N.) und dem
FlußRion (im S.), gehörte später zu
Persien,
[* 2] fiel 1804 an Rußland und bildet seit 1867 einen Teil des russisch-kaukasischen
GouvernementsKutais (die
Kreise
[* 3] Sugdid und Senak) mit zusammen 4625 qkm (84 QM.) und (1873)
175,438 Einw. Das Land ist gebirgig (im innersten Teil sogar Hochgebirge), im
S. morastig. Die
Fruchtbarkeit des
Bodens bei hoher
Temperatur und feuchter
Luft gewährt einen außerodentlichen ^[richtig:
außerordentlichen] Vegetationsreichtum.
(Miño, spr. minnjo), einer der Hauptflüsse
Spaniens, entspringt in
Galicien auf der
Sierra de Meira, bei
Fuente-Minho,
fließt südlich und südwestlich, bildet in seinem untern
Lauf die
Grenze zwischen
Spanien
[* 12] und
Portugal
und ergießt sich, nachdem er rechts den
Parga,
Ferreira und Tea, links den Neira und den
Sil (bedeutender als der Minho selbst)
aufgenommen, nach einem 280 km langen
Lauf in breiter Mündung bei Caminhão in den Atlantischen
Ozean.
Schiffbar wird er erst 40 km vor seiner Mündung bei Salvatierra, aber auch
nur für kleinere Fahrzeuge; größere können
die an der Mündung liegende sehr versandete
Barre nicht passieren.
Sein Stromgebiet umfaßt 40,700 qkm (740 QM.). Er hieß
bei den Alten wegen seiner menniggelben
Farbe Minius, woraus der
Name Minho entstanden ist. - Die nach ihm
benannte portugiesische
Provinz Minho (genauer
Entre Douro e Minho) bildet den nordwestlichsten Teil des
Königreichs, grenzt nördlich
an
Galicien
(ProvinzenPontevedra und
Orense), östlich an die
ProvinzTraz os Montes, südlich an
Beira (durch den
Douro davon getrennt),
westlich an den Atlantischen
Ozean und ist nächst
Algarve die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte
Provinz von ganz
Portugal (139
Seelen auf 1 qkm). Ihr Flächenraum beträgt 7273 qkm (nach Strelbitsky 7213 qkm
oder 131 QM.) mit (1878) 982,735 Einw.
(1881 auf 1,015,000 geschätzt).
Die
Provinz besteht aus dem von zahlreichen
Thälern durchschnittenen Zentralplateau von
Braga, der nördlichen
Hälfte des untern Dourothals, den
Thälern der
Flüsse
[* 13] Tamega,
Ave, Cávado und Limia und einem ziemlich niedrigen Küstenstrich.
Unter den
Gebirgen, welche sie durchziehen, sind die malerische
Serra da Gerez und die 1279 m hohe
Serra da Cabreira hervorzuheben.
Der
Boden ist zwar meist von felsiger, steiniger oder sandiger
Beschaffenheit, aber infolge der reichlichen
Bewässerung und des milden, feuchten
Klimas sowie infolge äußerst sorgsamer Bearbeitung sehr
ergiebig.
(v. lat. minium,
»Mennige«) heißt ursprünglich und im eigentlichen
Sinn des
Wortes der gemalte
Schmuck der
geschriebenen
Bücher. Zu diesem
Schmuck gehören die mit Rankenwerk versehenen großen Anfangsbuchstaben
(Initialen), die Randzeichnungen und
Einfassungen der
Schrift, die in dieselbe eingestreuten kleinern und die selbständigen,
ganze Seiten bedeckenden
Bilder. Die Herstellung der
Bücher geschah in alter Zeit vorzugsweise in den
Klöstern.
Die Miniaturmalerei folgt dem Entwickelungsgang der
Malerei im allgemeinen und ist für
Perioden, deren Erzeugnisse auf dem
Gebiet der Wand- oder Tafelmalerei untergegangen sind, von großer Wichtigkeit. Die ältesten Miniaturen, über 3000 Jahre
alt, finden wir im alten
Ägypten;
[* 18] zahlreiche Proben bildlicher
Darstellungen auf
Papyrusrollen sind in
altägyptischen
Gräbern gefunden worden und noch erhalten. Auch die
Römer
[* 19] schmückten ihre
Bücher mit
Zeichnungen, doch ist
davon nichts erhalten.
Das älteste
Beispiel einer Buchmalerei aus unsrer
Zeitrechnung ist eine aus dem 4. Jahrh. herstammende
Handschrift in Kleinquart
mit
Stücken des Vergil in der vatikanischen
Bibliothek zu
Rom.
[* 20] An dieselbe schließen sich einige
Manuskripte
von ähnlichem
Alter in verschiedenen andern italienischen
Bibliotheken. Die
Bilder derselben zeigen noch Anklänge an den
Stil
des klassischen
Altertums. Während im weströmischen
Reich wegen Staatsumwälzungen und verheerender
Kriege die
Kunst nicht
gepflegt werden konnte, gelangte die Miniaturmalerei im oströmischen
Reich zu hoher
Blüte.
[* 21]
Dort löste
sie sich auch bald als selbständige
Kunst von der
Kalligraphie ab. Von byzantinischen
Handschriften mit Miniaturen ist besonders
bemerkenswert eine
Genesis aus dem 5. Jahrh. und eine Arzneimittellehre des
Dioskorides mit Bildnissen von
Ärzten (beide in
¶
mehr
Wien),
[* 23] eine lateinische Bibel
[* 24] von 540 in der Bibliotheca Laurentiana zu Florenz
[* 25] und eine fast 10 m lange, aus 15 Blättern zusammengeklebte
Pergamentrolle mit Darstellungen der Thaten des Josua aus dem 7. Jahrh. in der vatikanischen Bibliothek zu Rom (s. Tafel »Ornamente
II«,
[* 26] Fig. 38 u. 39). Die spätern Arbeiten der byzantinischen Zeit sind oft schon sehr handwerksmäßig.
Eine eigentümliche, mit der historischen Entwickelung der Miniaturen im allgemeinen fast gar nicht im Zusammenhang stehende,
aber vermutlich auf orientalischen Elementen beruhende Ornamentik bildete sich im 7. und 8. Jahrh. ganz selbständig in Irland
aus. Die irischen Mönche blieben streng bei bedeutungslosen, eigentümlich geschwungenen Linien und behandelten
in einzelnen Fällen selbst Tiere und Menschen rein ornamental. Diese Linienzüge sind oft mit erstaunlicher Sicherheit und
großer Geschicklichkeit ausgeführt und reich mit lebhaften Farben geschmückt (s. Tafel »Ornamente II«,
[* 26] Fig. 36 u. 37). Von
Irland aus verbreitete sich diese Art durch die wandernden Mönche auch nach England und dem Festland, besonders
nach der Schweiz
[* 27] und Norditalien, wo einzelne Mönche, z. B. in St. Gallen und Bobbio, später sehr berühmt gewordene Klöster
gründeten.
Aus unbeholfenen Anfängen entwickelte sich in Deutschland,
[* 31] Frankreich und den Niederlanden eine neue Art von Miniatur, welche am
Ende des 14. Jahrh. zur höchsten Blüte gelangte. In der karolingischen Zeit setzte man die Initialen gern aus Tiergestalten
zusammen (aus Fischen z. B. in Manuskripten zu Laon und Stuttgart).
[* 32] Die ersten wirklichen Bilder wurden nach
byzantinischen Vorbildern gefertigt. Als das älteste Beispiel dieser Art gelten das sogen. Sakramentarium von Gellone und
ein Evangelistarium von Godescul von 781, beide in Paris.
[* 33]
Von der byzantinischen Miniaturmalerei wurde auch die russische beeinflußt (s. Tafel »Ornamente II«,
[* 26] Fig. 18 u. 19). In der
Mitte des 12. Jahrh. beginnt dann die Bildung eines selbständigen germanischen Stils. Von jetzt an gibt
auch nicht mehr die Heilige Schrift allein den Malern Stoff zu ihren Darstellungen, sondern poetische Erzählungen, Heldengedichte,
Tiersagen und Minnelieder eröffnen den Künstlern eine ganz neue Welt, und wie die Dichter jener Zeit, so
stellen auch die Maler Gebilde des strengsten Ernstes und des heitersten Lebensgenusses, Darstellungen aus dem unmittelbaren
Leben der Gegenwart und Spiele der üppigsten Phantasie dicht nebeneinander.
In der zweiten Periode des gotischen Stils tritt an die Stelle der kolorierten Federzeichnung die selbständige
Malerei mit dem Pinsel. Die Formen sind jetzt richtiger aufgefaßt und mit dem Streben nach plastischer Wirkung dargestellt. Hände
und Köpfe sind sorgsamer nach der Natur beobachtet, letztere haben oft einen sehr anziehenden Ausdruck der Innigkeit und Milde.
Die Figuren, welche von geringer Kenntnis des menschlichen Körpers zeugen, und deren Proportionen fehlerhaft sind, leiden an
übertriebener Magerkeit.