und der
Charakter der
Witterung aufgezeichnet.
Noch beschränkter sind die Beobachtungsgegenstände auf den Regenstationen,
welche den
Zweck verfolgen, durch regelmäßige
Beobachtung der atmosphärischen
Niederschläge diese für die einzelnen Gegenden
genauer zu ermitteln, als sie bisher bekannt sind. Eine bestimmte Zahl für die in allen
Ländern ins
Leben gerufenen meteorologischen
Stationen anzugeben, ist kaum möglich, da dieselben vielfachen Schwankungen unterworfen sind.
Außer an den allgemeinen meteorologischen
Stationen werden in
Deutschland
[* 6] noch an 17 forstlich-meteorologischen, die
mit Ausnahme der in
Württemberg
[* 7] gelegenen von der Eberswalder Hauptstation des forstlichen Versuchswesens in
Preußen
[* 8] eingerichtet
sind, regelmäßige
Beobachtungen angestellt, um den Einfluß des
Waldes auf die meteorologischen
Elemente festzustellen, und
an einer
Reihe von agrarmeteorologischen
Stationen, welche von verschiedenen landwirtschaftlichen
Vereinen begründet sind,
Beobachtungen im
Interesse derLandwirtschaft ausgeführt.
[* 1]
(Meteoriten,
Aerolithe,
Uranolithe,
Luftsteine, Bätylen),
Eisen- oder
Steinmassen, meist ein
Gemenge von beiden
in den verschiedensten Verhältnissen, welche in bald größern, bald kleinern
Stücken, einzeln oder gleichzeitig in größerer
Anzahl (Steinregen) auf die
Erde niederfallen, oft von Lichterscheinungen und Getöse begleitet, bisweilen
als
Feuerkugeln beobachtbar, die mitunter im letzten
Moment vor dem Niederfallen in eine
Mehrzahl von
Fragmenten zerspringen.
In keinem der vielfältig untersuchten ist ein neues, der
Erde und den auf derselben vorkommenden
Verbindungen fremdes
Element
entdeckt worden, und auch die früher als ausschließlich für Meteorsteine charakteristisch angeführte Gruppierung
der
Elemente, so namentlich das Vorkommen des
Eisens im gediegenen Zustand sowie in
Verbindung mit
Kobalt
und
Nickel, hat seine Eigentümlichkeit verloren, seitdem
Nordenskjöld 1870 in
Grönland (Uifak oder Ovifak auf der
InselDisko)
in
Basalt eingeschlossene Eisenmassen unzweifelhaft tellurischen Ursprungs entdeckt hat, welche alle bisher für Meteorsteine ausschließlich
charakteristischenEigenschaften besitzen.
Hierzu kommt für die
Meteoreisen ein mitunter sehr hoher, das eigne
Volumen oft um ein Vielfaches übertreffender
Gehalt an
Gasen in komprimiertem Zustand
(Wasserstoff,
Kohlenoxyd,
Kohlensäure), welcher sich durch Erhitzen und Auspumpen unter der
Luftpumpe
[* 15] abscheiden läßt. Je nach dem Vorwiegen des einen oder andern der genannten
Bestandteile habenRose,
Daubrée,
Meunier,
Tschermak u. a.
Systeme der Meteorsteine aufgestellt. Sie stimmen sämtlich, unter
Wahl verschiedener
Namen und Unterabteilungen,
darin überein, das
Verhältnis zwischen dem
Gehalt an gediegenem
Eisen und
Silikaten als Hauptunterschied unter den Meteorsteinen
aufzufassen, wie dies besonders deutlich durch die Bezeichnungen (Holosiderite, Mesosiderite, Sporadosiderite und Asiderite)
aus-
gedrückt wird. Hierzu kommen noch die Kohlenmeteoriten, einige wenige Fälle (Alais in Frankreich 1806, Kapland 1838, Kaba in
Ungarn
[* 17] 1857, Orgueil in Frankreich 1864), welche ein lockererdiges Material, reich an Kohle mit Wasser- und Sauerstoff, in noch
nicht aufgeklärter Verbindungsweise enthalten. Was von sogen. Gallertmeteoriten berichtet wird,
widerspricht den sonstigen, aus zahlreichen Beobachtungen geschöpften Ansichten über die Meteorsteine so durchaus,
daß man wohl vorläufig an Verwechselungen mit Nostokalgen, Froschlaich oder ähnlichen Dingen glauben darf.
Eine außerordentlich charakteristische Struktur besitzen sehr häufig die Meteoreisen und die vorwiegend aus Eisen bestehenden
Meteorsteine, wie die Pallasite (einzelne Olivinkristalle liegen in Eisen eingebettet), deren Typus das von Pallas 1771 in
Sibirien aufgefundene Eisen ist. Zwischen dem gediegenen Eisen und dem eingelagerten Phosphornickeleisen spielt sich eine gesetzmäßige
Verwachsung ab, welche besonders deutlich nach dem Anätzen mit Säure zur Geltung kommt, weil der Schreibersit gegen dieses
Anätzen widerstandsfähiger ist als das Eisen und deshalb schwach hervorspringende balkenförmige oder
linienartige, sich unter rechten oder schiefen Winkeln schneidende Zeichnungen bildet, die nach dem Entdecker genannten Widmanstättenschen Figuren
[* 16]
(Fig. 1), welche sich übrigens auch bei dem tellurischen Eisen von Ovifak zeigen. Die wesentlich aus Silikaten zusammengesetzten
Meteorsteine besitzen sehr häufig eine chondritische Struktur: in einer tuffähnlichen Grundmasse liegen kleine
Kugeln (Chondren,
[* 16]
Fig. 2) neben Körnern von Nickeleisen, Olivin etc. Andre übrigens irdischen, durch Abkühlung aus feurigem
Fluß entstandenen Gesteinen nicht fehlende Strukturen sind als Organismen gedeutet worden (vgl. Hahn,
[* 18] Die Meteorite [Chondrite]
und ihre Organismen, Tübing. 1880), ohne daß der Entdecker größere Kreise
[* 19] von der Richtigkeit seiner Beobachtungen hätte
überzeugen können. Am ähnlichsten mit irdischen Gesteinen ist der sogen. Eukrit,
aus Anorthit und Augit bestehend, mit gewissen
isländischen Laven fast ganz identisch, und der sogen. Chassignyit, einem Olivinfels nahe verwandt.
Was die Häufigkeit der einzelnen Abarten der Meteorsteine betrifft, so haben die etwa auf 500 zu schätzenden, der Fallzeit
nach bekannten Meteoritenfälle nur etwa zehnmal Meteoreisen geliefert, unter denen die Fälle 1751 zu Hraschina bei Agram,
[* 20] 1835 in
Tennessee und 1845 zu Braunau in Böhmen
[* 21] und einige neuere (1885 und 1886) in Nordamerika
[* 22] die bekanntesten sind. Alle andern Meteorsteine bekannter
Fallzeit sind Meteorsteine, d. h. aus Silikaten oder doch vorwiegend aus solchen bestehend.
Wenn in den Sammlungskatalogen eine größere Anzahl von Meteoreisen unbekannter Fallzeit aufgeführt wird, so hat dies seinen
Grund darin, daß ein größeres StückEisen selbst nach Jahren bei gelegentlichem Auffinden an typischen Eigenschaften auch
von Laien rasch bestimmt werden wird, während ein Meteorstein direkt nach dem Fall aufgehoben werden muß,
um seiner meteorischen Natur nach erkannt zu werden, wie denn auch fast kein Stein unbekannter Fallzeit in den Sammlungen vorhanden
ist.
Die Größe der einzelnen ist eine außerordentlich wechselnde, wenn auch meist, abgesehen von einzelnen extremen Fällen,
keine bedeutende; als Maximum darf unter den bisher beobachteten ein Gewicht von 300 kg gelten. Nur für
einzelne nachträglich aufgefundene Eisenmassen unbekannter Fallzeit werden noch bedeutendere Massen angegeben (so von mehreren
Orten in Brasilien,
[* 23] von Liberia
[* 24] in Afrika);
[* 25] doch ist es wenigstens für einige derselben wohl noch eine offene Frage, ob es sich
nicht, wie bei dem zuerst auch für meteorisch gehaltenen grönländischen Eisen, um tellurische Materialien
handelt. Auf der andern Seite sinkt die Größe der Meteorsteine bis zu Körnern, ja meteorischem Staub herab, so daß die Auffindung
besonders günstige Verhältnisse voraussetzt, wie sie beispielsweise bei dem Fall von Heßle in Schweden
[* 26] herrschten,