2)
JeanFrançois, franz.
Maler, geb. zu Gruchy beiCherbourg,
[* 15] bildete sich auf der Zeichenakademie
dieser Stadt und ging 1837 mit einem städtischen
Stipendium nach
Paris, um unter P.
Delaroche zu studieren. Nachdem er eine
Zeitlang Genrebilder in der Art von
Watteau und
Boucher sowie biblische und mythologische
Szenen mit landschaftlichen
Hintergründen
gemalt hatte, versuchte er sich 1848 zum erstenmal mit einem Gegenstand aus dem Landleben: dem Kornschwinger. 1849 siedelte
er nach Barbizon im
Wald von
Fontainebleau über, und von jetzt ab lieferte ihm das
Leben der
Bauern bei ihrer
Arbeit die ausschließlichen
Motive zu seinen Bildern. Es dauerte geraume Zeit, bis die naturalistische, herbe
Wahrheit seiner Schilderungen
Anerkennung fand, und er hatte während seines ganzen
Lebens mit Entbehrungen zu kämpfen.
Bald nach seinem
Tod wurden seine
Bilder jedoch mit enormen
Preisen bezahlt.
Sein Hauptwerk, das
Angelus, erzielte auf einer
Auktion
160,000
Frank. Von seinen Bildern sind neben jenen die hervorragendsten: der Säemann, die Heubinder, der Baumpfropfer, der
Schäfer, die Ährenleserin, der
Tod und der Holzhacker, die Schafschererin, der Mann mit der
Hacke, die
Kartoffelsetzer, die
Frau mit dem
Eimer, die
Frau am Spinnrocken, der ruhende
Winzer, die Heuschober, die Buchweizenernte. Seine
Gemälde schildern den harten
Kampf des Landmanns mit seiner
Scholle ohne poetische Auffassung bei starker
Betonung
[* 16] derNot
des Daseins und mit Vorliebe für das
Häßliche. Er hat einen großen Einfluß auf die
Entwickelung des
Naturalismus in
Frankreich
gehabt. Millet starb in Barbizon.
Vgl. Piedagnel,F. Millet, l'homme et l'œuvre ^[œuvre] (Par. 1876);
Sensier, La vie
et l'œuvre de J.
F. Millet (das. 1881);
(spr. milwŏá),CharlesHubert,
franz. Dichter, geb. zu
Abbeville, studierte die
Rechte, wurde aber
dann Buchhändler und hat sich durch zahlreiche
Dichtungen, von denen mehrere akademische
Preise davontrugen, bekannt gemacht.
Er starb an der
Auszehrung. ist der französische
Hölty; seine
Stärke
[* 17] liegt in der melancholischen
Elegie, und seine besten Gedichte sind: »Chute des feuilles« und »Le
[* 18] poète mourant«.
Ihnen zunächst stehen: »La demeure abandonnée«, »Le
souvenir«, »Le bois détruit«, »La
promesse«, »Priez pour moi«. Seine
Epen: »Charlemagne à
Pavie« und
»Alfred« haben geringern Wert;
noch unbedeutender sind
seine Übersetzungen aus
Homer, Vergil und
Lucian.
Seine
Tragödien waren für die
Bühne ungeeignet. Die erste
Ausgabe seiner
Werke besorgte er selbst (1814-16, 5 Bde.); spätere
Ausgaben erschienen 1822, 4 Bde., und 1833, 2 Bde.
Vgl. Ledieu, Millevoye, sa vie et ses œuvres (Par. 1886).
(franz. milliard), s. v. w. 1000
Millionen (vgl.
Billion). ^[= (franz.), nach deutscher Bezeichnungsweise eine Million Millionen, in Zahlzeichen: 1,000,000,000,000 ...]
(lat.), Wegesäulen, Meilensteine, welche auf den römischen
Straßen in
Abständen von 1000
Schritt(1/5
geogr.
Meile) aufgestellt waren und die
Entfernungen von den Hauptorten angaben. Zuweilen waren sie auch
mit Ruheplätzen versehen. Milliarium aureum,
Name der
Säule, welche
Augustus auf dem
Forum
[* 19] aufrichten ließ, und bei welcher
alle Landstraßen, welche durch die verschiedenen
Thore nach
Rom
[* 20] führten, zusammenliefen. Sie stand in der
Nähe des Saturnustempels;
ihre
Basis ist noch vorhanden. Die Bezeichnung »goldener Meilenstein« rührt
vielleicht von den vergoldeten Bronzetafeln her, welche auf ihm die
Entfernung der Hauptorte des
Reichs
angaben. Die Zählung der Meilensteine nach den verschiedenen
Richtungen fing aber nicht bei dem milliarium aureum an, sondern
an den
Thoren, wo die Meilensteine die Nummer I führten.
(spr. mijäng),AubinLouis, franz. Archäolog, geb. zu
Paris, widmete sich dem
Studium der Litteratur,
der neuern
Sprachen und der
Naturwissenschaften und erhielt sodann eine
Anstellung bei der
Bibliothek. Wiewohl er während der
Revolutionszeit den »Almanac républicain« für 1793 und
andre
Schriften republikanischer Färbung herausgab, mußte er doch ein Jahr im Kerker zubringen, ward hierauf nacheinander
Divisionschef im
Büreau des öffentlichen
Unterrichts,
Professor der Geschichte an der Zentralschule des
Departements der Seine
und
Konservator des
Antiken- und Medaillenkabinetts der Nationalbibliothek. 1807 bereiste er das südliche
Frankreich und 1811-13
Italien. Er starb in
Paris.
Durch das von ihm gegründete
»Magasin encyclopédique« (Par. 1795-1816, 122 Bde.)
und die »Annales encyclopédiques« (1817-18, 12 Bde.),
»Peintures des vases antiques« (1808-10, 2 Bde.)
und
»Galerie mythologique« (1811, 2 Bde.; deutsch von
¶
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Parthey, Leipz. 1836),
um die Kunstgeschichte durch seine »Voyage dans les départements du midi de la France« (1807-11, 5 Bde.)
und die »Histoire métallique de la révolution française« (1806; fortgesetzt von Millingen, Lond.
1818; Supplement 1822).