Westfalen,
[* 12]
Altenburg,
[* 13]
Thüringen,
Hessen
[* 14] und der
Harz waren seine bevorzugten Studienfelder. Seine vortrefflich gezeichneten Genrebilder
zeichnen sich auch durch ein sauberes emailartiges
Kolorit aus. Die bedeutendsten derselben sind:
Altenburger
aus der
Kirche kommend,
Altenburger im Kornfeld (1838), das Zicklein, die Spielgefährten (1842), der kleine
Held (1843), Schlafkameraden,
der Kostgänger (1844), die Täubchen, Harzerin mit
Kind, die Erwartung (1845, Hauptwerk), Großvaters Liebling, Erzählerin
auf der
Bleiche (1846,
Berliner Nationalgalerie), die
Rast, Familienglück (1847),
Kirchgang (1850, alle
drei in der Ravenéschen
Galerie zu
Berlin), Leckerbissen (1851,
Berliner Nationalgalerie), gefährdetes Frühstück, Strickunterricht
(1852),
GutenMorgen, lieber
Vater! (1858, Ravené), der
Alte im
Haus (1859), die väterliche Ermahnung (1864), Hausmütterchen
(1866). Seit dem Anfang der 70er Jahre lähmte eineGehirnkrankheit seine künstlerische Thätigkeit.
Er starb in
Berlin.
Vgl. seine Selbstbiographie (hrsg. von
Pietsch, Berl. 1880). -
SeinBruderWilhelm (1815-82) malte kleine Genrebilder, Pferdestücke und Manöverszenen in glatter Ausführung. - Ein andrer
Bruder,
Hermann Meyerheim, hat Architekturstücke und
Marinen gemalt.
3)
Paul,
Maler, Sohn von Meyerheim 1), geb. zu
Berlin, war
Schüler seines
Vaters und der
BerlinerAkademie, bildete sich dann
weiter auf
Reisen inBelgien,
Holland und
Paris, wo er ein Jahr verweilte. Dann kehrte er nach
Berlin zurück.
Er wählt seine
Motive mit Vorliebe aus dem
Leben der
Tiere, besonders der
Löwen
[* 21] und
Affen,
[* 22] malt aber auch menschliche Bildnisse,
Genrebilder aus dem Volksleben, humoristische
Szenen,
Stillleben,
Dekorationen für
Fest- und Speisesäle u. dgl. m.
in
Öl und Aquarell in lebhaftem
Kolorit und breiter, malerischer Behandlung, aber mit geringer geistiger Vertiefung.
1)
WilhelmFriedrich von, Schriftsteller, geb. 1762 zu
Ansbach,
[* 27] studierte in
Altdorf die
Rechte, trat sodann in
die österreichische
Artillerie, bereiste, nachdem er als
Leutnant seinen
Abschied genommen, als
Führer
von zwei jungen Adligen einen großen Teil
Europas, wurde 1807 der österreichischen Gesandtschaft in
Sizilien
[* 28] beigegeben,
trat 1809 als Artilleriehauptmann wieder in die
Armee ein und entwickelte bei der Organisierung der Landesbewaffnung eine
große Thätigkeit. 1813 ward erHauptmann beim
Generalstab; 1815 leitete er in
Paris die Rückgabe der
italienischen Kunstschätze.
Nachdem er sodann einige Zeit bei den österreichischen Gesandtschaften in
Rom und
[* 29]
Madrid
[* 30] beschäftigt gewesen war, wurde er
der Militärkommission beim
Bundestag beigegeben. Er starb in
Frankfurt
[* 31] a. M.
Sein nach
Indien und
Tibet verlegter
politischer
Roman »Dya-na-Sore, oder die
Wanderer«
(Wien 1787-91, 5 Bde.; 3. Aufl.,
besorgt von
Feuchtersleben, 1840-41), der seiner Zeit ungewöhnliches Aufsehen machte, war ein echtes
Produkt der Gärungsperiode
am Ende des vorigen
Jahrhunderts und ein denkwürdiges Zeichen der Überschätzung von Geheimbünden und Erziehungsneuerungen.
Seine »Hinterlassenen kleinen
Schriften«, mit einer
Fülle geistvoller und edler
Gedanken, gab
Feuchtersleben
(Wien 1842, 3 Bde.) heraus.
2) (Meyern-Hohenberg)
Gustav von, Dichter, geb. zu
Kalvörde im Braunschweigischen, widmete sich dem
Studium der
Rechte
und trat 1843 als Kabinettsrat und
Intendant des Hoftheaters in den
Dienst des
Herzogs von
Koburg,
[* 32] welche
Stellung er bis 1868 bekleidete.
Seitdem lebte er auf einer
Villa bei
Konstanz,
[* 33] wo er starb. Meyern debütierte als Dichter mit »Monatsmärchen,
Bilder und politische Gedichte« (Leipz. 1850) und dem epischen Gedicht »Das
Welfenlied« (Berl. 1854),
einer poetischen
Chronik des Welfenhauses mit einzelnen vortrefflichen
Zügen.
Später folgten die
Dramen: »EinKaiser« (2. Aufl., Leipz. 1861),
eine politisch-dramatische
Studie, worin er die
Frage der deutschen
Einheit im
Sinn eines freisinnigen Kaisertums zu lösen suchte,
»Heinrich von
Schwerin«
[* 34] (Berl. 1858),
»Die Malteser« (das. 1876) u. a.,
welche sich mehr zu rhetorischer als zu straff dramatischer
Wirkung erhoben. Außerdem veröffentlichte er: »Zeitgedichte«
(Berl. 1870);