mehr
zusammen, das. 1833-66, 18 Bde.;
neue Aufl. 1879, 19 Bde.);
»Mémoires de Luther« (1845, 2 Bde., mit vielen schiefen Urteilen);
»Origines du droit français cherchées dans les symboles et formules du droit universel« (1837);
»Des Jésuites« (mit E. Quinet, 1843; deutsch, Bas. 1843);
»Le [* 2] prêtre, la femme et la famille« (1845) und »Le peuple« (1846), beide auch deutsch. 1838 ward Michelet in die Akademie zu Paris [* 3] aufgenommen und gleichzeitig zum Professor der Geschichte am Collège de France ernannt.
Wegen seiner fortgesetzten demokratischen Propaganda vom Lehrstuhl aus wurde er 1850 seiner Professur und, da er die Ablegung des Eides auf die Verfassung vom verweigerte, im Juni d. J. auch seiner Stelle als Chef der historischen Sektion in den Archiven enthoben. Er lebte darauf in der Bretagne, mit der Ausarbeitung seiner größern Werke, namentlich seiner »Histoire de France« und der berühmten »Histoire de la Révolution française« (Par. 1847-53, 7 Bde.; zuletzt 1879, 9 Bde.),
beschäftigt. Auch einige oft aufgelegte kleinere Arbeiten lieferte er noch: »L'oiseau« (1856; deutsch, 4. Aufl., Berl. 1869);
»L'insecte« (1857; deutsch, Braunschw. 1858);
»L'amour« (1858; deutsch von Spielhagen, 4. Aufl., Leipz. 1874);
»La femme« (1859; deutsch von demselben, 2. Aufl., das. 1875),
eine Philosophie der Liebe und Ehe;
»La mer« (1861; deutsch von demselben, das. 1861);
»La sorcière« (1862; deutsch, das. 1863).
Italien

* 4
Italien.1870 begab er sich nach Italien [* 4] und starb in Hyères, nachdem er unter dem Eindruck der Ereignisse von 1870/71 noch »La France devant l'Europe« (Flor. 1871) geschrieben und eine »Histoire du XIX. siècle« bis 1815 (Par. 1872-75, 3 Bde.) begonnen hatte. Im Gegensatz zu dem pragmatischen Standpunkt, auf welchem die Geschichtschreibung Guizots und Mignets steht, hat man die historische Darstellungsweise Michelets die philosophische genannt. Wenige Schriftsteller sind so viel gelesen worden wie Michelet. Sein Leichenbegängnis in Paris im Mai 1876 gestaltete sich daher auch zu einer Demonstration des republikanischen Frankreich gegen alle Reaktionsgelüste.
Vgl. G. Monod, Jules Michelet (Par. 1875);
Noël, Jules et ses enfants (das. 1878);
Corréard, Michelet, sa vie, son œuvre historique (das. 1886).
2) Karl Ludwig; Philosoph der Hegelschen Schule, geb. zu Berlin, [* 5] widmete sich daselbst philologischen und philosophischen Studien, habilitierte sich 1826 an der Berliner [* 6] Universität und ward 1829 zum Professor der Philosophie ernannt. Einer der ergebensten Schüler Hegels, hat er sich nach dessen Tod als Vertreter der Linken seiner Schule durch seinen vorgeschrittenen, an Radikalismus streifenden politischen und kirchlichen Liberalismus bekannt gemacht.
Von seinen Werken sind hervorzuheben: »Die Ethik des Aristoteles in ihrem Verhältnis zum System der Moral« (Berl. 1827);
»Das System der philosophischen Moral« (das. 1828),
Lehrbegriff - Lehrerin
![Bild 61.37: Lehrbegriff - Lehrerinnen [unkorrigiert] Bild 61.37: Lehrbegriff - Lehrerinnen [unkorrigiert]](/meyers/thumb/61/61_0037.jpeg)
* 7
Lehre.worin er namentlich die Prinzipien der Lehre [* 7] von der Zurechnung der menschlichen Handlungen erörterte;
eine Ausgabe der »Nikomacheischen Ethik des Aristoteles« (das. 1829-35, 2 Bde.; 2. Aufl. 1848);
das von der Pariser Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften 1835 gekrönte »Examen critique de l'ouvrage d'Aristote, intitulé Métaphysique« (Par. 1836);
»Geschichte der letzten Systeme der Philosophie in Deutschland [* 8] von Kant bis Hegel« (Berl. 1837-38, 2 Bde.);
»Entwickelungsgeschichte [* 9] der neuesten deutschen Philosophie« (das. 1843),
welcher die Streitschrift gegen Schelling: »Schelling und Hegel« (das. 1839) vorausgegangen war;
»Anthropologie und Psychologie« (das. 1840),
in einer von der Hegelschen Darstellung vielfach abweichenden Bearbeitung;
»Vorlesungen über die Persönlichkeit Gottes und die Unsterblichkeit der Seele« (das. 1841);
»Die Epiphanie der ewigen Persönlichkeit des Geistes«, drei Gespräche (Nürnb. 1844, Darmst. 1847, Berl. 1852);
»Geschichte der Menschheit« (das. 1855-60, 2 Bde.);
»Das System der Philosophie als exakter Wissenschaft« (das. 1876-81, 4 Tle.);
»Naturrecht oder Rechtsphilosophie« (das. 1866, 2 Bde.).
Von 1832 bis 1842 nahm er an der Herausgabe der Werke Hegels teil. Außerdem veröffentlichte er Abhandlungen: »De Sophoclei ingenii principio« (Berl. 1830),
»Über die Sixtinische Madonna« (das. 1837) und »Italienische Reisen in Briefen« (das. 1856). 1845 stiftete er mit dem Grafen Cieszkowski eine philosophische Gesellschaft zu Berlin, deren Organ (seit 1860) die Zeitschrift »Der Gedanke« (Berl. 1860-68, 8 Bde.) war.
Vgl. die selbstbiographische Schrift Michelets: »Wahrheit aus meinem Leben« (Berl. 1884).