des Erdquadranten zwischen
Äquator und
Nordpol, nach den Ergebnissen der auf Veranlassung der französischen
Republik ausgeführten
Gradmessungen = 443,295936PariserLinien. Diese
Länge ist dem auch verblieben, nachdem neuere Messungen und Berechnungen für
den Erdquadranten einen etwas höhern Wert ergeben haben. Das ist = 3,1862 frühere preußische,
3,16375 frühere
Wiener, 3,28087 englische und russische
Fuß. Die
Einteilung des Meters ist rein dezimal: 1 Meter = 10 Dezimeter
oder 100
Zentimeter oder 1000
Millimeter. 10 Meter = 1 Dekameter, 100 Meter = 1 Hektometer, 1000 Meter = 1
Kilometer. Das Quadratmeter
ist die Grundlage der
Flächenmaße (100 Quadratmeter = 1
Ar), das Kubikmeter die der
Körpermaße und
Gewichte
(1 Kubikdezimeter = 1
Liter; das
Gewicht eines
Liters destillierten
Wassers im luftleeren
Raum bei 4° C. = 1
Kilogramm).
im allgemeinen ein nach
Grundsätzen geregeltes
Verfahren zur Erreichung
eines bestimmten
Zwecks. In diesem allgemeinen
Sinn muß jeder vernünftigen menschlichen Thätigkeit Methode zu
Grunde liegen. Ganz
besonders verlangt aber die wissenschaftliche Forschung eine klar bewußte und geordnete und dem entsprechend die Mitteilung
der erkannten
Wahrheit im
Unterricht. In dieser engern Anwendung heißt Methode die
Kunst, eine
Reihe non
Gedanken
nach gewissen
Grundsätzen so zu ordnen, daß dadurch entweder neue Erkenntnisse gewonnen, oder gewonnene Erkenntnisse andern
in überzeugender
Weise mitgeteilt werden.
Durch
Eukleides, den
Mathematiker, wurden die beiden Methoden auch auf die
Mathematik angewandt. Er bezeichnete
sie zuerst mit den seither allgemein gewordenen
Namen der
Synthesis (compositio,
Aufbau,
Deduktion) und
Analysis (resolutio,
Auflösung,
Induktion), denen die Betrachtung zu
Grunde liegt, daß das Allgemeinere das Einfachere, das Besondere aber das Zusammengesetztere
ist. Da
Eukleides vorzugsweise die synthetische Methode
(Deduktion) in seinen
Elementen der
Geometrie anwandte,
wurde diese auch die geometrische Methode genannt.
Dieselbe schreitet von allgemein anerkannten
Grundsätzen und Begriffsbestimmungen
(Axiomen und
Definitionen) zur
Aufstellung
und zum
Beweis von
Lehrsätzen
(Propositionen) fort, aus welchen endlich die praktisch wichtigen Folgerungen gezogen werden.
Diese geometrische Methode galt bis ins 17. Jahrh. allein als das
eigentlich wissenschaftliche
Verfahren, wie denn noch
Spinoza nach ihr seine
Ethik anordnete. Seit
Bacon und
Descartes, denen
die italienische
Naturphilosophie und besonders die neuere
Astronomie
[* 17] vorgearbeitet hatte, wurde dem gegenüber die
Induktion
(Analysis) besonders bevorzugt, indem die Überzeugung immer mehr durchdrang, daß alles menschliche
Wissen auf dem
Grunde der
sinnlichen
Wahrnehmung ruhe und der analysierenden Betrachtung der einzelnen Gegenstände und
Erscheinungen sein Dasein verdanke.
In der Gegenwart erkennt man ziemlich allgemein mit Goethe an, daß »Analysis und Synthesis, Induktion und Deduktion, beide zusammen,
wie Aus- und Einatmen, das Leben der Wissenschaften ausmachen«. Zunächst muß die Erkenntnis von der zergliedernden Betrachtung
des Einzelnen ausgehen. In der Hypothese wird dann der Versuch gemacht, von der Induktion zur Deduktion überzugehen;
gelingt derselbe, wird aus der Hypothese durch praktische Erprobung ein anerkanntes Gesetz, so kann von hier aus synthetisch
zu dem Einzelnen fortgeschritten werden.
Als schlagendstes Beispiel kann man das Kopernikanische Weltsystem betrachten, welches, auf Induktion beruhend,
zunächst als Hypothese hervortrat und allmählich solche Sicherheit erlangt hat, daß man aus seinen Grundgesetzen auf das
Dasein noch unbekannter und erst später aufgefundener Weltkörper (synthetisch und deduktorisch) geschlossen hat. Treffend
nennt man seit Kant die synthetische auch das progressive, die analytische das regressive Verfahren. Seit Descartes ist ferner
die letztere oft als die Methode der Erfindung (heuristische Methode) bezeichnet worden. - Die genetische Methode, nach welcher man eine
natürliche Bildung oder eine organische Entwickelung in ihrem allmählichen Entstehen vom Ursprung an beobachtend begleitet,
ist jenen beiden Methoden nicht nebengeordnet, insofern sie nur bei der Beobachtung und Darstellung des
Thatsächlichen Anwendung findet und nur der Kenntnis, nicht der tiefer eindringenden Erkenntnis der Dinge dient. Ihr verwandt
ist die pragmatische Methode der Geschichtschreibung, in welcher das Thatsächliche in seinem natürlichen Zusammenhang
der Reihe nach vorgeführt wird. Über die einzelnen Lehrmethoden, welche nur einfache oder zusammengesetzte Anwendungen
der obigen Methoden auf bestimmte Gebiete des Wissens sind, s. die ArtikelLehrform, Unterricht etc. Vgl.
Litteratur bei Logik.