kurzem Eintauchen glanzlos graugelb macht. Um schließlich die graugelbe
Decke,
[* 2] aber nicht das
Matt zu entfernen, bewegt man
die
Sachen ganz kurze Zeit in sehr starker
Salpetersäure.
Sollen die
Sachen blank werden, so kommen sie gar nicht in die Mattbeize.
Nach jedem
Bad
[* 3] werden die Gegenstände gut gespült und nach der letzten
Beize in reinem
Wasser, auch wohl
in warmer Pottaschelösung, gewaschen, in Sägemehl getrocknet und mit
Wasser und Ochsengalle oder
Weinstein auf der
Drehbank
[* 4] oder aus der
Hand
[* 5] poliert. Durch
Polieren mit
Schwefel und
Kreide
[* 6] wird das Messing dunkler und goldfarbiger. Man macht es schließlich
auf einem
Ofen stark handwarm und überstreicht es mit (gefärbtem) Spirituslack, damit es unter dem Einfluß
der
Luft nicht leidet.
Will man das Messing nicht firnissen, so kann
man es mit Stearinöl und
WienerKalk abreiben.
Zum
Fixieren von
Punkten bedarf es der
Kreuzung des Vertikalfadens im Objektivdiopter mit einem Horizontalfaden.
Über den Kreuzpunkt hinweg visiert man dann auf das
Objekt. Für weit entfernte
Objekte wendet man das astronomische
KeplerscheFernrohr
[* 33] an, in dessen Okularröhre zur Fixierung von
Punkten ein Visierkreuz eingesetzt ist, entweder in einem
Kreuz
[* 34] von Spinnfäden
oder Platindrähtchen, auf einen
Ring gezogen, bestehend, oder auf ein dünnes Glasplättchen eingeritzt.
Das Visierkreuz kann auch zugleich als
Mikrometer behufs Distanzmessung an einer am Objektpunkt aufgestellten Meßlatte konstruiert
werden und zeigt dann außer dem Vertikalfaden zwei oder drei denselben schneidende Horizontalfäden (s.
Kippregel
[* 35] und
Aufnahme). Zum Anvisieren von Höhenpunkten bedarf es nur eines Horizontalfadens; zum
Visieren
in der Horizontallinie
(Wagerechten) der Oberfläche einer
Flüssigkeit, besser zweier in kommunizierenden
Röhren,
[* 36] wie bei
der
Kanalwage,
Wasserwage oder wie bei der ihr ähnlichen Quecksilberwage. d) Vorrichtungen für mikrometrische
Arbeiten an den
Meßinstrumenten und zwar für Linearmaßeinteilung wie für Kreisteilungen (s. Mikrometrie). Dazu
gehören:Maßstäbe,
Limbus und zu deren Ablesung
Nonius
[* 37] oder
Vernier,
Mikrometer,
Mikroskope.
[* 38]
Da sich im
Lauf der Zeit häufig das
Bedürfnis eingestellt,
Instrumente zu verwenden, welche mehrere Vermessungsaufgaben vereint
lösen lassen, so ist die strikte Trennung nach obiger
Einteilung nicht durchführbar. Betreffs der nur namentlich bezeichneten
Instrumente auf die Spezialartikel verweisend, beschränken wir uns auf folgende
Klassifikation:
2)
Längenmesser:
a) zur Messung in der Luftlinie dienen die sogen.
Distanzmesser; der Reichenbachsche, in der
Kippregel, dem
Tachymeter und andern Fernrohrinstrumenten angewendet, besteht aus einer auf dem zu ermittelnden
Fernpunkt womöglich senkrecht
zur Fernrohrachse zu stellenden Maßstablatte und einem im
Fernrohr selbst im gemeinsamen
Brennpunkt des
Okular- und des
Objektivglases angebrachten Visierkreuz mit einem vertikalen und zwei oder drei horizontalen
Fäden oder
Strichen.
Beim Ansehen der Latte durch das
Fernrohr beobachtet man die Anzahl der Maßteile der Latte zwischen den beiden
Fäden oder
Strichen und findet daraus mittels eines für das
Instrument konstanten
Faktors die
Distanz des Lattenpunktes.
AndreDistanzmesser sind weniger für die Vermessungskunst als für kriegerische oder andre
Zwecke des praktischen
Lebens hergestellt
(vgl.
Telemeter). b) ZurMessung an der Bodenlinie selbst: der
Maßstab,
[* 41] je nach aufgetragener Maßeinheit Meterstab,
Ruten-
(Dezempeda = die zehnteilige Feldmesserrute),
Klafter-,
Lachter-, Zollstab;
3) UnvollkommeneWinkelmesser: Vertikalmesser; ältestes
Instrument der
Kreuz- oder
Jakobsstab
[* 46] (ballista geometrica), aus einigen
verstellbaren Holzlinealen bestehend; dann die Pendelinstrumente, wie der
Pendelquadrant, ein Viertelkreis von
Holz, dessen
eine Radiusseite zum Anvisieren einer Böschungslinie eingerichtet ist, während ein im
Mittelpunkt angehängtes
Pendellot mit Zeiger an dem
Umfang den
Vertikalwinkel anzeigt; ähnlich diesem der rheinische Höhenmesser. Horizontalwinkelmesser:
das Winkelkreuz, ein horizontal gehaltenes, auf
Stock gestecktes Holzkreuz mit
Stiften, über die hinweg
Winkel
[* 47] von 30-45°
abzusehen sind; die
Winkelscheibe, kreisförmig, mit
Stiften am
Rande; der Winkelkopf, Messingcylinder mitEinschnitten
zum Durchsehen in verschiedenen
Richtungen.