Dorf Mavromati noch vorhandene
Ruinen überaus großartig sind. Heute liegen die bedeutendsten
Städte an der
See, auf den Trümmern
alter
Plätze oder in der
Nähe von Trümmerstätten; Hauptstadt ist
Kalamata. - Die ältesten Einwohner Messeniens waren
Leleger,
zu denen jedoch schon frühzeitig
Achäer kamen.
Später gehörte der westliche Teil des
Landes zu der Herrschaft
der äolischen Neleiden und der östliche zu
Lakonien. Mit der
Wanderung der
Dorier, welche von Stenyklaros aus das Land eroberten
und es
Messene, d. h.
Mittel- oder
Binnenland, nannten, wurde Messenien eigner
Staat und fiel dem
HeraklidenKresphontes zu. Die Einwanderer
verschmolzen jedoch rasch mit den alten Einwohnern, welche sie nicht völlig hatten unterjochen können;
ja, selbst das
Königtum war nicht den
Doriern geblieben, nach
Kresphontes'
Sturz war das arkadische
Geschlecht der Aipytiden
auf den
Thron
[* 2] gekommen. Messenien verlor ganz den dorischen
Charakter, und in
Ithome wurde wieder der pelasgische
Zeus
[* 3] verehrt.
Dagegen war das Land zu großem Wohlstand gediehen, da die
Ebenen außerordentlich fruchtbar, die
Küsten
hafenreich und für den
Handel günstig waren. Dies erregte den
Neid und die Eroberungsgier der Spartaner, welche in zwei
Kriegen,
den
Messenischen, 743-724 und 685-668 das Land nach tapferm
Widerstand unterwarfen. Die messenischen
Geschlechter, welche übriggeblieben
waren, wanderten meist aus, nach
Arkadien und übers
Meer nach
Italien.
[* 4] Die Zurückbleibenden wurden
Heloten
der Spartaner und mußten die Ackerlose der
Sieger bebauen.
Was nicht als
Landgut verteilt war, blieb als
Weide
[* 5] liegen; die
Küsten verödeten, und das herrliche Land verfiel in einen
traurigen Zustand. Eine Verwüstung
Spartas durch ein
Erdbeben
[* 6] 464 benutzend, erhoben sich die Messenier
zugleich mit den
Heloten von neuem (dritter Messenischer
Krieg), unterlagen jedoch nach zehnjähriger tapferer Gegenwehr (464-455)
und wurden von den Athenern in
Naupaktos angesiedelt, von wo sie 425 das Unternehmen des
Demosthenes gegen
Pylos unterstützten
und nach dem
FallAthens nach Hesperides in
Kyrenaika auswanderten. Messenien lag nun ganz verödet und blieb spartanische
Provinz bis nach dem
FallSpartas.
Epameinondas rief 370 nach der
Schlacht bei
Leuktra die Messenier zurück, gründete 369 die
neue, befestigte Hauptstadt
Messene am
BergIthome und führte eine demokratische
Verfassung ein. Die
Bevölkerung
[* 7] des
Landes aber
blieb im ganzen gering.Später schlossen sich die Messenier an
Philipp vonMakedonien an, und 146 kam das
Land unter römische Herrschaft.
(franz., spr. -nĭénn),Titel dreier
Elegien, welche
Barthélemy in der
»Reise des jungen
Anacharsis« den
aus ihrem Vaterland vertriebenen Messeniern in den
Mund legt.
Den
Titel verwendete auch Casimir
Delavigne
(s. d.) für seine Klagegesänge über das Unglück
Frankreichs etc.
[* 9]
Werkzeuge
[* 10] zum
Schneiden, werden aus
Stahl, selten aus
Neusilber,
Silber,
Gold,
[* 11]
Knochen,
[* 12]
Horn etc. angefertigt. Die
einfachen Stahlklingen werden durch Schmiedearbeit hergestellt. Der
Stahl ist etwa 13-15
mm breit und 3-4
mm dick und wird in Einer
Hitze ausgeschmiedet. Hierauf trennt man durch Abhauen die
Klinge von der
Stange, indem man an ersterer
einen Teil sitzen läßt, der groß genug ist, um die
Angel oder bei Einlegemessern den
Druck zu bilden. Die Ausarbeitung dieses
Teils geschieht in einer zweiten
Hitze.
Die
Scheibe
(Schild,
[* 13]
Balance) zwischen
Klinge und
Angel wird durch Ansetzen auf dem
Amboß hervorgebracht und dann in einem zweiteiligen
Gesenke oder mittels eines stählernen
Stempels vollendet. Um
Stahl zu sparen, macht man die
Angel häufig aus
Eisen.
[* 14] Das ausgearbeitete
Messer wird behufs des
Härtens im rotglühenden Zustand in
Wasser abgelöscht und dann bis zu einer bestimmten
Farbe angelassen, gerichtet, auf nassen oder trocknen
Schleifsteinen geschliffen, auf einer hölzernen rotierenden
Scheibe mit
Schmirgel und
Öl weiter bearbeitet und bei feinern
Sorten mit
Kalk,
Polierrot oder
Zinnasche und
Öl oder
Branntwein auf belederter
Scheibe poliert und auf einem Handölstein vom
Grat befreit (abgezogen).
Die
Flächen einer Tischmesserklinge sind unter einem
Winkel
[* 15] von 2-5° gegeneinander geneigt, und durch das Scharfschleifen
entsteht an der
Schneide ein
Winkel von 15-20°. Die Seiten einer Federmesserklinge laufen in der
Schneide unter einem
Winkel
von 13-19° zusammen. Man fertigt die Federmesser ebenso wie die größern Messer, versieht sie
aber hinter dem
Druck mit einer interimistischen
Angel, damit der
Schleifer sie in einem Heft befestigen kann. Nicht selten
werden aus Stahlblech unter einem
Durchstoß ausgeschnitten und durch kurzes Nachschmieden vollendet. Bei großen Schneidwerkzeugen
wird eine
Klinge aus Schmiedeeisen mit der
Schneide aus
Stahl durch Vorstählen hergestellt.
Zu Rasiermessern sowie den Messern für chirurgische
Zwecke wird der feinste
Stahl bei schwacher Rotglut unter öfterer Erwärmung
verarbeitet. Der
Amboß zum
Schmieden der Rasiermesser ist an den Seiten etwas abgerundet, um die
Klingen dünn ausschmieden
und den
Flächen schon einige Höhlung geben zu können. In der letzten
Hitze setzt man das
Hämmern bis
zum völligen Erkalten fort. Die befeilten
Klingen werden kirschrot erhitzt und mit dem
Rücken voraus in reines oder mit wenig
Schwefelsäure
[* 16] versetztes
Wasser getaucht.
Das
Anlassen erfolgt gewöhnlich in den Abstufungen des
Gelb. Das
Schleifen geschieht auf drei
Schleifsteinen, von denen die
beiden letzten und kleinsten die Höhlung herstellen. Zum
Polieren dient
Schmirgel, dann
Zinnasche oder
Polierrot auf Lederscheiben mit
Öl. Das Abziehen geschieht zuerst auf einem sehr feinkörnigen
Sandstein mit etwas konvexer
Oberfläche, dann auf dem bekannten gelben Rasiermesserschleifstein mit ebenen
Flächen mit
Öl und zuletzt auf einem blauen,
feinkörnigen
Schiefer mitWasser.
Die höchste Verfeinerung erhält die
Klinge durch den Streichriemen, dessen eine Seite mit
Polierrot und die andre mit
Graphit
(beide
Pulver mit
Öl oder
Talg angemacht) eingerieben ist. Die rote Seite wird zuerst benutzt. Die
Krümmung auf den Seitenflächen
der Rasiermesser hat einen
Halbmesser von 35-100
mm, die Seiten stoßen an der
Schneide unter einem
Winkel
von 16-19° zusammen, so daß die Leichtigkeit, mit welcher Rasiermesser schneiden, nur von der vollkommenen
Ausbildung der
Schneidkante, der feinen
Politur der
Schneide und der sehr geringen
Dicke der
Klinge in nächster Nachbarschaft der
Schneide abhängig
ist. Sehr gute Rasiermesser werden durch Ausschneiden der
Klingen mittels eines
Durchschnitts aus vorläufig
durch Kaltwalzen verdichteten Stahlplatten hergestellt; der dicke
Rücken wird an diese als besonderes
Stück angesetzt.
Gabeln werden wie Messer verfertigt. Man schmiedet aus einem Stahlstab zuerst die
Angel und den
Schaft oder Stiel und haut dann
die
Gabel ab, indem man ein etwa 2
cm langes
Stück des
Stabes¶
mehr
daran sitzen läßt. Dieses Stück wird in einer zweiten Hitze zu einer Platte von der Länge der Zinken ausgeschmiedet und dann
die Scheibe zwischen Schaft und Angel in einem Gesenke vollendet, worauf man die Zinken durch Einhauen mit dem Meißel
[* 18] oder mit
einem Durchschnitt bildet und die Zwischenräume mit der Gabelfeile ausarbeitet. Das Härten und Anlassen
geschieht wie bei den Messern. Man schleift die Gabeln zum Teil aus freier Hand
[* 19] auf einem Ölstein und schmirgelt oder poliert
sie auf Bürstenscheiben oder mittels des Polierstahls. und Gabeln aus Silber und Gold werden ebenfalls durch Schmieden, die
aus Neusilber durch Ausschneiden aus Blech oder durch Gießen
[* 20] und Ausbilden in Stanzwerken roh vorgearbeitet
und mittels Feilen und Schleifen vollendet.
und Gabeln als Eßbesteck kamen erst im 15. Jahrh. vereinzelt auf und wurden dann im 16. Jahrh.
allgemeiner, aber immer noch als Luxusgerät betrachtet und demnach künstlerisch verziert. Besonders
kostbare Exemplare wurden in silbernen Scheiden (Bestecken) aufbewahrt. Die Gabeln, ursprünglich zweizinkig, seit der Mitte
des 16. Jahrh. auch dreizinkig, wurden an den Griffen mit Figuren, Köpfen und Ornamenten verziert. Silber, Gold, Elfenbein, Knochen
und Holz waren
[* 49] das beliebteste Material für die Griffe. Einige charakteristische Beispiele aus der Renaissancezeit
zeigt obenstehende Abbildung. Seit Mitte des 18. Jahrh. wurden die Griffe aus glattem, bemaltem Porzellan gefertigt. Aus Holz
geschnitzte Gabeln werden noch heute mit Figuren, Köpfen, Blumen etc. an den Griffen versehen. S. auch Löffel.
[* 9]
^[Abb.: Messer und Gabeln. 1-5 von Silber; 6 und 7 von Eisen; 8 und 9 geschnitzte Elfenbeingriffe (Nationalmuseum in München).]
[* 50]