Metroxylon laeveMart.
(Sagus laevis Rumph), ein 8-16 m hoher
Baum
mit starkem, unter der großen
Krone mit gebleichten Resten abgestorbener
Blätter bedecktem
Stamm, aufrecht stehenden, großen
Wedeln mit unbewehrten Blattstielen und aus der Mitte der
Krone sich erhebender Blütenähre, liefert den
größten Teil des
Sagos.
bis 10 m hoch, mit 6 m langen,
fast aufrechten Blättern, ist an Blattstielen und
Blütenscheiden stachlig und liefert ebenfalls
Sago. Diese
Bäume blühen
im 15. Jahr und sterben, wenn die
Frucht nach weitern 3
Jahren gereift ist, ab; man benutzt sie zur Sagogewinnung,
sobald sich die
Blüte
[* 4] zeigt.
in der
Dichtkunst das
Silben- oder Versmaß, welches aus einer rhythmischen Aufeinanderfolge
der
Silben besteht und die bestimmte Form der Dichtersprache bildet (s.
Vers). Je ein drei- oder viersilbiger Versfuß
(Takt)
gilt für ein Metrum (z. B. ‒ ⌣ ⌣); von den zweisilbigen
aber nur die Vereinigung zweier Versfüße (z. B. ⌣ ‒ ⌣ ‒); daher
Dimeter, eine aus zwei
Metra zusammengesetzte rhythmische
Reihe (z. B. ‒ ⌣ ⌣ ‒ ⌣ ⌣),
Trimeter (⌣ ⌣ ‒ ⌣ ⌣ ‒ ⌣ ⌣ ‒) etc. Im weitern
Sinn
gebraucht man Metrum dann auch für diese rhythmische
Reihe selbst.
Stadt im türk.
WilajetJanina, ostnordöstlich von der Stadt
Janina, 1150 m hoch, am
Fuß des
Epirus und
Thessalien verbindenden
Passes Zygos gelegen, den sie beherrscht. Metsovon zählt etwa 1000
Häuser und ist Hauptort der
sogen. Kutzowlachen oder Tsintsaren, welche, vielleicht Nachkommen der alten Thraker, besonders
nördlich und südlich der Stadt in kompakter
Menge und, rings von Griechen umgeben, eine Anzahl Gebirgsdörfer des
Pindos
bewohnen.
Pfarrdorf im bayr. Regierungsbezirk
Niederbayern, Bezirksamt
Deggendorf, links an der
Donau, hat ein 801 gestiftetes, 1803 aufgehobenes,
aber 1830 wiederhergestelltes Benediktinerkloster mit
Gymnasium, Bierbrauerei,
[* 26] Granitbrüche und (1885) 1854 kath.
Einwohner.
Vgl. Aichinger, Das
Kloster Metten (Landsh. 1859).
JohannGeorg,
Komponist, geb. zu St.
Ulrich bei
Ulm,
[* 27] erhielt seine musikalische
Ausbildung bei seinem Oheim, dem Chordirigenten
Michael Mettenleiter (gest. 1859) zu
Wallerstein, wurde 1839
Organist in
Regensburg,
[* 28] zwei
Jahre später auch
Chorregent; starb Er komponierte mehrere schätzenswerte
Kirchensachen, gab ein katholisches
Choralwerk
(»Enchiridion chorale«, Regensb. 1853) heraus und machte sich insbesondere
durch die gemeinschaftlich mit Proske unternommene Herausgabe der klassischen Kirchenwerke der Palestrinaschen
Schule verdient.
Seine
Biographie schrieb sein
BruderDominikus Mettenleiter
(Brixen 1866).
altes rhein. Dynastengeschlecht, das die Erbkämmerei von
Köln
[* 29] bis in den Anfang dieses
Jahrhunderts innehatte.
Ursprünglich ein
Zweig derer von Hemmerich (Hemberg), benannte es sich im 14. Jahrh.
nach dem Dorf Metternich im preußischen
Kreis
[* 30]
Koblenz.
[* 31] Die von den zwölf frühern
Linien noch bestehende einzige
Linie erhielt 1635 den
Reichsfreiherrenstand, 1679 die reichsgräfliche, die reichsfürstliche
Würde für den jedesmaligen
Senior und 1813 vom
Kaiser Franz I. von
Österreich
[* 32] die fürstliche
Würde für alle Nachkommen.
2) KlemensLotharWenzel, Fürst von, österreich. Staatsmann, Sohn des vorigen, geb. zu
Koblenz, machte seine Studien 1788 bis 1790 zu Straßburg
[* 39] und, nachdem er im Oktober 1790 bei der KrönungLeopolds II. als Zeremonienmeister des katholischen Teils des westfälischen Grafenkollegiums fungiert, noch bis 1794 zu Mainz.
[* 40] 1795 vermählte
er sich mit der Gräfin Eleonore Kaunitz, einer Enkelin des großen Staatskanzlers, wodurch er ansehnlichen Güterbesitz erwarb.
Bei Ausbruch des Kriegs von 1809 wurde er von Napoleon zurückgehalten und erst 2. Juli an die österreichischen Vorposten ausgeliefert.
Nach der unglücklichen Schlacht bei Wagram
[* 43] ward er vom Kaiser Franz erst provisorisch, bald (8. Okt.) aber
definitiv an StadionsStelle mit dem AuswärtigenMinisterium betraut, das er über 38 Jahre unausgesetzt verwalten sollte. Man
erwartete damals nicht viel von ihm; er galt für einen Vertreter der französischen Partei in Österreich, war es aber nur
insofern, als er es geraten fand, sich im Einvernehmen mit Frankreich zu halten, dadurch ein russisch-französisches
Bündnis zu verhindern und Österreichs von diesen beiden Mächten umworbene Stellung nach Möglichkeit für seine Vergrößerung
auszunutzen. Deutschnationale Gefühle waren dem frivolen Diplomaten fremd; aber gerade das erleichterte ihm seine neutrale,
vermittelnde Haltung, namentlich nach der Katastrophe von 1812. Unberührt von dem nationalen Aufschwung des Jahrs
1813, hielt er nach dem mißlungenen Frühjahrsfeldzug der Alliierten seine Zeit gekommen, um die Kraft
[* 44] Österreichs in die
Wagschale zu werfen und einen für dieses günstigen Frieden zwischen den geschwächten Gegnern zu vermitteln. Nachdem nach
einer Zusammenkunft Metternichs mit dem KaiserAlexander I. zu Opotschna an der schlesisch-böhmischen Grenze Anfang
Juni 1813 die Verbündeten die Vermittelung Österreichs angenommen hatten, begab sich Metternich nach Dresden zu Napoleon I., mit dem er28. Juni die
denkwürdige Unterredung hatte, in der NapoleonÖsterreich und Metternich mit Schmähungen überhäufte, und aus der Metternich erkannte,
daß
Napoleon in seinem verblendeten Übermut selbst die österreichischen Friedensbedingungen, die ihm
das französische Kaiserreich ohne Illyrien, Italien
[* 45] und den Rheinbund ließen, nicht annehmen würde. Mit meisterhaftem Geschick
erreichte er es aber, daß die Verbündeten, um Österreich zu gewinnen, ihm die weitgehendsten Zugeständnisse machten und
er selbst, als Österreich11. Aug. an Frankreich den Krieg erklärte und sich in der Quadrupelallianz9. Sept. den
Alliierten anschloß, die einflußreichste Rolle im Rate der letztern spielen konnte. In der Absicht, Frankreich nicht völlig
zu Baden
[* 46] zu werfen, vor allem aber Preußen nicht zu mächtig werden zu lassen, durchkreuzte er durch den Vertrag von Ried8. Okt. mit
Bayern
[* 47] Preußens
[* 48] deutsche Politik und hinderte durch immer erneute Anknüpfung von Friedensverhandlungen
stets die energische Ausbeutung der von Preußen und Rußland errungenen kriegerischen Erfolge. Er behielt durch seine Geschicklichkeit
immer die Fäden der Politik in der Hand
[* 49] und verschaffte Österreich einen im Vergleich zu seinen Leistungen übermäßigen Einfluß
auf die Dinge. Daher hatte Metternich seine Erhebung in den erblichen Fürstenstand und die Schenkung
des Johannisbergs um Kaiser Franz wohlverdient.
Hier übte er inmitten der sich bekämpfenden und durchkreuzenden Interessen einen herrschenden Einfluß aus, verschaffte
Österreich nicht nur eine bedeutende Vergrößerung und eine abgerundete Grenze, sondern auch die Herrschaft über das zerstückelte
Italien und das durch die Errichtung des DeutschenBundes mehr gelähmte als gekräftigte Deutschland
[* 52] und begründete
das auf dynastischen Interessen beruhende europäische Staatensystem, welches aufrecht zu erhalten fortan sein Streben war.
Dabei versäumte er nicht, seinen Privatvorteil wahrzunehmen, und erhielt von fremden Mächten reiche Geschenke, von Rußland
eine Pension sowie nach der zweiten Vertreibung Napoleons und dem Abschluß des zweiten PariserFriedens, den Metternich unterzeichnete,
große Belohnungen von den wieder eingesetzten Fürsten. Der König beider Sizilien
[* 53] ernannte Metternich 1818 zum Herzog von Portella
mit einer Dotation von 60,000 Ducati sowie der König von Spanien
[* 54] 1826 zum Granden erster Klasse mit dem Titel eines Herzogs. Am
Monarchenkongreß zu Aachen
[* 55] nahm als österreichischer Bevollmächtigter teil, und 1819 präsidierte er
dem Kongreß zu Karlsbad.
Ebenso war er bei dem deutschen Ministerkongreß zu Wien und bei den Kongressen zu Troppau
[* 56] 1820, zu Laibach
[* 57] 1821 und zu Verona
[* 58] 1822 im
Interesse der österreichischen Reaktionspolitik ganz besonders thätig. Es gelang ihm auch, unterstützt von so gewandten
Federn wie der von Gentz, seinen Grundsatz, »daß es den Fürsten allein zustehe, die Geschicke der Völker
zu leiten, und daß die Fürsten für ihre Handlungen niemand außer Gott verantwortlich seien«, zur Annahme zu bringen und
die Mächte zur solidarischen Unterdrückung aller Völkerbewegungen zu
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