erhielt 1797 die Priesterweihe, wurde 1804 Professor und 1814 Bibliothekar an der Universität seiner Vaterstadt, ging 1831 nach
Rom, wurde dort 1833 an Mais Stelle erster Kustos der vatikanischen Bibliothek, 1838 Kardinal und Präfekt der Studien und starb in
Neapel. Sein Weltruf gründet sich auf sein eminentes Talent für fremde Sprachen, deren er zuletzt 58 verstand
und sprach.
Vgl. Russel, Life of Cardinal Mezzofanti (Lond. 1858);
Bellesheim, Gius. Kardinal Mezzofanti (Würzb. 1880).
Stadt in der ital. Provinz Palermo (Sizilien), 628 m hoch, am Nordhang des Monte del Casale gelegen, 1487 von
den eingewanderten und noch heute unvermischt erhaltenen Albanesen gegründet, mit Weizen-, Wein- u. Ölbau
u. (1881) 6398 Einw.
(Lago di Mezzola), See in der ital. Provinz Como, von der Mera durchflossen, eigentlich das obere Ende des Comersees
bildend, das durch die Anschwemmungen der Adda abgeschnitten worden ist, nur noch 50 m Tiefe hat und sich
allmählich infolge weiterer Zuschüttung durch die Mera in den Lauf derselben verwandeln dürfte.
(Welschmetz), Marktflecken in Südtirol, Bezirkshauptmannschaft Trient, am Noce, welcher hier aus dem
Nonsberg durch den Engpaß Rocchetta ins Etschthal tritt, hat ein Schloß, Bezirksgericht, Franziskanerkloster, Seidenfilanden
u. (1880) 3422 Einw. Gegenüber am
linken Ufer des Noce liegt Mezzotedesco (Deutschmetz), beherrscht von den Trümmern des Schlosses Kronmetz, mit neuem Schloß
der Grafen Firmian und (1880) 1783 Einw.
(ital. mezzo soprano, franz. bas-dessus), Frauen- oder Knabenstimme, welche zwischen Sopran und Alt die Mitte
hält, wie der Bariton zwischen Tenor und Baß. Wie der Bariton in zweierlei sehr verschiedenen Timbres auftritt,
als Tenor- und als Baßbariton, je nachdem er der einen oder der andern Stimmgattung näher steht, so hat auch der Mezzosopran entweder
Sopran- oder Alt-Timbre, und sein Umfang dehnt sich entweder mehr nach der Höhe oder mehr nach der Tiefe hin aus. Der
Umfang der Mezzosopranstimme ist ein kleiner; das Charakteristikum desselben ist die Fülle der Töne in der Mittellage.
in der Malerei Bezeichnung für Farben, die durch den Übergang von der einen Hauptfarbe in die andre
entstehen, halbe oder gebrochene Farbe, auch den Übergang zwischen Licht und Schatten bildende Farbe.
Mezzotintomanier
ist gleichbedeutend mit der Schabmanier oder Schwarzkunst (s. Kupferstecherkunst, S. 329).
bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Megerle v. Mühlfeld, geb. 1765, gest. 1840 als Kustos
am Hofnaturalienkabinett in Wien (Entomologie, Konchylien).
bei botan. Namen Abkürzung für H.L. Mühlenberg, geb. 1756, evangelischer Geistlicher
zu Lancaster in Pennsylvanien, starb daselbst 1817. Nordamerikanische Pflanzen.
(spr.
mĭämmi oder mei-), nordamerikan. Indianerstamm,
zu den westlichen Algonkin gehörig, lebt jetzt zerstreut in Indiana (340 Seelen) und auf einer Reservation des Indianergebiets
(60 Seelen).
Nach ihm benannt ist der Miamikanal (287 km lang), welcher Cincinnati am Ohio mit Defiance am
Wabash und dem Eriekanal verbindet.
Giovanni, ital. Reisender, geboren zu Venedig, lebte lange Zeit in Chartum und bereiste von da aus das Nilgebiet.
Als sich eine von ihm angeregte französische Expedition zur Erforschung der obern Nilländer wieder auflöste, zog er 1859-60
mit einem Sklavenhändler von Chartum stromauf bis über Gondokoro hinaus und bis in die Nähe der Mündung
des Asua, eines rechten Nebenflusses des Weißen Nils. Von Gondokoro nach Kairo zurückgekehrt, veröffentlichte er seine Reisebeschreibung;
für eine zweite Reise nach den Äquatorialgegenden konnte er aber erst 1871, nachdem er inzwischen 1864 mit Schweinfurth einen
Ausflug nach der Landenge von Suez gemacht hatte, die Mittel aufbringen. Er drang bis in das Land Monbuttu
vor, starb hier aber 1872. Elfenbeinhändler brachten seine Papiere nach Nubien und auch zwei Akkaknaben, welche nach Italien
geschickt und daselbst erzogen wurden. Miani veröffentlichte: »Spedizione
verso le origine del Nilo etc. 1859-60«.
zu den Thai oder Schan gehöriges Volk in den gebirgigen Teilen der chinesischen Provinzen
Setschuan, Kueitschou, Hunan, Hupei, Jünnan, Kuangsi und an den Grenzen von Kuangtung.
Sie zerfallen in eine große Anzahl kleiner
Stämme, welche von den Chinesen als Barbaren betrachtet werden, aber von denen wenigstens einige Ackerbau und etwas Gewerbe betreiben.
Die Miaotse haben durch räuberische Einfälle ihre chinesischen Nachbarn wiederholt (zuletzt
1873) beunruhigt.
(Silberantimonglanz), Mineral aus der Ordnung der Sulfosalze, kristallisiert monoklinisch, pyramidal oder kurz
säulenförmig, findet sich auch derb und eingesprengt, ist schwärzlich bleigrau mit kirschrotem Strich, metallartig diamantglänzend,
undurchsichtig, Härte 2-2,5, spez. Gew. 5,18-5,25,
besteht aus Schwefelsilber und Schwefelantimon Ag2S + Sb2S3 mit 36,73
Silber und 41,5 Antimon, meist etwas Kupfer und Eisen, findet sich bei Bräunsdorf bei Freiberg, Pribram ^[Přibram], Felsöbanya,
Guadalajara und in Mexiko, wird auf Silber verhüttet.
August von, Nationalökonom, geb. zu Pernau in Livland, studierte zu Dorpat, Heidelberg und
Berlin Rechts- und Staatswissenschaften, wurde dann Dezernent der baltischen Zivilverwaltung in Riga, Hofgerichtsadvokat und Dozent
am Polytechnikum daselbst, habilitierte sich 1871 an der Universität Jena, wurde 1874 Professor in Basel,
1881 in Breslau. Seit 1882 ist er
Mitglied des preußischen Landesökonomiekollegiums, seit 1885 des deutschen Landwirtschaftsrats. Er schrieb: »Die Gebundenheit
des Grundbesitzes und des Familienfideikommisses« (Jena 1873);