erbaute und eine sehr ernste Lebensrichtung hatte. Hervorgerufen und geleitet war die
Bewegung von den
GenferGeistlichen Empaytaz,
Malan,
Gaussen, Bost und
Galland. Aus den Mômiers ging 1831 die
Evangelische Gesellschaft in Genf
[* 2] hervor, die 1832 eine besondere Lehranstalt
errichtete; 1848 vereinigten sich die verschiedenen Dissidentengemeinden zu einer freien evangelischen
Kirche
(Église libre), welche seitdem neben der Staatskirche
(Église nationale) besteht.
Auch übernahm er später die Redaktion eines Teils der
»Monumenta Germaniae historica«. Außer seiner
»Römischen Geschichte«,
bis 46
v. Chr. (Leipz. 1854-55, 3 Bde.; 7. Aufl.,
Berl. 1881; Bd. 5, das.
1885), seinem Hauptwerk, welches durch die Lebendigkeit der
Darstellung und die Kühnheit seiner
IdeenEpoche machte und,
wenn es auch mancherlei
Widerspruch fand wegen des leidenschaftlichen und oft ungerechten
Urteils über manche hervorragende
Personen der römischen Geschichte und wegen des allzusehr hervortretenden Anklanges an moderne Verhältnisse, auf die
römische Geschichtsforschung doch außerordentlich anregend wirkte, sind von seinen
Arbeiten hervorzuheben: »De collegiis
et sodaliciis Romanorum«
(Kiel 1843);
»Die römischen
Tribus in administrativer Beziehung«
(Altona 1844);
»Zwei Sepulkralreden aus der Zeit
Augusts und
Hadrians« (das. 1864);
die
Ausgabe der sogen.
vatikanischen
Fragmente vorjustinianischen
Rechts (das. 1863) sowie der
»Res gestae divi
Augusti ex monumentis
Ancyrano et Apolloniensi« (das. 1865, 2. Aufl. 1883) und die
der
Pandekten (»Digesta
Justiniani
Augusti«, das. 1866-70);
»Die Örtlichkeit der Varusschlacht« (das.
1885).
Von besonderm Wert ist sein
»RömischesStaatsrecht« (Berl. 1871-1876, 2 Bde.; 3. Aufl.
1887). Auch als Mitglied des Abgeordnetenhauses 1873-82, in
dem er zur liberalen
Partei gehörte, trat
er bedeutsam hervor.
Vgl. Zangemeister,Th. als Schriftsteller (Heidelb. 1887).
Hierher gehören: die kritische
AusgabePindars, sein Hauptwerk (Berl. 1864), eine Textausgabe (das. 1866),
»Scholia Germani in
PindariOlympia«
(Kiel 1861),
eine Übersetzung (Leipz. 1846, 2. Aufl. 1853),
»Pindaros.
Zur Geschichte des Dichters und der Parteikämpfe jener Zeit«
(Kiel 1845),
»Parerga Pindarica« (Frankf. a. M. 1877). Sonst
heben wir die Untersuchungen über μετά, σύν und ἅμα (Frankf. 1874, 1876, 1879, 3
Programme) hervor.
SeinenShakespeare-Studien
entsprangen: »Der Perkins-Shakespeare« (Berl.
1854),
eine kritische
Ausgabe von »Romeo und
Julia« (Oldenb. 1859) und die
Schrift »Die
Kunst des Übersetzens fremdsprachlicher
Dichtungen ins Deutsche«
[* 24] (das. 1858; 2. Aufl., Frankf.
1886).