Herrschaft schnell über den Archipel aus, so daß die einzelnen
Fürsten zu bloßen Beamten der
OstindischenKompanie herabsanken.
Um das
Monopol des
Gewürzes sich zu sichern, beschränkten
sie den Anbau der Nelkenbäume auf
Amboina (s. d.) und die nahe dabeiliegenden
Inseln,
den derMuskatnußbäume auf die
GruppeBanda (s. d.) und ließen systematisch auf allen übrigen
Inseln die vorhandenen
Bäume ausrotten. Erst 1863 wurde der Anbau derselben freigegeben.
(LimulusMüll.), Krustaceengattung aus der
Ordnung der
Kiemenfüßer und der Unterordnung der Molukkenkrebse
[* 2] (Poecilopoda),
Tiere mit zwei Rückenschildern, von denen das vordere große Kopfbrustschild halbmondförmig ist, an seinen
Ecken mit einem
Stachel endigt und zwei facettierte und zwei einfache
Augen trägt, während das hintere mit dem vordern durch
ein fast geradliniges
Gelenk verbundene
Schild
[* 3] seitlich gezahnt und stachlig ist und wieder gelenkig mit
dem langen, scharfen Schwanzstachel sich verbindet.
Die auf der Unterseite weit vom Vorderrand entfernt liegende Mundöffnung ist von sechs
Paar mit
Scheren
[* 4] endigenden
Gliedmaßen
umgeben, von welchen das erste kurze
Paar denFühlern entspricht, während die Hüftglieder der drei folgenden
Paare als Kauwerkzeuge
dienen. Ein großer Deckel bedeckt die fünf
Paar platten, als
Ruder und
Kiemen dienenden
Gliedmaßen des
Hinterleibs. Man betrachtet die Molukkenkrebse als den Rest eines einer
Klasse gleichwertigen
Stammes, der schon
vor derEntwickelung
der eigentlichen
Krebse und der eigentlichen
Spinnen
[* 5] sich aus den ältesten
Gliedertieren abgelöst hat.
Die Molukkenkrebse erreichen die
Länge von 1
m und darüber und leben ausschließlich an den warmen
Küsten
des
Indischen Archipels, eine Art aber an der Ostküste von
Nordamerika.
[* 6] Sie schwimmen schlecht, kriechen langsam, wühlen
im Schlamm und nähren sich hauptsächlich von
Nereiden; bei trübem
Wetter
[* 7] kommen sie häufig ans Land.L.moluccanusLatr.
(s. Tafel
»Krebstiere«)
[* 8] wird beiBatavia
[* 9] gefangen und des eßbaren
Fleisches und der
Eier
[* 10] wegen auf den
Markt
gebracht, auch in
China
[* 11] ißt man die
Eier. Die amerikanischen
Arten dienen als Schweinefutter. Die Schwanzstacheln benutzen
die Eingebornen als Lanzenspitzen.
berühmtes Zauberkraut der alten Griechen, welches bereits
Homer dem
Odysseus vom
Hermes
[* 12] als
Bewahrungsmittel gegen die
Zaubereien der
Kirke reichen ließ. Die italienischen
Botaniker der
Renaissance erkannten, höchst
wahrscheinlich richtig, darin eine
Allium-Art, da diese in
Griechenland
[* 13] wie in ganz
Europa
[* 14] als Hauptabwendungsmittel von Bezauberung
gelten (molyein = entfernen, abwenden,
sc. Zauber), und hielten A. magicumL. oder A.MolyL. dafür. Da
diese
Arten jedoch gelbrötliche bis rote
Blumen tragen,
Homer die
Blumen aber milchweiß nennt, so stimmt nach
SprengelA. nigrumL. besser, sowohl mit der
Beschreibung des
Homer als des Theophrast.
AndreVersuche, die vielumdeutete
Pflanze in der weißen
Seerose oder schwarzen
Nieswurz etc. zu erkennen, sind völlig haltlos.
Durch
Reduktion der Molybdänsäure erhaltenes und geschmolzenes ist weiß, fast silberglänzend,
Atomgewicht 95,8, spez. Gew.
8,6, an der
Luft unveränderlich, oxydiert sich beim Erhitzen zu Molybdänsäure und wird nur von
Salpetersäure,
konzentrierter
Schwefelsäure
[* 15] und
Königswasser angegriffen. Es ist sechswertig und bildet mit
Sauerstoff mehrere
Oxyde. Das
Molybdänsäureanhydrid MoO3 bildet zarte weiße Blättchen, welche beim Erhitzen gelb, beim Erkalten wieder
farblos werden; es schmeckt scharf metallisch, löst sich in 570 Teilen
Wasser, schmilzt in der Rotglut, läßt sich, namentlich
im Luftstrom, leicht zu Blättchen und
Schuppen sublimieren.
Aus der
Lösung in
Salpetersäure scheidet sich Molybdänsäure H2MoO4 in gelben Krusten aus, die in
Wasser und
Säuren löslich sind. Von den Molybdänsäuresalzen, die sämtlich ungefärbt sind, wenn die
Base ungefärbt ist,
sind nur einige mit alkalischer
Base in
Wasser löslich. Molybdänsaures
Ammoniak (NH4)6Mo7O24 + 4H2O
^[(NH4)6Mo7O24+4H2O] bildet luftbeständige
Kristalle.
[* 16] Eine mit überschüssiger
Salpetersäure versetzte
Lösung
dieses
Salzes färbt sich mit den geringsten
Spuren von
Phosphorsäure gelb und gibt dann einen gelben
Niederschlag von phosphormolybdänsaurem
Ammoniak.
(Wasserblei, Molybdänit),
Mineral aus der
Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert hexagonal in
Tafeln, findet sich meist derb und eingesprengt, schalig oder krummblätterig, ist rötlich bleigrau,
metallisch glänzend, undurchsichtig, mild, in dünnen Blättchen biegsam, stark abfärbend, fettig anzufühlen,
Härte 1-1,5,
spez. Gew. 4,6-4,9, besteht
aus Schwefelmolybdän MoS2. Es kommt vor auf
Gängen und
Lagern älterer
Gebirge bei
Altenberg, Zinnwald,
Ehrenfriedersdorf,
Schlackenwalde im
Erzgebirge, bei Traversella und Macchetto in
Piemont, in
Finnland,
Cornwallis,
Nertschinsk,
Grönland und an vielen
OrtenNordamerikas. Es dient zur
Darstellung derMolybdänpräparate.¶