(neulat.), im
Gegensatz des
Majorats (s. d.) diejenige Art der deutschrechtlichen
Erbfolge, wonach immer der
jüngste der
Familie oder ein
Glied der
[* 6] jüngsten
Linie des
Hauses nach einer festgesetzten
Ordnung als
Erbe
eintritt, und welche namentlich bei Bauerngütern vorkommt (s.
Bauerngut, S. 470).
sodann wegen der für sie charakteristischen
kleinen
Terz die
Molltonart. Minore tritt oft auf als Überschrift eines Zwischensätzchens
(Trio) in
Märschen,
Tänzen etc., wenn
dasselbe in
Moll steht, der Hauptteil dagegen inDur. Vgl.
Maggiore.
(neulat.), Minderzahl, die bei einer
Abstimmung oder
Wahl sich ergebende Minderheit der
Stimmen, im
Gegensatz
zur Stimmenmehrheit oder
Majorität (s. d.). ist auch die Bezeichnung für diejenigen, welche bei
der
Abstimmung in der Minderzahl bleiben, wie man denn z. B. von einem
Abgeordneten sagt, er habe mit der Minorität gestimmt. Minoritätsvotum, Begründung einer
Ansicht, welche in der Minderheit geblieben;
Minoritätspartei, diejenige
Partei, welche sich in einer politischen
Körperschaft einer ständigen Mehrheit gegenüber befindet
und daher meistens überstimmt wird. Minoritätspolitik, das politische Verhalten der Minderheit in einer parlamentarischen
Versammlung. Eine ausgesprochene und entschiedene Minoritätspolitik pflegt sich
den Regierungsvorlagen
wenn nicht prinzipiell ablehnend, so doch jedenfalls nicht entgegenkommend zu verhalten.
(Minores fratres,
Mindere Brüder) war ursprünglich Selbstbezeichnung aller
Franziskaner (s. d.); später
trugen die grau gekleideten jenen, die braun gekleideten diesen
Namen. Die Streitigkeiten über die
Auslegung der Ordensregel,
die strengere oder freiere Auffassung derselben, gaben gleich von Anfang
Anlaß zu mannigfachen Parteiungen;
der laxern
Partei des
Elias traten in
Italien
[* 7] die Cäsarianer und
Cölestiner-Eremiten (nicht zu verwechseln mit den
Cölestinern),
in
Frankreich die Minoríten von
Narbonne und überhaupt die
Spiritualen entgegen; diese wurden als ketzerisch unterdrückt, während
die Clareniner (s. d.) sich länger hielten, aber auch prinziploser
schwankten zwischen den
Konventualen und
Observanten.
Auch soll er die erste bedeutende
Seemacht geschaffen haben. Erst die alexandrinische
Sage macht ihn zum grausamen
Tyrannen.
Als sein Sohn Androgeos vom attischen König
Ägeus gegen den marathonischen
Stier geschickt und von diesem getötet worden
war, überzog Minos
Attika mitKrieg und eroberte
Athen,
[* 11] das sich durch einen jährlich (oder alle neun Jahre)
zu entrichtenden
Tribut von sieben
Jünglingen und sieben
Jungfrauen löste (vgl.
Minotauros).
SeinenTod soll Minos bei Verfolgung
des
Dädalos
[* 12] in
Sizilien
[* 13] im
Bade durch die Töchter des
KönigsKokalos oder durch diesen selbst gefunden haben.
Homer und
Hesiod kennen nur Einen Minos, den Herrscher zu
Knosos, Sohn und
Freund des
Zeus; erst die spätere Zeit nahm jenen zweiten an.
das Ungeheuer mit menschlichem
Körper und Stierkopf, das nach dem
Mythus aus der unnatürlichen
Liebe der
Pasiphae, Gemahlin des
Minos, zu dem von
Poseidon
[* 15] dem letztern gesandten schneeweißen
Stier entsprungen
war.
Minos sperrte ihn in das von
Dädalos erbaute knosische
Labyrinth, wo ihm Verbrecher und auch die von
Athen als
Tribut zugesandten
Jünglinge und
Jungfrauen vorgeworfen wurden, bis end-