»Die türkischen
Elemente in den südost- und osteuropäischen
Sprachen« (das. 1884);
»Etymologisches
Wörterbuch der slawischen
Sprachen« (das. 1886) u. a. Außerdem
edierte er verschiedene slawische
Texte (z. B.
»Monumenta linguae palaeoslovenicae«,
Wien 1851;
»Monumenta serbica«, das. 1858;
die
»Chronik des
Nestor«, das. 1860, Bd.
1, u. a.) und gab mit
Müller die
»Acta et diplomata graeca medii aevi« (das. 1860-87, 5 Bde.)
heraus.
[* 7] (griech.), s. v. w. abgekürztes
Barometer
[* 8] oder ein
Instrument, welches die Schwankungen der Quecksilberkuppe
im
Barometer im vergrößerten
Maßstab
[* 9] zeigt. Dies geschieht nach
Hook durch einen
Schwimmer in dem offenen Quecksilberschenkel,
von welchem ein
Faden
[* 10] um ein Zeigerrad geht, nachCartesius durch
Verlängerung
[* 11] des offenen
Schenkels und
Füllung desselben mit
Wasser, nach Morlandi durch Biegung des Barometerrohrs in einen stumpfen
Winkel,
[* 12] wobei der Barometerstand
an dem schwach aufsteigenden
Schenkel abgelesen wird. Diese
Instrumente sind zu genauen Ablesungen nicht geeignet und höchstens
als
Wettergläser brauchbar.
(griech.), die chemische Untersuchung mikroskopischerObjekte mit
Hilfe von Reagenzien, die zum Teil für
diesen speziellen
Zweck zusammengesetzt sind, und mit einfachen oder gemischten Farbstofflösungen, welche in dem
Objekt charakteristische
Färbungen hervorbringen.
Diese Untersuchungen finden besonders bei physiologischen und histologischen
Objekten und
bei
Dünnschliffen von
Mineralien
[* 13] Anwendung.
auch s. v. w.
Kleinschreibung, eine im 16. Jahrh. aufgekommene
Mode,
Schrift in so kleinen
Zügen auszuführen, daß sie nur mit dem
Vergrößerungsglas
lesbar ist.
(griech., Kleinköpfigkeit), ein angeborner
Bildungsfehler, eine sogen.
Hemmungsbildung, die in einer
schon während des Fötallebens entstandenen Verkümmerung des
Kopfes besteht. Individuen mit dieser pathologischen
Abweichung
heißen Mikrokephalen und zeigen nicht bloß eine merkwürdige Kleinheit des
Schädels (s. Figur), sondern auch infolge der
geringen
Ausbildung des
Gehirns eine sich als
Blödsinn
(Idiotismus) charakterisierende unvollkommene
Entwickelung
der geistigen Fähigkeiten.
Die äußere
Erscheinung solcher Mikrokephalen ähnelt mitunter den
Affen.
[* 17] Der
Bau ihres im Wachstum zurückgebliebenen
Schädels,
die niedrige
Stirn, die wulstigen
Augenbrauen, die vorstehenden Backenknochen, die dummfreundlichen, grinsenden Gesichtszüge,
oft auch die gekrümmte
Haltung des
Körpers, die hastigen
Bewegungen der
Gliedmaßen weichen vom äußern
Wesen gesunder
Menschen ebensosehr ab wie das oft sinnliche Benehmen, die Tölpelhaftigkeit, die unartikulierte
Sprache und
der mehr oder weniger hervortretende Mangel selbstbewußten
Denkens. Dies alles, insbesondere auch gewisse Merkmale des mikrokephalischen
Schädels, veranlaßte
Vogt, die Mikrokephalen als
Affenmenschen zu bezeichnen und die als einen
Rückschlag der menschlichen
Organisation in eine frühere
Stamm-
[* 1]
^[Abb.: Ein in einen normalen
Schädel hineingezeichneter Mikrokephalenschädel.]
¶
mehr
form aufzufassen. Neuere Untersuchungen haben aber gezeigt, daß das Gehirn
[* 19] von Mikrokephalen und von Affen wesentliche Unterschiede
aufweist, und so erscheint die Mikrokephalie lediglich als eine durch krankhafte Vorgänge im Fötalleben erzeugte
Mißbildung. Virchow glaubte früher, daß sie durch frühzeitiges Verknöchern und Zusammenwachsen der Schädelknochen entstehe,
während Äby u. a. es für möglich halten, daß die krankhaften Verhältnisse
vom Gehirn ausgehen und erst von diesem auf die Schädelkapsel übergreifen. Es gibt mehrere Fälle, in denen gesunde Eltern
unter mehreren gesunden und wohlgebildeten Kindern einzelne Mikrokephalen erzeugten, denen dann wieder normale nachgeboren
wurden.