturperiode ist, spricht daher von Baudenkmälern (Monumenten der
Architektur),
Denkmälern der Bildnerei und
Malerei
und nennt auch die kleinen Überreste uralter
Kultur,
Waffen,
[* 12] Schmuckgegenstände, Hausgeräte etc., welche
man in alten
Gräbern findet,
Denkmäler der vorhistorischen Zeit.
Vgl. v. Wussow, Die
Erhaltung derDenkmäler in den Kulturstaaten
der Gegenwart (Berl. 1884, 2 Bde.).
Germaniaehistorica, das große
Quellen- und Urkundenwerk zur Geschichte des deutschen
Mittelalters, dessen
Herausgabe von
Stein angeregt und von der 1819 gegründeten
Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde
in die
Hand
[* 13] genommen wurde. Der
Bund stellte ihre
Arbeiten unter seinen
Schutz und gab seit 1853 einen jährlichen
Geldbeitrag. Die Leitung der Herausgabe übernahm G. H.
Pertz, den
Verlag die Hahnsche Hofbuchhandlung in
Hannover.
[* 14] 1826 erschien
der 1.
Band
[* 15] der Geschichtschreiber
(Scriptores), dem 28 andre folgten; von den
Leges
(Gesetzen) erschienen
nur 4
Bände, von den Diplomata
(Urkunden) 1
Band; von dem die Vorarbeiten enthaltenden
»Archiv« wurden bis 1874: 12
Bände herausgegeben.
Nachdem
Pertz 1874 die
Direktion niedergelegt und die
Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde sich aufgelöst
hatte, übernahm die preußische
Akademie der
Wissenschaften die
Bildung einer neuen Zentraldirektion, welche sich 1875 konstituierte;
die oberste Leitung übernahm
Waitz (bis 1886), nach dessen
Tod E.
Dümmler. Das
Deutsche Reich
[* 16] bewilligte einen jährlichen
Beitrag von 30,000 Mk., wozu
Österreich
[* 17] einen Zuschuß fügte. Außer den
Scriptores, die durch eine besondere
Abteilung: »Deutsche
Chroniken«, vermehrt wurden, den
Leges und Diplomata wurden folgende neue Abteilungen gebildet:
Autores
antiquissimi (Geschichtschreiber des Überganges aus der römischen in die germanische Zeit),
Epistolae
(Briefe) und Antiquitates
(Denkmäler);
für die noch nicht begonnenen Abteilungen und den Neudruck vergriffener
Bände wurde statt des bisherigen Folioformats
ein Quartformat gewählt.
Ein die Vorarbeiten bringendes
»NeuesArchiv« erscheint seit 1876.
(lat.), auf ein
Monument bezüglich. Ein Bauwerk nennt man monumental, wenn es durch seine
Anlage und den
Charakter
seiner Kunstformen zeigt, daß es nicht für den Privatgebrauch oder für vorübergehende
Zwecke bestimmt ist, sondern der
Öffentlichkeit dient und lange Zeit dauern soll.
Daher spricht man von monumentaler Art der Behandlung.
Inschriften sind monumental, wenn sie in
Stein oder
Erz,
Malereien, wenn sie im großartigen
Stil an
Wänden ausgeführt sind.
Ernst und
Gediegenheit der
Darstellung und
Größe und Erhabenheit der Auffassung wie des
Inhalts sind Grundbedingungen der monumentalen
Malerei. Verliert sich die Auffassung ins
Leichte und Spielende, so spricht man von dekorativer
Malerei.
Im allgemeinen bezeichnet man mit Monumentalmalerei auch jede figürliche
Wandmalerei im
Gegensatz zur Staffeleimalerei.
Kreishauptstadt in der ital.
ProvinzMailand,
[* 19] am
Lambro und an der
Eisenbahn von
Mailand nach
Como und
Lecco, hat
eine
Domkirche
(San Giovanni, 550 von der langobardischen
KöniginTheodelinde gegründet, im 14. Jahrh. von Monza Campione erneuert)
mit prachtvoller Marmorfassade, 85 m hohem
Turm,
[* 20] schönem Silberrelief am
Hochaltar, dem
Sarkophag
[* 21] der Gründerin (aus dem 13. Jahrh.),
zahlreichen Kunstwerken und Kostbarkeiten (darunter die berühmte
Eiserne Krone), mehrere andre
Kirchen (darunter
Santa Maria
in Istrada mit prächtiger gotischer Backsteinfassade von 1327 und
SanMichele, in welcher
KaiserKonrad III. 1128 gekrönt
ward), das frühgotische Stadthaus (Arengario, von 1293) mit Zinnenturm, ein
Gymnasium, technisches
Institut, erzbischöfliches
Seminar, eine
Sparkasse und ein Waisenhaus und (1881) 17077 Einw., welche Weinbau,
Fabrikation von
Hüten,
Baumwoll- und Lederwaren und Seidenweberei betreiben. In nächster
Nähe der Stadt liegt das königliche
Lustschloß
(Villa reale), 1777 von Piermarini erbaut, mit großem, berühmtemPark. Monza hieß im
Altertum
Modicia und Modoëtia und war später
Residenz der langobardischen
Könige.
(in
OberdeutschlandMoos), ein unangebautes, feuchtes und sumpfiges Land von meist schwarzem Aussehen, im
Gegensatz
zum
Sumpf (s. d.); zwischen beiden steht der
Bruch (s. d.). Man unterscheidet: Grünmoore (Gründlandmoore), welche mit
einem grünen
Rasen und oft hoch wachsenden
Gräsern überzogen sind, sehr hoch liegende
¶
mehr
Hochmoore und Schwarz- und Heidemoore, auf denen nur die eigentlichen Torfpflanzen sowie einige andre, z. B.
Ledum palustre, MyricaGale und Erica Vulgaris und E. tetralix, wachsen. Die erstern geben zwar in ihrem feuchten Zustand einen
Ertrag; das Heu ist aber wenig nahrhaft, dem Vieh meist unschmackhaft und kann nur bei sehr trockner Jahreszeit
gewonnen werden. Die Torfmoore geben fast gar keine Produktion als zuweilen eine höchst kümmerliche Weide
[* 23] und sind nur des
Torfstichs wegen von Wert.
1882 wurden der Deutsche Verein für Kultivierung der Moore (mit dem Sitz in Bremen) und
eine unter dem preußischen Ministerium für Landwirtschaft stehende Moorversuchsstation in Bremen (vgl. deren »Mitteilungen«,
Berl. 1886) gegründet;
der Gedanke selbst kann aber nur in bescheidenem Grad zur Ausführung kommen. Im mineralstoffarmen
Moor wird jeder mineralische Dünger am Platz sein;
Kali allein kann nicht genügen, und jedenfalls muß zuvor die physikalische
Bodenverbesserung gegeben sein.
Da, wo die torfige Masse zur Fabrikation sich eignet und es sich zunächst darum handelt,
den Bewohnern der Moorlande Wasserstraßen zu eröffnen, befolgt man noch die alte Methode der Entwässerung durch Anlage tiefer
Kanäle mit Seitenkanälen, Auffüllung des dazwischenliegenden Landes mit der ausgehobenen Erd-, Sand- und Humusmasse
(Bunkererde) und Düngung mit Substanzen, die als Rückfracht für produzierten Torf aus den Städten geholt werden (holländische
Fehnkultur).
Zum Unterschied gegen früher hat man in der Neuzeit aber vorzügliche Maschinen in Anwendung gebracht, darunter auch Dampfer,
welche in das Moor hineinfahren, die ausgehobene Masse gleich zu Torfziegeln pressen und den zu eröffnenden
Kanal
[* 32] in entsprechender Tiefe und Breite
[* 33] hinter sich bilden. Die eigentliche Moorbodenkultur in nachhaltiger Weise hat jedoch
erst Amtsrat Rimpau auf ebenso einfache wie sinnreiche Art gelehrt. Er teilt das Moor in Dämme (»Dammkultur«) mit Entwässerungsgräben
zur Seite und bringt diese mit einem Hauptabfluß in Verbindung, etwa so, wie man vorher auch verfahren
war.
Die Dämme bedeckt er aber 10 cm hoch mit Sand, und darauf düngt er mit Kalisalzen und Superphosphat. Die Sandschicht wird also
mit Nährstoffen reichlich versehen; sie erstickt das Wachstum der aus dem Moor schießenden Unkräuter, bleibt durch Anziehung
hinreichend befeuchtet, um nicht verweht werden zu können, und schützt den Bodenvor der besonders im
Frühjahr so gefährlichen Erkaltung, so daß ein Erfrieren der Pflanzen nicht mehr vorkommt. Die Pflanzen finden reichliche
Nahrung in der Sandschicht, hier auch die erforderliche Wärme
[* 34] und Feuchtigkeit und können, wenn sie tiefer eindringen, aus
der
überdeckten Moorschicht sich noch Nahrung holen, ohne daß das Unkraut ihnen diese streitig machen
kann.
Durch diese Verbesserung wird das Brennen entbehrlich, dann können auch Kalisalze so gut wie jeder andre Dünger wirksam werden,
und daher erklärt es sich, daß namentlich mit Sommerkorn, Raps und Kartoffeln erstaunliche Erträge gewonnen werden konnten.
Markt im ungar. KomitatWeißenburg,
[* 36] an der Südbahn, mit Kapuzinerkloster, zwei alten Kastellen,
Kavalleriekaserne, Weinbau, Bezirksgericht und (1881) 8755 Einw.