anspruchslos. Es gelang ihm, die Steuer- und Militärreform durchzuführen und von der Türkei die Räumung der serbischen
Festungen zu erreichen. Am wurde er in dem Park von Topdschider durch eine Kugel getötet. Die Mörder waren Glieder
der Familie Radavanovich, welche die Partei der Omladina und die Anhänger des Fürsten Alexander Karageorgiewitsch,
die dem Fürsten seine friedliche Haltung vorwarfen, angestiftet hatten. Ihm folgte sein Vetter Milan Obrenowitsch IV. (s. Milan).
1) Johann David, einer der gelehrtesten Theologen des 18. Jahrh., geb. zu
Halle, wo sein Vater Christian Benedikt (geb. zu Ellrich, gest. ebenfalls als Theolog
und Orientalist bekannt, Professor war, ward 1745 Privatdozent, im folgenden Jahr Professor der Philosophie und 1750 auch der
orientalischen Sprachen in Göttingen. Für die Akademie in Göttingen entwarf er bei deren Begründung 1751 mit Haller die Grundgesetze
und leitete erst als Sekretär, dann als Direktor eine Zeitlang die Geschäfte derselben.
Die Akademien von London und Paris ernannten ihn zu ihrem Mitglied, der Kaiser zum Rat, und selbst ausländische Fürsten überschütteten
ihn mit Ehren. Er starb Seine Hauptwerke sind: »Hebräische Grammatik« (3. Aufl., Götting. 1778);
»Einleitung in
die göttlichen Schriften des Neuen Bundes« (4. Aufl., das. 1788, 2 Bde.);
»Orientalische und exegetische Bibliothek« (das. 1781 bis 1785, 23 Bde.);
»Moral« (hrsg. von Stäudlin, das. 1792-93, 3 Bde.).
Seine Selbstbiographie wurde herausgegeben von Hassencamp (Rinteln 1793).
2) Johann Benjamin, Dichter, geb. zu Zittau, studierte in Leipzig Medizin, gab hier eine Sammlung
von Fabeln, Liedern und Satiren heraus und übernahm 1770 die Redaktion des »Hamburger Korrespondenten«. Bald aber fesselte ihn
das Theater mehr als seine Zeitung, und er arbeitete bei der Seilerschen Gesellschaft für die Bühne. Später zog ihn Gleim nach
Halberstadt, wo er starb. Seine »Poetischen Werke« wurden herausgegeben von Schmid (Gieß. 1780);
seine »Sämtlichen Werke« erschienen Wien 1791, 4 Bde.
3) Otto, Volkswirt, geb. zu Lübbecke in Westfalen, studierte zu Bonn und Berlin Rechts- und Staatswissenschaft und trat 1847 als
Auskultator bei dem Oberlandesgericht in Paderborn ein. 1849 wegen Preßvergehen angeklagt, wurde er zwar
freigesprochen, allein auf dem Disziplinarweg aus dem Staatsdienst entfernt. Er siedelte bald darauf nach Berlin über und
trat 1851 in die Redaktion des volkswirtschaftlichen Teils der »Nationalzeitung«
ein. An der Begründung des Kongresses deutscher Volkswirte (1858) nahm er hervorragenden Anteil und rief 1863 in
Verbindung mit J. ^[Julius] Faucher die »Vierteljahrsschrift für Volkswirtschaft und Kulturgeschichte« ins Leben. 1861 wurde er in
das Abgeordnetenhaus, 1867 in den Reichstag gewählt.
Bei Errichtung des Reichskanzleramtes wurde er als vortragender Rat in dasselbe berufen und 1879 bei Begründung der neuen
von ihm nicht gebilligten Wirtschaftspolitik zum Direktor der Verwaltung des Reichsinvalidenfonds ernannt.
Mehrere wirtschaftliche Gesetze des Reichs (Gewerbeordnung, Münzgesetz, Bankgesetz etc.) sind von ihm ausgearbeitet und verteidigt
worden. Seine »Volkswirtschaftlichen Schriften« erschienen in 2 Bänden (Berl. 1873).
4) Adolf, Archäolog, geb. zu Kiel, studierte seit 1853 in Leipzig, Berlin und Kiel, verweilte
1857-61 in Italien und Griechenland, London und Paris, habilitierte sich dann an der Universität seiner Vaterstadt, wurde 1862 außerordentlicher
Professor in Greifswald, 1865 ordentlicher Professor der klassischen Philologie und Archäologie in Tübingen, 1872 Professor der
Archäologie an der Universität Straßburg. Seit 1874 ist er Mitglied der Zentraldirektion des Deutschen
Archäologischen Instituts in Rom, dessen Geschichte er schrieb (Berl. 1879). Michaelis' Hauptwerk ist die zusammenfassende
große Monographie »Der Parthenon« (Leipz. 1871). Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten in Zeitschriften, besorgte
eine kritische Ausgabe von Tacitus' »Dialogus de oratoribus« (Leipz.
1868),
vollendete O. Jahns hinterlassenes Werk »Griechische Bilderchroniken« (Bonn 1873) und besorgte neue
Bearbeitungen von dessen Ausgaben von Sophokles' »Elektra« (das. 1872 u. 1882),
von Apulejus' »Psyche et Cupido« (Leipz. 1873),
von Pausanias' »Descriptio arcis Athenarum« (Bonn 1880). Auch verfaßte er einen Katalog der in England im Privatbesitz zerstreuten
antiken Bildwerke (»Ancient marbles in Great Britain«, übersetzt von Fennell, Cambridge 1882).
königlich bayr. Verdienstorden, gestiftet 1721 von Kurfürst Joh. Klemens von Köln, Herzog von Bayern, zur
Aufrechthaltung des katholischen Glaubens, 1721 mit Statuten versehen, 1808 von König Max Joseph bestätigt und 1837 in einen
Verdienstorden für Vaterlandsliebe und nützliches Wirken verwandelt, 1853 in fünf, im Dezember 1887 in
vier, resp. sechs Klassen eingeteilt und durch ein Verdienstkreuz und eine Medaille erweitert. Die erste und zweite Klasse zerfallen
je in zwei Abteilungen und zwar die erste in Großkreuze und erste Klasse, die zweite in solche mit und ohne
Stern, dazu dritte und vierte Klasse.
Das Ordenszeichen der drei ersten Klassen ist ein goldenes, lasurblau emailliertes achteckiges Kreuz mit Krone, dessen Mittelavers
den heil. Michael mit einem die Aufschrift »Quis ut Deus« tragenden Schild, bei den beiden ersten Klassen von goldenen Strahlen
umgeben, und dessen Revers das Wort »Virtuti« zeigt, während die vier Kreuzbalken die Buchstaben »P. F. F.
P.« (»Principi Fidelis Favere Patriae«) tragen. Die Dekoration der vierten Klasse besteht ganz aus Silber.
Das Verdienstkreuz besteht aus einem silbernen Kreuz mit dem heil. Michael auf dem Avers und »Virtuti« auf dem Revers. Die Medaille
zeigt vorn das Ordenskreuz, hinten »Virtuti« mit Eichenkranz. Der Orden wird an dunkelblauem, rosa eingefaßtem
Band, Verdienstkreuz und Medaille an aus drei dunkelblauen und zwei rosa Streifen zusammengesetztem Band getragen. Kreuze und Sterne
sind je nach dem Grad in der Größe abgestuft. Die silbernen Sterne, auf denen das Kreuz ruht, tragen die Devise »Quis
ut Deus« auf dem Mittelschild.
St., und St. Georgs-Orden, großbrit. Orden, gestiftet von Georg III. als Zivil- und Militärverdienstorden
zum Andenken an Maltas Erwerbung in drei Klassen (Großkreuze, Kommandeure, Genossen). Die Dekoration ist ein goldenes, weiß
emailliertes siebenarmiges Kreuz mit Krone, im Mittelschild den Erzengel Michael und im blauen Reifen die
Devise »Auspicium melioris aevi«, auf dem Revers den heil. Georg zeigend. Der Stern der ersten Klasse besteht aus einem siebenstrahligen
Silberstern mit Goldstreif zwischen den
mehr
Armen und daraufliegendem roten Georgskreuz mit dem Mittelavers des Ordens, das der Kommandeure aus einem ähnlichen vierstrahligen
Stern. Das Band ist blau.