Holzläden, die man bei strenger
Kälte mit
Moos oder
Laub bedeckt, oder dicke
Woll- und Haardecken. Bei gelinderer
Witterung
werden die
Fenster mittels untergesteckter
Luft- oder
Kerbhölzer an der dem
Wind entgegengesetzten Seite gelüftet, bei warmem
und sanftem
Regen ganz abgenommen. Je weiter das Jahr vorrückt, und je wärmer das
Wetter
[* 2] wird, desto
mehr muß man die
Pflanzen an die
Luft gewöhnen, besonders wenn man diese auf den
Stand im
Freien vorbereiten will. Bei vielen
kann man die
Fenster am
Tage ganz abnehmen und braucht sie nur in kalten
Nächten aufzulegen. Zum Beschatten dienen
Rohr- oder
Bastmatten, Leinwandrahmen etc. Das
Begießen muß mit abgestandenem
Wasser von der
Temperatur des Mistbeets
geschehen.
Weinstöcke werden durch Augenstecklinge im warmen
Mistbeet vermehrt, die Rebstöcke in ebensolchem in
Töpfen weiter gezogen und auf
Mist im
Treibhaus bis zur
Reife der
Trauben (im ganzen 18
Monate vom
Einsetzen der Augenstecklinge
an) weiter kultiviert. Erdbeerpflanzen werden in Töpfen angezogen und im bis zur Fruchtreife warmen
Mistbeet im
Freien oder
im
Haus gehalten.
Topfpflanzen, darunter auch
Zwiebel- und Knollengewächse, werden bei Mistbeetkultur üppiger und
kräftiger in Blättern und
Blüten; sie werden zu geeigneter Zeit in
Sägespäne, Torfmull od. dgl. oder ohne Töpfe in
die
Erde auf dem warmen
Mistbeet gesetzt, letztere nach vollendeter
Ausbildung wieder in Töpfe gebracht, dann bis zum Anwachsen
im lauwarmen
Mistbeet durch Überspritzen feucht gehalten, anfangs von
Luft und
Sonne
[* 5] abgeschlossen, an
die sie nur allmählich gewöhnt werden dürfen. Bei der Mistbeetkultur darf die Bodenwärme nie 30° R. übersteigen;
die
Pflanzen müssen mit
Aufmerksamkeit gegossen, zuweilen überspritzt werden, immer mit überschlagenem
Wasser von der
Lufttemperatur
des
Beets. Wenn das Wachstum derPflanzen es fordert, muß der
Kasten gehoben und mit erneutem
Umschlag versehen
werden.
Stadt in
Mähren,
[* 6] im sogen.
Kuhländchen, an der Ostrawitza, dem schlesischen
Friedek gegenüber und an der Bahnlinie
Ostrau-Friedland, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine Flachsspinnerei, ansehnliche
mechanische und Handweberei in
Baumwolle,
[* 7] eine Druckfabrik, bedeutenden
Handel und (1880) 3769 Einw.
Stadt in
Niederösterreich, an der
Wien-BrünnerEisenbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts,
hat ein Barnabitenkloster, eine Landessiechenanstalt, eine alte, hoch gelegene
Kirche, Weinbau und (1880) 2863 Einw.
Pfarrdorf im
bayr. Regierungsbezirk
Oberfranken, südwestlich bei
Baireuth,
[* 8] hat (1885) 580 Einw.
und ist der
Mittelpunkt einer wendischen Bevölkerungsenklave, welche 13 größere und kleinere
Dörfer umfaßt.
Während der Frankenherrschaft auf
Morea war Misthra die Hauptstadt des
Thals, ging aber zuerst von allen Teilen
der
Halbinsel an Byzanz verloren. 1460 wurde es türkisch und blieb es mit geringen
Unterbrechungen bis 1687. Unter der Herrschaft
Venedigs wurde es die Hauptstadt des
Braccio di
Maina und blühte auch unter der Herrschaft der
Türken, bis es im griechischen
Freiheitskampf 1825 von
Ibrahim Pascha verwüstet wurde. Die
Regierung befahl 1834, daß die Bewohner von
den
Bergen
[* 11] herab nach der
Ebene übersiedeln sollten, um dort das alte
Sparta (s.
Sparti) wieder aufzubauen.
Der gemeine
Roßkäfer
(GeotrupesstercorariusL.), 2
cm lang, mit rundlichem
Körper, rautenförmigem, vorn aufgeworfenem Kopfschild,
querem, hinten geradrandigem Halsschild, vollständig geteilten
Augen und tief gestreiften Flügeldecken, ist oberseits schwarz,
blau oder grün schillernd, unterseits veilchenblau; der kleinere Frühlingsroßkäfer (G. vernalisL.) ist fast
halbkugelig, glänzend stahlblau, mit sehr glatter, fast polierter Rückenfläche; beide leben hauptsächlich im Pferdedung
und im
Herbst in
Pilzen, fliegen schwerfällig und mit lautem Gebrumm und legen ihre
Eier einzeln in fußtiefe
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Röhren,
[* 17] welche sie für die Larve mit einem Mistpfropfen füllen, und aus welchen die Käfer erst im nächsten Frühjahr auskriechen.