Erhitzen von salzsaurem
Trimethylamin auf 260-300°. Auf diese
Weise erhält
man es aus dem wässerigen
Produkt der trocknen
Destillation
[* 2] der Runkelrübenmelassenschlempe. Es ist ein farbloses
Gas, riecht angenehm ätherisch, schmeckt süßlich und
wird bei -36° oder durch starken
Druck zu einer farblosen
Flüssigkeit verdichtet, die bei -22° siedet. Man benutzt
das Methylchlorür zur Eisbereitung, zur
Extraktion von Parfümstoffen aus
Blüten und zur
Darstellung methylierter
Teerfarben, weil es wohlfeiler
ist als das früher benutzte Methylbromür und
Methyljodür und minder gefahrvoll als das
Methylnitrat, welches wiederholt
zu
Explosionen Veranlassung gegeben hat.
(Jodmethyl) CH3J entsteht bei Einwirkung von Jodwasserstoffsäure oder
Jodphosphor auf
Methylalkohol, ist eine farblose
Flüssigkeit, riecht ätherisch, etwas stechend, siedet bei 44°, löst sich
kaum in
Wasser, leicht in
Alkohol und
Äther, zersetzt sich am
Licht
[* 3] und dient in der synthetischen
Chemie zur
Darstellung der
verschiedenartigsten Methylverbindungen.
im
Altertum bedeutende Stadt auf der
Nordküste der
InselLesbos, mit einem geräumigen
Hafen, aber schon seit
dem Peloponnesischen
Krieg, wo sie treu zu
Athen
[* 4] hielt und von den Spartanern erobert wurde, herabgekommen.
da diesem aber
die
Weissagung wurde, sie werde ihm zuerst ein Mädchen, dann aber einen Sohn gebären, dem die Herrschaft bestimmt sei,
verschlang er sie und gebar hierauf aus seinem
Haupte die
Athene.
[* 6]
(griech.), die im alten
Athen ansässigen
Fremden oder
Schutzverwandten, deren Anzahl zuzeiten sehr bedeutend
war (309
v. Chr. 10,000 erwachsene
Männer). Sie genossen den
Schutz des
Gesetzes, bezahlten dafür ein Schutzgeld, von dem jedoch
die befreit waren, die als
Seesoldaten oder
MatrosenDienste
[* 8] thaten, konnten aber keinGrundeigentum erwerben
und mußten vor
Gericht einen
Bürger zum Vertreter haben. Oft wurden,
um die
Bürgerschaft zu ergänzen und zu vermehren, Metöken in
dieselbe aufgenommen, so von
Kleisthenes nach seiner Verfassungsreform (509). Da die Metöken, von dem
Kriegs- undStaatsdienst frei,
ihre ganze Thätigkeit dem
Erwerb zuwenden konnten, wurden sie die größte
Handels- und Geldmacht in
Athen.
(griech.), Veränderung des
Namens, besonders durch Übersetzen in eine andre
Sprache,
[* 9] z. B.
Agricola statt
Bauer, eine
Sitte, die namentlich unter den
Gelehrten des 15. und 16. Jahrh. herrschte;
rhetorische
[* 1]
Figur, welche einen Gegenstand für den andern setzt, nicht wegen der
Ähnlichkeit,
[* 10] wie die
Metapher (s. d.), sondern wegen der nahen und leicht erkennbaren Beziehungen,
in welchen sie zu einander stehen. Die Metonymie hat somit ihren
Grund in einem Zusammenhang oder einer
Verwandtschaft der
Begriffe.
So setzt
sie denOrt statt dessen, was darin ist (z. B. der
Wald singt des Schöpfers
Lob, für: die
Vögel
[* 11] im
Wald), oder die Zeit statt der darin
Lebenden (z. B. Zukunft statt Nachkommen); sie vertauscht die
Ursache mit der
Wirkung
(z. B. Schattenpflanzen, statt
Bäume), den
Stoff mit dem daraus Verfertigten (z. B.
Stahl statt
Schwert), das Zeichen mit dem
Bezeichneten (z. B.
Zepter statt Herrschaft) etc. Eine
Abart der ist die
Synekdoche (s. d.).
(v. griech. metōpon,
Stirn, Vorderseite;
Zwischenfelder), in der
Baukunst
[* 12] Bezeichnung der zwischen den
Triglyphen
befindlichen Öffnungen oder
Zwischenfelder des dorischen
Frieses, welche auf dem über die
Säulen
[* 13] gestreckten
Architrav
[* 14] ruhen
und das Hauptgesims tragen. Anfangs waren die Metopen offen und wurden dann mit
Vasen
[* 15] oder
Schädeln von Opfertieren
besetzt; später wurden sie geschlossen, doch stets etwas hinter die Balkenköpfe zurückgerückt, nachmals auch mit
Skulpturen
verziert. Da dieselben fast quadratisch waren, so machte ihre
Einteilung, wenn größere Säulenweite angenommen ward, Schwierigkeiten,
daher die ionische
Säulenordnung
[* 16] nur noch den glattenFries und Metopen nur am
Kranzgesims
[* 17] zeigt. S. Abbildung
und Tafel
»Säulenordnungen«,
[* 16] Fig. 1-3.
die vorgebliche
Kunst, aus den Faltenlinien der
Stirn die geistige und sittliche
Beschaffenheit des
Menschen, ja wohl seine vergangenen
und seine noch bevorstehenden Erlebnisse zu erkennen.
In den alten metoposkopischenSchriften werden meist
sechs horizontale Stirnlinien und eine senkrechte tiefste unterschieden.
Sie führen von
oben nach unten die
Namen der
Planeten:
[* 18] Saturnal-,
Jovial-, Martial-,
Venus-,
Solar-, Lunar-, Merkuriallinie, und neben ihnen werden noch Schwesterlinien beachtet.
Vgl.
Chiromantie.