rotem
Kreuz
[* 2] darin und überragt von einer
Trophäe
[* 3] an rotem
Bande. Die Ordenstracht ist ein weißer
Mantel mit rotem
Kreuz. Heute
ist er ein Hoforden mit geistlichem Gepräge. Die
Ritter teilen sich in
Caballeros profesos und
Caballeros novicios. 1872 aufgehoben,
wurde der
Orden
[* 4] 1874 wiederhergestellt.
(spr. -skaljōso),Stadt in der ital.
ProvinzPotenza,
Kreis
[* 5]
Matera, auf einer Anhöhe unfern des
Bradano,
hat ein weitläufiges
Kloster (jetzt Amtsgebäude) und (1881) 7233 Einw.
Von 1668 bis 1682 beherrschte die Montespan den König völlig und wußte ihre Macht zur Befriedigung ihres
Ehrgeizes zu benutzen.
Als
Erzieherin ihrer
Kinder hatte sie die
WitweScarrons, nachmalige
Frau von
Maintenon (s. d.), angenommen, sah sich aber von
derselben allmählich aus der
Gunst des
Königs verdrängt und ward 1687 vom
Hof,
[* 9] 1691 auch aus
Paris
[* 10] verwiesen, worauf sie teils
auf ihren
Gütern, teils zu
Bourbon lebte.
Später wurde sie fromm und trat in den
Orden der Töchter des
heil.
Jakob.
(spr. mongteskjöh),Charles de Secondat,
Baron de la Brède et de, berühmter franz. philosophisch-politischer
Schriftsteller, geb. auf dem
Schloß Brède bei
Bordeaux,
[* 15] widmete sich dem
Studium der
Rechte, wurde 1714
Rat beim
Parlament zu
Bordeaux und zwei Jahre später
Präsident desselben. In dieser
Stellung war er auch Mitbegründer
der
Akademie daselbst. Die litterarische Laufbahn betrat er mit den
»Lettres persanes« (Par. 1721, 2 Bde.;
deutsch von
Strodtmann, Berl. 1866), worin er unter der
Maske eines Persers vom Standpunkt des Naturmenschen aus das damalige
politische, soziale und litterarische
Treiben der
Franzosen mit geistreichem
Spott geißelte.
Einen
Kommentar dazu lieferte
MauriceMeyer (Par. 1841). Um die
Gesetze und
Verfassungen der europäischen Kulturstaaten, die
er in seinem
»Esprit des lois« darzustellen beabsichtigte, näher kennen zu lernen, legte er 1726 seine
Stelle nieder und bereiste
Deutschland,
[* 16]
Ungarn,
[* 17]
Italien,
[* 18] dieSchweiz,
[* 19]
Holland und
England, wo er zwei Jahre blieb und zu
London
[* 20] in die
königliche
Societät der
Wissenschaften aufgenommen ward.
Kurz zuvor war er auch zum Mitglied der
PariserAkademie ernannt worden.
Nach seiner Rückkehr auf sein
Schloß Brède schrieb er die »Considérations sur les causes de la grandeur
desRomains et de leur décadence« (Amsterd. 1734; deutsch von
Hacke, Leipz. 1828; von Sporschil, das.
1842) und unter dem
PseudonymCharles d'Outrepont den »Dialogue de Sylla et d'Eucrate, et de Lysimaque«
(Par. 1748),
worin er das
Wesen eines
Despoten aufs feinste darlegt. Nach langen Vorstudien erschien endlich sein Hauptwerk:
»De l'esprit des lois« (Genf
[* 21] 1748, 2 Bde.;
deutsch von Hauswald,
Halle
[* 22] 1829, 3 Bde.; von
Ellissen, 4. Aufl., Leipz. 1854, und in fast alle europäischen
Sprachen übersetzt), der erste
Versuch, die
Entwickelung gesetzlicher
Institutionen und ihr Naturverhältnis zu lokalen und
sozialen
Bedingungen in den verschiedenen
Ländern in einem Überblick darzustellen.
Indem Montesquieu jedoch als unbeschränkter
Freidenker die
Religion und
Moral als lediglich von klimatischen und
Bodenverhältnissen abhängig ansah, dem
Rechts- und Pflichtgefühl in der Staatsmaschine eine untergeordnete
Stellung anwies
und die absolute Rechtsidee dem
Prinzip opferte, daß des
VolkesWohl das höchste
Gesetz sei, konnte das von ihm aufgestellte
System keinen Anspruch auf allgemeine Zustimmung erheben. Eine
Analyse des Werkes lieferte
Bertolini, einen
geistreichen
KommentarDestutt de Tracy (Par. 1819). Von Montesquieus übrigen Werken sind seine
»Lettres familiaires«
(Flor.
1767) und »Le
[* 23] temple de Gnide« (Par. 1725), letzteres,
eine Art Gedicht in
Prosa, ein der frivolen Zeitrichtung dargebrachtes
Opfer, zu nennen. Montesquieu starb in
Paris.
Ausgaben seiner sämtlichen Werke besorgten unter andernL. S.
Auger (Par. 1816, 6 Bde.), Parelle
(mit
Varianten und
Noten, das. 1826-27, 8 Bde.),
Dalibon (das. 1827, 8 Bde.),
Hachette (1865, 3 Bde.) und
Laboulaye (1875-79, 7 Bde.).
Nach
Eröffnung der
Gesetzgebenden Versammlung zog er sich ins Privatleben zurück, wanderte nach den Ereignissen des aus
und kehrte erst unter dem
Direktorium nach
Frankreich zurück, wurde jedoch von
Bonaparte, den er in einem
offenen
Brief aufforderte, den
Thron
[* 24] für die
Bourbonen wieder aufzurichten, von neuem verbannt. Nach der ersten
Restauration
ward Montesquiou-Fezensac Mitglied der provisorischen
Regierung, und vom bis zu
Napoleons I.
¶
2) Ambroise Anatole Auguste, Graf von, franz. Pair, Neffe des vorigen, geb. zu Paris, trat 1806 in
die Armee, wurde Ordonnanzoffizier Napoleons I. und 1813 Oberst. 1831 wurde er Maréchal de Camp, war in der Deputiertenkammer
einer der eifrigsten Verteidiger der Julidynastie und erhielt 1841 die Pairswürde. Er begleitete im Februar 1848 die Herzogin
von Orléans mit ihren Söhnen auf der Flucht von Paris über den Rhein. Er starb in Marsan (Gers). Auch als Dichter
hat er sich einen Namen gemacht durch: »Chants divers« (1843, 2 Bde.),
»Moïse« (1850, 2 Bde.;
neue Ausg. 1864),
»Hercule« (1874, 2 Bde.),
Übersetzung des Petrarca (1843-45, 3 Bde.) und der Gedichte Michelangelos (1875) u. einige Dramen.