weil sie eines übeln
Geschmacks oder
Geruchs oder ihrer zu harten
Schalen wegen von insektenfressenden
Vögeln und
Säugetieren
verschmäht werden, weshalb sie meist mit lebhaften
Farben geschmückt sind oder des
Nachts leuchten, um sich schon aus einiger
Entfernung kenntlich zu machen, und sich langsam, dreist und offen vor allerAugen zeigen. Zu ihnen gehören
ganze
Familien, z. B. unter den
Schmetterlingen die
Danaiden und
Helikoniden, unter den
Käfern die Telephoriden und Lampyriden,
die dann auch in ihren oft lebhaften
Farben undZeichnungen von
Schmetterlingen und
Käfern aus andern Abteilungen, deren
Angehörige
sonst starker Verfolgung unterliegen, nachgeahmt werden, mitunter Ein Vorbild durch mehrere Nachahmer
aus ganz verschiedenen Abteilungen, die sich ersterm im
Flug beigesellen.
Eine andre
Kategorie von
Tieren, die häufig nachgeahmt werden, sind die mit einer gefürchteten
Waffe versehenen, z. B. die
Wespen und
Ameisen sowie einzelne
Giftschlangen. Am auffälligsten wird die
Erscheinung, wenn sich
Tiere ganz andrer
Ordnungen
an dergleichenNachahmungen beteiligen, z. B.
Wespen und
Bienen durch
Schmetterlinge,
[* 2]
Käfer,
[* 3]
Fliegen,
[* 4]
Geradflügler
[* 5] und
Halbflügler, oder
Ameisen durch
Käfer,
Heuschrecken
[* 6] und
Wanzen,
Giftschlangen nicht allein durch ungiftige
Schlangen,
[* 7] sondern
auch durch große
Raupen nachgeahmt werden etc. In einzelnen
Fällen scheinen auch Schmarotzerinsekten ihre Wirte nachzuahmen
und sich dann unerkannt in deren
Nester einzuschleichen, und selbst unter den
Pflanzen glaubt man analoge
Erscheinungen, z. B. die
Nachahmung der vom Weidevieh gemiedenen
Nessel durch sogen.
Taubnesseln, nachweisen zu können. - Im
weitern
Sinn rechnet man zur Mimikry gewöhnlich auch die
Nachahmung ungenießbarer, lebloser Gegenstände, wie z. B. diejenige
welker, zerfressener und schimmelbedeckter Baumblätter durch
Schmetterlinge oderHeuschrecken, von Zweigstückchen,
Kothäufchen,
Kokons, deren
Inhalt ausgeschlüpft, oder selbst die der bloßen Verbergung dienende
Nachahmung der Gegenstände,
unter und auf denen ein
Tier Zuflucht sucht, z. B. grüner
Zweige und Baumblätter, flechtenbewachsener
Steine,
Baumrinden etc.
Das Verständnis der
Faktoren, durch welche diese oft bis auf die geringsten Einzelheiten eingehenden und bis
zur vollendetsten Täuschung führenden
Nachahmungen zu stande kommen, wurde erst durch die
TheorieDarwins von der natürlichen
Auslese möglich, und zwar waren es vor allen die Naturforscher
Bates und
FritzMüller, welche zuerst richtige
Erklärungen der
betreffenden Verhältnisse und Vorgänge gaben, über deren
Ursachen man bis dahin abenteuerliche
Theorien aufgestellt
hatte.
dem der Mimirsbrunnen, die in Jötunheim entspringende
»Quelle
[* 8] der
Weisheit«, gehört, aus der er jeden
Morgen trinkt, wodurch er zumBesitz der höchsten
Erkenntnis gelangt.
Auch
Odin begehrte einst von dem
Quell zu kosten; doch Mimir gestattete es nur unter der
Bedingung, daß ihm jener das eine seiner
Augen zum
Pfand gebe. Fortan schöpfte Mimir mit diesem (in Gestalt eines
Horns) den Trank der
Weisheit. Das eine
Auge
[* 9] des Himmelsgottes
ist die
Sonne;
[* 10] das verpfändete andre wird auf den
Mond
[* 11] gedeutet, dessen Spiegelbild (zum Teil als sichelförmiges
Horn) aus dem
Wasser hervorblickt. Nach der
Heimskringla begleitete Mimir den
Hönir (s. d.) zu den
Wanen, die ihn erschlagen und
sein
Haupt den
Asen zurücksenden; aber noch mit diesem
Haupt berät sich
Odin. In der
Heldensage erscheint
als kunstfertiger
Schmied, der
Siegfried und
Wieland in dieser
Kunst unterrichtet.
Begründer der erotischen
Elegie der Griechen, aus
Kolophon in
Asien,
[* 13] älterer Zeitgenosse des
Solon, blühte
um 630-600
v. Chr. Die Sammlung seiner Liebeselegien trug die
Aufschrift: »Nanno« nach einer schönen Flötenspielerin,
die der schon bejahrte Dichter liebte, ohne Erwiderung seiner
Neigung zu finden, daher er sich in seinen Gedichten in wehmütigen
Klagen über das
Alter und die Vergänglichkeit des
Lebens erging. Die Alten nannten ihn den »lieblichen
Sänger« wegen der Zartheit
und
Anmut seiner einfachen
Sprache,
[* 14] von denen noch die vorhandenen kärglichen Reste
Zeugnis ablegen (gesammelt
von
Bach, Leipz. 1826, von
Schneidewin in seinem »Delectus«,
Götting. 1838, und von
Bergk in »Poetae lyrici graeci«, 4. Aufl.,
Leipz. 1882; übersetzt vonWeber in den »Elegischen Dichtern der
Hellenen«, Frankf. 1826, und Hartung in den
»GriechischenLyrikern«, Leipz. 1855-57).
Adans.
(Mimose,
Sinnpflanze),
Gattung aus der
Familie der
Mimoseen,
Kräuter,
Sträucher oder
Bäume mit doppelt gefiederten
Blättern, die selten auf phyllodienartige Blattstiele mit rudimentärer Spreite reduziert sind, in
Köpfchen oder
Ähren stehenden, meist sehr kleinen
Blüten und meist flacher, zusammengedrückter
Hülse.
[* 15] Etwa 230
Arten, hauptsächlich im
warmen
Amerika.
[* 16] Die meisten
Arten haben sensitive
Blätter, welche bei leiser Berührung ihre Fiederblättchen aufwärts zusammenlegen;
bei stärkerer Berührung legen sich auch die benachbarten Fiederblättchen zusammen, und wenn der
Reiz andauert, senken sich
die ganzen
Fiedern und zuletzt selbst der gemeinsame Blattstiel herab.
Die wichtigste Wattlerinde stammt von
AcaciadecurrensWilld. in
Neusüdwales, ist
hart und sehr schwer,
meist ganz- oder halbröhrig zusammengerollt, außen glänzend graubraun bis schwärzlich, innen fast glatt, bräunlichrot,
stellenweise fast violett, riecht sehr schwach veilchenartig, schmeckt sehr stark adstringierend und klebt beim
Kauen an den
Zähnen. Sie enthält über 30 Proz.
Gerbstoff und sehr reichlich
Stärke.
[* 25] Man gewinnt sie in Schälwäldern
und bringt zwei
Sorten in den
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Handel: Blackwattlebork und Greenwattlebork. Von A. penninervis, die ebenfalls in Schälwäldern kultiviert wird, gewinnt
man die vorzügliche Goldwattlerinde. Diese Wälder liefern den 14fachen Ertrag unsrer Eichenschälwälder. Die Mimosa von Queensland
von A. latiophylla enthält 20-24 Proz. Gerbstoff. Tasmaniamimosa stammt von A. dealbataLk. (Silverwattle) und A. melanoxylonR. Br. (Blackwood), A. mollissimaWilld. in Victoria
[* 27] liefert Federwattle, Grün- und Schwarzwattle. Auch die
Bechararinde des Handels ist eine echte Wattlerinde, sie enthält ungemein viel Stärke und 31,5 Proz. Gerbstoff.