Im J. 1879 sind für die Molière-Forschung zwei besondere
Organe
gegründet worden: in
Frankreich der »Moliériste« und in
Deutschland
[* 5] das »Molière-Museum« (hrsg.
von Schwerer, Wiesb. 1879-84).
1)
Luis, jesuit. Theolog, geb. 1535 zu
Cuenca in
Neukastilien, trat in den Jesuitenorden,
warb
Lehrer der
Theologie zu
Evora und starb in
Madrid.
[* 12] In seinem
Buch »Liberi arbitrii cum gratiae donis etc.
concordia« (Lissab. 1588) lehrte er die Bedingtheit der göttlichen Heilsabsichten durch
die Rücksicht auf den vorausgewußten
Willen des
Menschen. Diese
Ansicht ward von den
Dominikanern als antithomistisch bestritten,
dagegen von vielen
Jesuiten (Molinisten) verteidigt, wodurch ein Streit entstand, der nachmals in den Jansenistischen Streitigkeiten
(s.
Jansen) sich fortsetzte.
Vgl. Schneemann, Die Entstehung der thomistisch-molinistischen
Kontroverse(Freiburg
1879);
Seit 1881 wieder in
Paris, redigiert er hier das
»Journal des économistes«. Molinari hat zahlreiche Werke geschrieben und viele
Abhandlungen in
Zeitschriften veröffentlicht. Zu erwähnen sind: »Des moyens d'améliorer le sort des classes laborieuses«
(1844);
Miguel de, span.
Mystiker, geb. zu Patacina bei
Saragossa,
[* 16] lebte seit 1669 als
Weltpriester in
Rom und
erwarb sich durch seine
Schrift
»Guida spirituale«
(»GeistlicherFührer«,
Rom 1675; deutsch von
Arnold, Frankf. 1699), worin er,
im
Gegensatz zu dem kirchlichen
Mechanismus und den äußerlichen Andachtsübungen derDominikaner und
Jesuiten,
Seelenruhe, reine Gottesliebe und Vernichtung alles eignen
Lebens als den Weg des
Heils empfahl
(Quietismus), großes Ansehen,
aber auch den
Haß der
Jesuiten, auf deren Veranlassung 68
Sätze in dem Werk 1687 als ketzerisch verdammt, Molinos aber durch die
Folter zum
Widerruf gezwungen und zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt wurde. Daselbst starb Molinos wahrscheinlich
(Molionen), nach griech.
Mythus Kteatos und
Eurytos, die aneinander gewachsenen
Söhne des
Poseidon
[* 18] und der
Molione, nach andern des
Aktor, eines
Bruders des
Augeias, daher auch Aktorionen genannt, kämpften schon alsKnaben
gegen
Nestor und die Pylier.
Stuttgart,
[* 25] blieb daselbst bis 1849 und ließ sich dann in London
[* 26] nieder, wo er als Virtuose und Lehrer einen ausgedehnten Wirkungskreis
fand. Er starb in Kannstatt.
[* 27] Molique folgte als Spieler wie als Komponist für sein Instrument der von Spohr eingeschlagenen
Richtung, und seine Werke lassen neben reicher und edler Erfindung sowie meisterhafter Faktur eine solche
Geistesverwandtschaft mit denen des genannten Meisters erkennen, daß sie als eine schätzbare Bereicherung der Violinlitteratur
gelten dürfen. Von nicht geringerm Kunstwert sind seine übrigen Kompositionen, Streichquartette, eine Messe, ein Oratorium:
»Abraham«, wenn auch dieselben nur wenig bekannt geworden sind.