Aufnahme finden gesunde eltern-
oder vaterlose
Söhne und Töchter verstorbener
Militärs im
Alter von 6 bis 12
Jahren, die
Knaben evangelischer und katholicher
^[richtig: katholischer]
Konfession in
Potsdam, die evangelischen Mädchen in
Pretzsch, die katholischen
in Erziehungsanstalten oder
Familien.
Mit dem Waisenhaus ist auch eine
Militärschule verbunden, deren Zöglinge dann in die
Armee eintreten.
Das römische
Heer wurde durch
Auslese (legio) aus der auf die drei Stammtribus
verteilten
Plebs in der
Weise gebildet, daß jede
Tribus 100 Berittene und 1000 Fußgänger aufbrachte.
Während die Berittenen
vorzugsweise den
Patriziern entnommen wurden, waren die Tausendgänger (milites), welche die
Masse bildeten,
Plebejer;
diese Milites waren daher die Hauptmacht der
Heere.
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Breslau,
[* 11] Hauptstadt der gleichnamigen Standesherrschaft, an der
Bartsch
und der
LinieÖls-Gnesen der Preußischen Staatsbahn, 106 m ü. M., hat eine evang.
Gnadenkirche von 1709, eine katholische und eine altluther.
(Grutum,Hautgrieß), weißgelblicheKnötchen, die oberflächlich in der
Haut
[* 22] und zwar
vollständig unter der
Epidermis,
[* 23] besonders gern in den Augenlidern, sitzen und auf ähnliche
Weise entstehen wie
Mitesser.
(v. lat. militia), ursprünglich Streitkräfte überhaupt,
also s. v. w. heute
Militär, später Land- und Bürgertruppen, die
nur für den
Krieg formiert, nach dessen Beendigung aber
wieder aufgelöst werden, Solche Milizengab es schon im 16. Jahrh. fast in allen
Staaten unter verschiedenen
Benennungen. In
Frankreich und
Spanien
[* 24] hießen später Miliz die aus dem Land Ausgehobenen im
Gegensatz zu den Angeworbenen. Jetzt
versteht man unter Miliz
Truppen aus Landesangehörigen, die, ohne volle
Ausbildung im
Heer zu erhalten, im
Frieden nur zu kurzen Übungen einberufen, für den
Krieg aber auf
Grund vorbereiteter
Organisation formiert werden.
Dimitri Alexejewitsch,
Graf, russ. Kriegsminister, geb. zu
Moskau,
[* 29] ward 1833
Offizier und
machte unter den
GeneralenGrabbe und
Barjatinskij die kaukasischen
Feldzüge mit. 1848 ward er vorübergehend ins
Kriegsministerium
kommandiert, wo er die Mängel des russischen Heerwesens kennen lernte, 1856 Generalstabschef der Kaukasusarmee, im
September 1860
Adjunkt
und Stellvertreter des Kriegsministers und legte dem
Kaiser den
Plan einer radikalen
Reform der
Armee vor, welchen er, im
Januar 1862 zum Kriegsminister ernannt, durchführte.
Die Reorganisation zeigte zwar im türkischen
Krieg 1877-78 manche Mängel, besonders im Verpflegungswesen; die Verstärkung
[* 30] und Ergänzung des
Heers ging aber leicht und schnell von statten, und in
Anerkennung seiner
Verdienste wurde Miljutin im
September 1878 in
den Grafenstand erhoben. Von
Alexander III. wurde er,
weil er dessen streng absolutistisches
Manifest vom nicht billigte,
entlassen. Er verfaßte eine große Anzahl militärwissenschaftlicher und kriegsgeschichtlicher
Schriften, unter andern eine
Geschichte des
FeldzugsSuworows im J. 1799 etc. -