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(1885); die Erzählungen: »Vecche storie« (1883) und »La dogaressa di Venezia« (1884).
(1885); die Erzählungen: »Vecche storie« (1883) und »La dogaressa di Venezia« (1884).
Hafendamm, s. Mole. ^[= # 1) Matthieu, ausgezeichneter franz. Staatsmann, geb. 1584, Sohn Edouard Molés (gest. 1614), ...] [* 2]
Gottheit der Kanaaniter, ursprünglich die sengende Glut der Sonne [* 3] im Hochsommer, überhaupt die verzehrende, aber auch reinigende Kraft [* 4] des Feuers, dann der finstere Gott des harten, vernichtenden Kriegs; auch ist er der Gott des Planeten [* 5] Saturn. Er wurde in Stiergestalt oder mit dem Stierkopf (Minotauros) dargestellt. Ihm wurden zum Dank für den von ihm verliehenen Sieg nicht nur gefangene Feinde in Menge geopfert, sondern auch, um seine Gunst zu gewinnen oder seinen Zorn zu beschwichtigen, Menschenopfer, besonders Kinder und Jünglinge (in Zeiten besonderer Gefahr der älteste Sohn des Königs), dargebracht. Die Opfer wurden der ehernen hohlen Bildsäule in die Hände gelegt und rollten in das vom Feuer erfüllte Innere, wo sie verbrannten. Besonders in Karthago [* 6] war dieser Molochdienst verbreitet (der Stier des Phalaris [* 7] ist das Bild des Moloch); aber auch bei den Israeliten fand derselbe durch Salomo Eingang. Die Griechen nannten Moloch Kronos.
(Mallauchen, Gitschen), das betrügerische Verjüngen der Pferde [* 8] durch Herstellung falscher, eingebrannter oder mit dem Meißel [* 9] eingegrabener und dann geschwärzter »Kunden« an den Zähnen.
Diesen falschen Kunden fehlt die Schmelzeinfassung, und ihre quer-ovale Form stimmt mit der Form der im höhern Alter rundlich erscheinenden Reibeflächen nicht überein.
Flecken im russ. Gouvernement Wilna, [* 10] Kreis [* 11] Wileika, an der Uscha und der Eisenbahn Libau-Romny, mit Schullehrerseminar, war im Feldzug von 1812 einige Zeit das Hauptquartier Napoleons I.;
(spr. mălō-), 1) linker Nebenfluß der Wolga, entspringt im russ. Gouvernement Twer, durchfließt spiralförmig die Gouvernements Nowgorod, Twer und Jaroslaw, wird bei Ustjushna schiffbar und gehört von der Mündung der Tschagodoschtscha an auf 206 km zum Tichwinschen Kanalsystem (s. d.). Die ist trotz ihrer 13 Stromschnellen und Sandbänke von großer Wichtigkeit für die Binnenschiffahrt Rußlands. Ihre Länge beträgt 544 km, die Breite [* 12] zwischen 100 u. 200 m (während der Frühjahrsüberschwemmungen 700-800 m und mehr), die Tiefe 1½-2½ m. -
2) Kreisstadt im russ. Gouvernement Jaroslaw, am Fluß Mologa, unfern seiner Mündung in die Wolga, hat 4 Kirchen, eine Stadtbank, während der Schiffahrtszeit lebhaften Handel mit Viktualien und Holzprodukten und (1883) 6361 Einw. Vom 14.-16. Jahrh. fand hier ein berühmter Jahrmarkt statt; infolge der Versandung der Wolga zog sich der Handel später mehr nach Rybinsk (s. d.).
Insel des Königreichs Hawai [* 13] (s. d.). ^[= # (Sandwichinseln), Inselreich in der nördlichen Hälfte des Stillen Ozeans, dessen von SO. nach ...]
s. v. w. Malakanen (s. d.); ^[= (Milchesser), religiöse Sekte in Rußland, genießt zur Fastenzeit Milch, was bei der orthodoxen ...]
s. auch Raskolniken.
(Molotter, lat. Molossi), Volk hellenischen Stammes, welches der Sage nach von Pyrrhos, dem Sohn des Achilleus, aus Thessalien nach Epirus geführt wurde, wo es sich nördlich vom Ambrakischen Meerbusen um Dodona her in der nach ihm benannten Landschaft Molossis oder Molossia, besonders durch die zur Jagd tauglichen molossischen Hunde [* 14] berühmt, festsetzte und in Besitz des Orakels von Dodona kam. Die epirotischen Molosser vermischten sich mit den zurückgebliebenen alten Bewohnern des Landes, weshalb sie von den übrigen Griechen als halbe Barbaren angesehen wurden und nicht an den Amphiktyonenversammlungen teilnehmen durften.
Sie unterwarfen sich allmählich den größten Teil von Epirus, daher sich ihre Könige, die gegen 1000 Jahre lang daselbst herrschende Dynastie der Äakiden oder Pyrrhiden, später selbst Könige von Epirus nannten. Unter ihren Städten war Passaron, die Residenz der Könige, die bedeutendste. Nach dem Peloponnesischen Krieg eroberten die Molosser das akarnanische Ambrakia und erhoben es zu ihrer Hauptstadt. Nach dem Tod Pyrrhos' III. (192 v. Chr.) zerfiel das Reich der und wurde eine Beute der Makedonier und dann der Römer. [* 15]
(lat.), ein aus drei Längen bestehender Versfuß, z. B. Mondscheinnacht.
Kuhvogel. ^[= (Kuhstar Sws.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Stärlinge ...]
(Molotschánski Liman), ein 207 qkm (3,77 QM.) großer Salzsee im russ. Gouvernement Taurien, dessen Wasser in sehr trocknen Jahren (z. B. 1833 und 1843) verdunstet und eine dicke Salzschicht zurückläßt. In ihn ergießt sich die 112 km lange Molotschnaja, an derem fruchtbaren Ufern sich der blühende Molotschanskische Mennoniten-Kolonialbezirk befindet, welcher 1860 bereits 55 Kolonien mit gegen 145,000 Hektar Land und über 20,000 deutschen Einwohnern zählte, neuerdings aber durch zahlreiche Auswanderungen nach Amerika [* 16] in seiner Entwickelung zurückgegangen ist. Die Bevölkerung [* 17] beschäftigt sich mit Ackerbau, Viehzucht [* 18] (besonders Merinos), Tabaks-, Seiden- und Gartenbau, ferner mit Fabrikation in Tuch, Seide, [* 19] Branntwein, Bier, Thongeschirren etc.
Kreishauptstadt im deutschen Bezirk Unterelsaß, an der Breusch, am Fuß der Vogesen und an den Eisenbahnen Schlettstadt-Zabern und Straßburg-Rothau, 176 m ü. M., hat eine schöne kath. Pfarrkirche (von 1580), ein altes Rathaus, ein Amtsgericht, Fabrikation von Sicheln, Sägen, [* 20] Meißeln, Schrauben [* 21] etc., ein reiches Hospital, vortrefflichen Wein- und Hopfenbau und (1885) 3087 meist kath. Einwohner. - Molsheim gehörte früher zum Bistum Straßburg. [* 22] Nach der Einführung der Reformation in Straßburg begaben sich die katholischen Domherren jener Stadt nach und machten aus der Pfarrkirche eine Kollegiatkirche. Die um 1580 in Molsheim errichtete Jesuitenschule wurde 1702 nach Straßburg verlegt.
mecklenburg. Adelsgeschlecht, welches zuerst im 13. Jahrh. vorkommt, teilt sich in zwei Hauptlinien: die ältere oder mecklenburgische, welche 1770 in den Reichsgrafenstand, und die jüngere oder dänische, die schon 1750 in den dänischen Grafenstand erhoben ward.
Vgl. Langhorn, Historische Nachrichten über die dänischen Moltke (Kiel [* 23] 1871).
Die namhaftesten Sprößlinge des Geschlechts sind:
1) Adam Gottlob von, Stifter der jüngern Linie, geb. zu Riesenau, war ein vertrauter Freund des Königs Friedrich V. von Dänemark [* 24] und Klopstocks und starb 1792 mit Hinterlassung von 22 Söhnen, die fast alle zu hohen Stellungen im Staats- und Militärdienst gelangten.
2) Joachim Godske, dän. Staatsmann, Sohn des vorigen, geb. trat in den Militärdienst, verließ denselben aber 1766 wieder, studierte in Kopenhagen, [* 25] trat, nachdem er sich durch fünfjährige Reisen im Ausland ausgebildet hatte, in den Staatsdienst und wurde 1775 Finanzminister, aber 1784, nachdem er die Finanzen geordnet, entlassen. Nachdem er bis 1813 auf seinen Gütern gelebt, wurde er später wieder zum Geheimen Staatsminister ernannt und starb ¶
3) Adam Gottlob Detlev von, geb. legte zur Zeit der französischen Revolution den Grafentitel ab und nannte sich Citoyen Moltke, nahm an den Bestrebungen der schleswig-holsteinischen Ritterschaft 1815-23 unter Dahlmanns Leitung zur Erlangung einer Verfassung thätigen Anteil und starb Er schrieb: »Einiges über die Verfassung Schleswig-Holsteins« (Lüb. 1833) und mehrere Dichtwerke.
4) Magnus von, Bruder des vorigen, geb. studierte in Kiel und Göttingen, [* 27] bekundete in seiner Schrift »Über den Adel und dessen Verhältnis zum Bürgerstand« (Hamb. 1830),
welche die vortreffliche Gegenschrift Kahldorfs: »Über den Adel, an den Grafen Magnus v. Moltke« (das. 1831) hervorrief, eine streng konservative Gesinnung, neigte sich aber später, wie seine Schriften: »Über das Wahlgesetz und die Kammer mit Rücksicht auf Schleswig [* 28] und Holstein« (das. 1834) und »Über die Einnahmequellen des Staats« (das. 1846) bewiesen, dem Liberalismus zu. Als Präsident der schleswigschen Provinzialstände sprach er für Preßfreiheit und Ordnung in den Finanzen und forderte Trennung der Finanzen Schleswig-Holsteins von den dänischen sowie einen verantwortlichen Finanzminister. Noch ist von seinen Arbeiten hervorzuheben: »Die schleswig-holsteinische Frage« (Hamb. 1849). Er starb in Kiel.
5) Adam Wilhelm von, Sohn von Moltke 2), geb. erwarb sich durch seine Hingebung an das Interesse Dänemarks das Vertrauen der Könige Friedrich VI. und Christian VIII., unter welch letzterm er die Finanzen und die Rentenkammer verwaltete und später als Gesandter nach Paris [* 29] ging. Von da bei den Märzereignissen in Kopenhagen zurückgerufen, ward er unter Belassung des Portefeuilles der Finanzen an die Spitze des Staatsministeriums gestellt. Die nächste Folge hiervon war die königliche Proklamation vom 24. März über die unzertrennliche Verbindung Schleswigs mit Holstein. Am trat Moltke die Finanzen an den Grafen Sponneck ab und übernahm die Oberleitung des Auswärtigen sowie der Angelegenheiten Schleswigs, übergab jedoch das Portefeuille des Äußern an Reedtz. Am reichte er auch als Vorsitzender im Staatsrat seine Entlassung ein. Ende August 1854 ward er zum Präsidenten des Reichsrats ernannt. Er hat sich vielfach als Freund von Kunst und Wissenschaft bekundet. Er starb in Kopenhagen.
6) Karl von, ältester Sohn von Moltke 3), geb. war früher den schleswig-holsteinischen Interessen zugethan, trat jedoch in Kopenhagen zur absolutistischen Partei über, ward Präsident der schleswig-holsteinischen Kanzlei, Staatsminister, ging 1849 als dänischer Gesandter nach Rußland, war vom 13. Juli bis Minister ohne Portefeuille und vom bis Minister für Schleswig, in welcher Stellung er seine Abneigung gegen die Herzogtümer durch eine Reihe von drückenden Maßregeln zu erkennen gab. Er starb
7) Helmuth Karl Bernhard, Graf von, preuß. Generalfeldmarschall, geb. zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin, Sohn des dänischen Generalleutnants Viktor von Moltke (gest. 1846) und Henriettens, geborne Paschen (gest. 1838), ging 1812 nach Kopenhagen, um als Kadett die militärische Laufbahn zu beginnen. Zehn Jahre später trat er als Infanterieleutnant in preußische Kriegsdienste über. Hier zeichnete er sich bald so aus, daß 1832 seine Aufnahme in den Generalstab erfolgte.
Drei Jahre darauf unternahm er eine Reise in den Orient, welche ihn dem Sultan Mahmud nahebrachte und zur Folge hatte, daß er, für mehrere Jahre beurlaubt, der Ratgeber des Sultans wurde bei den von diesem beabsichtigten militärischen Reformen. Auch war Moltke Teilnehmer an dem türkischen Feldzug gegen Mehemed Ali (1839), wo der türkische Oberbefehlshaber freilich seinen verständigen Rat verschmähte und dafür bei Nisib geschlagen wurde. Der Aufenthalt in der Türkei [* 30] gab ihm Veranlassung zu mehreren schriftstellerischen Arbeiten, nämlich: »Der russisch-türkische Feldzug in der europäischen Türkei« (Berl. 1835, 2. Aufl. 1877) und »Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835-39« (das. 1841, 4. Aufl. 1882). Nach Mahmuds Tod 1839 heimgekehrt, trat Moltke in den Generalstab zurück; ward 1842 Major, 1846 Adjutant bei dem in Rom [* 31] lebenden Prinzen Heinrich von Preußen [* 32] und nach dessen Tod 1847 beim Generalkommando am Rhein. 1848 zum Abteilungsvorstand im Großen Generalstab ernannt, war Moltke 1849-55 Chef des Generalstabs des 4. Armeekorps und seit 1856 Adjutant des Prinzen Friedrich Wilhelm (jetzigen Kaisers Friedrich). 1858 trat er an die Spitze des Generalstabs der Armee, und 1859 erhielt er den Rang eines Generalleutnants. Um die Ausbildung der Generalstabsoffiziere erwarb er sich durch eigne Vorträge wie durch stete Leitung und Überwachung ihrer Arbeiten große Verdienste.
Der Operationsentwurf für den deutsch-dänischen Krieg war großenteils sein Werk, wie er denn auch Ende April 1864 Generalstabschef des Prinzen Friedrich Karl, Oberbefehlshabers der Alliierten, ward. Über Erwarten glänzend entfaltete sich Moltkes strategische Begabung in dem deutschen Krieg vom Sommer 1866. Im Juni d. J. zum General der Infanterie ernannt, begleitete er den König in das Lager [* 33] und wohnte der entscheidenden Schlacht von Königgrätz [* 34] bei. Nach derselben leitete er auch den Vormarsch der Preußen gegen Wien [* 35] und Olmütz [* 36] und führte die Verhandlungen in Nikolsburg, welche den Waffenstillstand vom 2. Aug. zur Folge hatten.
Als Auszeichnung für seine Verdienste ward ihm vom König der Schwarze Adlerorden und von der Nation eine Dotation verliehen. Unermüdlich thätig, betrieb er sofort die Beseitigung aller Mängel in der Organisation und Taktik der preußischen Armee, welche sich 1866 namentlich bei der Kavallerie und Artillerie herausgestellt hatten. Zugleich bereitete er alles für den erwarteten Entscheidungskampf mit Frankreich vor und arbeitete einen genauen Mobilmachungs- und Feldzugsplan bereits 1868 aus.
Derselbe bewährte sich bei dem Ausbruch des Kriegs 1870 aufs glänzendste. Die ohne alle Störung bewerkstelligte Beorderung der Heeresmassen auf der Eisenbahn, der Aufmarsch der drei Armeen am Rhein sowie die Leitung der Kriegsoperationen selbst erfüllten alle Welt mit Bewunderung und Vertrauen in seine Leitung. »Getrennt marschieren, vereint schlagen« war seine Maxime, und die Siege der deutschen Armeen haben sie bewährt. Vorzüglich die große Rechtsschwenkung der dritten und der Maasarmee Ende August, die mit Sedan [* 37] endete, und die Sicherung der Belagerung von Paris werden stets als strategische Meisterstücke anerkannt werden. Er durfte vieles wagen, weil er genau zu beurteilen wußte, was er seinen Streitkräften zumuten konnte. Die Ehren und Belohnungen, die ihm zu teil wurden, waren zahlreich. Am wurde er in den ¶