Gleichzeitig mit
Serbien
[* 3] begann Montenegro
[* 4] wieder
Krieg gegen die Türkei.
[* 5]
Nikita rückte mit 15,000 Mann gegen Novosinje
vor, ward zwar zum
Rückzug genötigt, brachte aber auf demselben 28. Juli dem allzu eilig verfolgenden
Mukhtar Pascha eine empfindliche
Niederlage bei. Da die
Türken sodann ihre Hauptkraft gegen
Serbien wandten, konnte Montenegro wieder angriffsweise
vorgehen und 21. Okt. Medun erobern. Die
Intervention Rußlands zu gunsten
Serbiens machte auch dem
Krieg zwischen der Türkei
und Montenegro ein Ende.
Die
Konferenz der europäischen Großmächte beantragte
Januar 1877 für eine ansehnliche Gebietserweiterung, welche jedoch
die Türkei ablehnte.
Daher begann im Juni 1877 der
Krieg von neuem.
Suleiman Pascha drang von
Norden
[* 6] her
durch den Dugapaß in Montenegro ein; da jedoch die
Pforte ihre
Truppen gegen die
Russen notwendig brauchte
und sie abberief, konnten
die Montenegriner ihrerseits angriffsweise vorgehen.
FürstNikita zwang 8. Sept. Nikschits zur
Übergabe, wandte
sich dann gegen
Süden, nahm
Spizza und eroberte im
Januar 1878
Antivari. Im
Berliner
[* 7]
Vertrag vom wurde darauf die vollständige
Unabhängigkeit Montenegros anerkannt, und dasselbe erhielt einen so erheblichen
Zuwachs an Gebiet (5100 qkm), daß dies sich
mehr als verdoppelte; von großem Wert war namentlich der
Erwerb von Nikschits,
Podgoritza und
Antivari,
wozu 1880 anstatt der albanesischen
Distrikte Gusinje und Plava
Hafen und Gebiet von
Dulcigno kamen. 1879 verwandelte der
Fürst
den alten mit konsultativer
Stimme ausgestatteten
Senat in einen gesetzgebenden
Staatsrat und berief das erste konstitutionelle
Ministerium.
Die Beziehungen zur Türkei gestalteten sich durchaus friedlich, ja freundschaftlich, und 1883 stattete
sogar der
Fürst dem
Sultan einen Besuch in
Konstantinopel
[* 8] ab, wo er mit hohen
Ehren empfangen wurde.
Vgl. Frilley und Wlahovitz,
Le
[* 9] Montenegro contemporain (Par. 1875);
(spr. mongtepäng),XavierAymon de, franz. Schriftsteller,
geb. zu Apremont
(Obersaône), war 1848 als politischer
Publizist in antirevolutionärem
Sinn
thätig und wandte sich dann ausschließlich der
Roman- und Bühnenschriftstellerei zu, dabei unter konservativ-moralischer
Maske eine ausgesprochene realistische
Richtung verfolgend, im übrigen wegen seines liederlichen
Stils übel berufen. Von seinen
zahlreichen
Romanen, die meist auch in deutscher Übersetzung erschienen, sind als die bedeutenden anzuführen: »Confessions
d'un bohême« (1850);