L. (Balsamapfel, Balsamgurke), Gattung aus der Familie der Kukurbitaceen, ein- oder mehrjährige, kletternde
Kräuter mit lappigen Blättern, monözischen Blüten und aufspringender Kürbisfrucht. Momordica BalsaminaL. hat handförmige, fünf-
bis siebenlappige, gezahnte, glänzend grüne Blätter, weißlichgelbe Blüten und scharlachrote, rundlich eiförmige, an beiden
Enden verdünnte, eckige, höckerige Früchte, die sogen. Balsamäpfel (Wunderäpfel, Poma Hierosolymitana).
Die Pflanze stammt aus Ostindien und wird dort und in Westindien kultiviert. Man ißt die rohen Früchte und benutzt die reifen
mit ätzend scharfem Saft als Arzneimittel. Momordica Elaterium L. (Ecballium Elaterium Rich., gemeiner Springkürbis, Eselsgurke), in
den Mittelmeerländern, ausdauernd, mit fleischiger Wurzel, bis 1,5 m langen, weichstachlig behaarten
Stengeln ohne Ranken, langgestielten, herzeiförmigen oder fast spießförmigen, undeutlich dreilappigen, oberseits zerstreut
rauhhaarigen, unterseits dicht kurzhaarig-zottigen Blättern, gelben Blüten, die männlichen in gestielten Trauben, die weiblichen
einzeln in denselben Blattachseln. Die 4-5 cm lange, 2,5 cm breite, grüne, weichstachlige, dreifächerige, vielsamige Frucht
springt im reifen Zustand elastisch vom Stiel ab und schleudert dabei die schwärzlichbraunen Samen nebst
dem schleimigen, bittern Safte, den sie enthält, mit Heftigkeit ca. 1 m weit weg. Man benutzt sie zur Darstellung des Elateriums.
(lat. Momus), in der Mythologie der Alten der Gott des Spottes und des Tadels, nach Hesiod ein Sohn
der Nacht, kommt am meisten bei Lukian vor, der ihn zum alles verspottenden Liberalen unter den aristokratischen Göttern macht.
Geschildert wird er in einem griechischen Epigramm als entkräfteter Greis;
in neuern Kunstwerken erscheint er auch als hagerer
Jüngling mit Satyrgesicht und der Narrenkappe.
Stadt im Departement Bolivar der südamerikan. Republik Kolumbien, am Magdalenenfluß, hat 2 höhere
Schulen, 2 Druckereien, ein Hospital, ein Denkmal der Freiheit (1874 errichtet) und (1870) 7773 Einw. Die Industrie liefert Juwelierwaren,
Werkzeuge und Branntwein.
selbständiges Fürstentum am westl. Gestade des Meerbusens von Genua, 21,6 qkm (0,4 QM.)
groß mit (1886) 12,548 Einw., wird von dem französischen Departement Seealpen eingeschlossen und bildet eine absolute Erbmonarchie
im Besitz des Hauses Grimaldi. Dem Fürsten zur Seite steht ein Staatsrat, bestehend aus fünf Mitgliedern, und ein Generalgouverneur,
welche zusammen die Befugnisse der obersten Zentralbehörde ausüben. Dem Generalgouverneur ist ein Generalsekretär,
ein Staatssekretär und ein Generalschatzmeister beigegeben. An bewaffneter Macht unterhält der Fürst eine Ehrengarde, eine
Infanteriekompanie und eine Gendarmerieabteilung (zusammen 126 Mann). Eine Staatsschuld gibt es nicht. - Die Stadt Monaco liegt
auf einer ins Meer vorspringenden Felsenterrasse, an der Eisenbahn Nizza-Genua, in herrlicher Lage, welche
im Verein mit dem sehr günstigen Klima, noch mehr aber mit der berüchtigten Spielbank der Stadt zu neuem Aufblühen verholfen
hat. Monaco hat ein altes Fürstenschloß mit Fresken von Caravaggio, schönen Parkanlagen und fortifikatorischen Werken, einen
Hafen für kleine Schiffe, in welchem sich zufolge der Zolleinigung mit Frankreich von 1865 ein französisches
Zollamt befindet, und 3242 Einw. Zwischen dem inselartig ins Meer vorgeschobenen Monacofelsen und dem Steilabfall des Festlandes
(Tête de chien) hat sich das neue Monaco, welches als klimatischer Kurort benutzt wird, angesiedelt. Das Kasino mit der Spielbank
befindet sich 2 km nordöstlich von der Stadt bei der Eisenbahnstation Monte Carlo. In der Umgebung des
Städtchens entwickelt sich die ganze Pracht der südlichen Flora. ist Sitz eines deutschen Konsuls. - Der Name Monaco wird abgeleitet
von einem Tempel, welcher, dem Hercules monoecus geweiht, auf dem Felsen stand, auf welchem die jetzige Stadt gebaut
ist. Monaco gehörte als Herrschaft seit 968 der genuesischen Familie der Grimaldi (s. d.), die erst im 16. Jahrh. den
Fürstentitel annahmen und sich namentlich als kühne Korsaren einen Namen gemacht haben, da die Lage von Monaco wie geschaffen
für ein Seeräubernest ist. Beim Erlöschen der Familie Grimaldi im Mannesstamm 1731 kam das Fürstentum
durch Heirat an die französischen Grafen Goyon-Matignon. Im Pariser Vertrag vom wurde es in ein Schutzverhältnis
zu Sardinien gestellt, das durch die Deklaration vom die Souveränität des Fürstentums anerkannte, sich aber das
Recht der militärischen Besetzung der Stadt Monaco vorbehielt. Der gegenwärtige Fürst Karl III. Honorius (geb.
trat die früher zum Fürstentum gehörigen Städtchen Mentone und Roccabruna, welche seit 1848 von Sardinien besetzt worden
waren, 1861 gegen eine Entschädigung von 4 Mill. Frank an Frankreich ab.
Vgl. Métivier, et ses princes (2. Aufl., La Flêche
1865, 2 Bde.);
Boyer de Sainte-Suzanne, La principauté de Monaco (Par. 1884).
(griech.), ursprünglich s. v. w. Einheit, in welchem Sinn es schon die alten Mathematiker gebrauchten, wie denn
Eukleides in seinen Elementen die Zahl für eine aus Einheiten (Monaden) zusammengesetzte Vielheit erklärt. Pythagoras setzte
in seinem philosophisch-arithmetischen System die Monas und die Dyas einander entgegen und betrachtete beide
als die Prinzipien nicht nur aller Zahlen, sondern auch aller Dinge, weil und insofern diese zählbar seien. Platon hingegen
verstand unter Monaden, wofür er auch den Ausdruck Henaden gebrauchte, seine Ideen, die ihm als Einheiten galten und das Viele
oder das Unendliche, d. h. die unbestimmbare Mannigfaltigkeit der Einzeldinge
unter sich, befassen sollten. Leibniz (s. d.) endlich verstand unter Monaden absolut einfache Substanzen mit vorstellender Kraft
und erbaute auf diesem Begriff sein monadologisches System (vgl. Monadologie).
zu den Protozoen (s. d.) gehörige, einzellige, chlorophyllfreie Wesen, leben eine Zeitlang nach Art der Amöben,
kapseln sich aber dann in eine dicke, von ihnen selbst ausgeschiedene Hülle ein.
Die wenigen kernlosen Formen unter ihnen
werden von Häckel zu den Moneren (s. Protozoen) gestellt.