Antonius befestigt, aber von
Agrippa erobert, von Trajan zur
Freien Stadt erklärt. Jetzt
Methoni. - 2) (Elevtherochori) Stadt
in
Pierien
(Makedonien), gegründet vor 700
v. Chr. von Eretriern, Bundesgenossin von
Athen,
[* 2] 353 von
Philipp II. von
Makedonien
belagert (wobei er ein
Auge
[* 3] verlor) und nach Abzug der Einwohner gänzlich zerstört.
ist das alte
Methone (s. d. 1). Nachdem es schon 1124 von den
Venezianern erobert worden, ward es 1205 von
den
Franken unter
Villehardouin genommen, kam dann an
Venedig,
[* 6] ward aber 1498 von den
Türken unter
Bajesid II. erobert. 1686 nahmen
es die
Venezianer unter Morosini ein, gaben es aber 1715 den
Türken zurück. 1825 ward Methoni von den
Türken
völlig verwüstet, 1827 von den
Franzosen erobert und von neuem befestigt.
der von dem brit.
GesandtenMethuen zu
Lissabon
[* 7] 1703 mit der portugiesischen
Regierung abgeschlossene
Handelsvertrag, nach welchem die seit 1684 in
Portugal
[* 8] nicht mehr zugelassenen Wollwaren britischer Fabrikation gegen Entrichtung
des frühern Eingangszolls von 23 Proz. vom Wert wieder eingeführt werden
durften, wogegen
England sich verpflichtete,
portugiesische Weine bei der Einfuhr um ein Drittel niedriger als französische
zu besteuern. Die
England vor allen andern
Staaten gewährten
Begünstigungen hatten den für
Portugal nachteiligen Erfolg, den
gesamten portugiesischen
Handel in englische
Hände zu bringen.
Vgl. Pepper, Le
[* 9]
Portugal etc., le traité
de Methuen et l'union obésique (Par. 1879).
CH3 , einwertiges
Radikal, welches in zahlreichen organischen
Verbindungen auftritt, im freien Zustand
aber nicht existieren kann.
Bei dem
Versuch, es zu isolieren, vereinigen sich stets zwei
Moleküle Methyl zu
Dimethyl C2H6 , welches sich im rohen
Erdöl
[* 10] findet und ein farb- und geruchloses
Gas bildet.
(Methyloxydhydrat,
Holzgeist,
Holzalkohol,
Holzspiritus) CH4O entsteht bei trockner
Destillation
[* 11] des
Holzes und der Runkelrübenmelasse, verdichtet sich mit den gleichzeitig auftretenden
Dämpfen von
Wasser,
Essigsäure etc.
und findet sich daher im rohen
Holzessig, aus welchem er sich nach der Neutralisation bei der
Rektifikation
zuerst verflüchtigt, so daß man ihn gesondert auffangen kann. Durch
Rektifikation in Kolonnenapparaten, wie sie in der Spiritusfabrikation
[* 12] gebräuchlich sind, und mehrmaliges Behandeln mit frisch geglühter
Holzkohle erhält man nahezu reinen aus welchem ein vollkommen
reines
Produkt gewonnen wird, indem man den
Alkohol in
Ameisensäure- oder Benzoeäther überführt und
diese durch
Natronlauge zersetzt.
Auch aus der
Schlempe von vergorner Runkelrübenmelasse, welche
Trimethylamin enthält, wird Methylalkohol gewonnen. Er bildet eine farblose
Flüssigkeit vom
spez. Gew. 0,789, riecht eigentümlich
geistig, schmeckt brennend, siedet bei 66°, brennt mit wenig leuchtender
Flamme,
[* 13] mischt sich mit
Wasser,
Alkohol und
Äther, verhält sich als Lösungsmittel wie
Alkohol und gleicht diesem auch in seinem chemischen Verhalten, indem
er durchaus analoge
Verbindungen bildet, welche aber flüchtiger sind als die entsprechenden Äthylverbindungen.
Mit
Chlorcalcium bildet er eine kristallisierende
Verbindung und mit
Oxalsäure den ebenfalls kristallisierbaren Oxalsäuremethyläther.
Diese beiden
Verbindungen können zur
Darstellung von reinem Methylalkohol benutzt werden. Durch oxydierende
Substanzen wird Methylalkohol in
Ameisensäure
umgewandelt. Auf den
Organismus wirkt Methylalkohol wie gewöhnlicher
Alkohol. Man benutzt ihn namentlich in
England (wegen der dortigen
hohen
Branntweinsteuer) als Brennmaterial, zu Firnissen,
Polituren etc., besonders auch zur
Darstellung von andern
Methylverbindungen für die Anilinfarbenfabrikation und zum
Denaturieren des
Alkohols.
organische
Basen, welche sich von
Ammoniak (NH3) ^[(NH3)] ableiten, indem ein oder mehrere
AtomeWasserstoff
durch
Methyl CH3 vertreten werden. Methylamin NH2CH3 findet sich in
Mercurialis annua und
perennis, im rohen
Holzgeist und
Knochenöl und entsteht bei trockner
Destillation der Runkelrübenmelassenschlempe.
Es kann auf sehr verschiedene
Weise dargestellt werden, besonders aus
Jodmethyl und
Ammoniak, und bildet ein farbloses, brennbares
Gas von ammoniakalisch fischartigem
Geruch, unter 0° eine farblose
Flüssigkeit.
Dimethylamin NH(CH3)2 ^[NH(CH3)2] findet sich im Peruguano und entsteht neben dem vorigen aus
Rübenmelasse und
aus
Jodäthyl mitAmmoniak; es ist eine farblose
Flüssigkeit, die ammoniakalisch riecht und bei 8-9° siedet.
TrimethylaminNH(CH3)3 ^[NH(CH3)3] findet sich in
Weißdorn-,
Ebereschen- und Apfelblüten, im
Kraut von
Chenopodium
vulvaria, in Bucheckern, im
Mutterkorn, in mehreren tierischen
Flüssigkeiten, entsteht bei Fäulnisprozessen und findet sich
daher auch in Heringslake.
(Holzäther,
Methyloxyd) C2H6O entsteht beim Erhitzen von
Methylalkohol mit
Schwefelsäure
[* 15] und bildet bei gewöhnlicher
Temperatur ein farbloses, ätherartig riechendes
Gas, bei -20° eine farblose, leicht
bewegliche
Flüssigkeit vom spez. Gew. 1,617, welche in
Wasser, viel leichter in
Alkohol löslich ist und in der alkoholischen
Lösung pfefferartig schmeckt. Er brennt mit wenig leuchtender
Flamme.
Schwefelsäure löst 600
Volumen des
Gases. Man benutzt
Methyläther in den
Eismaschinen, in denen es durch sehr schnelle
Verdunstung eine bedeutende Temperaturerniedrigung hervorbringt,
aber stets wieder aus dem dampfförmigen in den flüssigen Zustand zurückgeführt wird.
Erhitzen von salzsaurem Trimethylamin auf 260-300°. Auf diese Weise erhält man es aus dem wässerigen Produkt der trocknen
Destillation der Runkelrübenmelassenschlempe. Es ist ein farbloses Gas, riecht angenehm ätherisch, schmeckt süßlich und
wird bei -36° oder durch starken Druck zu einer farblosen Flüssigkeit verdichtet, die bei -22° siedet. Man benutzt
das Methylchlorür zur Eisbereitung, zur Extraktion von Parfümstoffen aus Blüten und zur Darstellung methylierter Teerfarben, weil es wohlfeiler
ist als das früher benutzte Methylbromür und Methyljodür und minder gefahrvoll als das Methylnitrat, welches wiederholt
zu Explosionen Veranlassung gegeben hat.